weil dadurch das Einpressen erleichtert wird. Ein von
Schuchardt in
Berlin
[* 2] erfundenes
Verfahren bezweckt die Erzeugung sogen.
matter Gravierungen in polierten Holzflächen auf mechanischem Wege. Die den Holzflächen zu verleihenden
Verzierungen werden
in zwei genau zusammenpassenden Metallformen gearbeitet und zwar so, daß die
Matrize die
Zeichnung 1-2
mm erhöht, die
Patrize vertieft erhält. Sodann wird die
Zeichnung in der
Matrize aufgerauht, während die tiefliegende
Grundfläche glatt bleibt.
Zwischen diesen
Formen wird nun die nicht sehr starke Holzplatte so lange gepreßt, bis die
Matrize sich klar abgedruckt hat.
Auf der Holzplatte erscheint darauf das
Ornament erst deutlich, wenn die erhabenenFlächen durch eine
glänzende
Politur sich von den tiefer liegenden rauhen abheben. Zu dem
Zwecke bestreicht man die Vorderseite der
Platte einschließlich
des
Ornaments mit einem matten
Öllack ein- oder zweimal oder zum zweitenmal mit einem Wachslack. Nach völligem
Trocknen wird
derselbe von der geraden
Fläche wieder abgeschiffen und endlich diese auf gewöhnliche
Weise poliert.
Indem die mit
Lack überstrichenen Teile keine
Politur mehr annehmen, heben sie sich von der polierten Flache als matte Gravierung
ab und erteilen ihr dasjenige Ansehen, welches früher durch mühsames Eingravieren in einen polierten
Grund hervorgebracht
werden mußte.
»Die sumero-akkadische
Sprache
[* 8] und ihre Verwandtschaftsverhältnisse« (in der von ihm begründeten
»Zeitschrift für Keilforschung« ^[richtig:
Zeitschrift für Keilschriftforschung] (Bd. 1, Leipz.
1884);
Fritz, Militärschriftsteller, geb. zu
Bornheim,
Kreis
[* 10]
Bonn,
[* 11] wurde im Kadettenkorps erzogen, trat 1865 in
die
Armee, nahm an den
Kriegen von 1866 und 1870/71 teil, wurde 1876 als
Hauptmann verabschiedet und lebt
gegenwärtig in Friedenau bei
Berlin. Er schrieb: »Zwei
Brigaden« (Berl. 1882);
Cornelis,
niederländ. Dichter, geb. zu
Kooga. d. Zaan, seit 1872
Lehrer an der landwirtschaftlichen
Schule zu Wageningen, seit 1881 Mitredakteur
der
Zeitschrift
»De Gids«, schrieb die
Dichtungen: »Mijne Lente« (Arnh. 1871) und
»Geen Zomer« (Haarl. 1880) und die Reiseschilderungen
»Door Noorwegen« (das. 1886-87,2 Bde.).
[* 15] Von den verschiedenen Hopfenvarietäten, welche je nach der Pflückreife in
Früh- oder
August- und Spät- oder Septemberhopfen unterschieden werden, behauptet nach wie vor wegen der unerreichten
Güte der rote
Saazer Frühhopfen den ersten Platz. Die Vegetationsdauer vom Erscheinen der jungen
Triebe beträgt beim Frühhopfen 105-120,
bei mittelfrühem Hopfen 125-137 und beim Späthopfen 140-170
Tage. Zur Neuanlage werden unbewurzelte Setzlinge
(Hopfenfechser), seltener Wurzelfechser verwendet.
Letztere werden von Hopfenfechsern erhalten, welche man ein Jahr in Gartenland zur Bewurzelung einsetzt und am ehesten
noch zum Auspflanzen von Fehlstellen benutzt. Als
Ersatz für die kostspieligen Stangenkulturen finden immer mehr die billigern
Drahtanlagen Verwendung. Dieselben werden entweder in
Gruppen
(Pyramiden) oder in
Reihen
(Zeilen) hoch oder
niedrig angelegt. Im erstern
Falle werden an einer starken
Stange die Leitdrähte von mehreren im Umkreis derselben stehenden
Stöcken befestigt, im zweiten
Falle werden von den
Stöcken zum leichten Aushängen eingerichtete Leitdrähte senkrecht oder
schief zu den parallel über den Hopfenreihen (bei niedernAnlagen über je zwei
Reihen) laufenden Längsdrähten
geführt.
Von niedern Drahtanlagen verdienen besonders die sturmsichern
Anlagen von
Hermann in Ottmarsheim bei Besingheim ^[richtig:
Besigheim]
(Württemberg)
[* 16] genannt zu werden. Der
Schnitt des
Hopfens soll möglichst frühzeitig im Frühjahr ausgeführt werden,
da der späte Frühjahrsschnitt ungeeignet ist, weil dadurch das
Austreiben der Reben zu sehr verzögert
wird.
Der anStelle des Frühjahrsschnittes empfohlene Herbstschnitt hat sich nicht bewährt.
Eine der häufigsten Hopfenkrankheiten, der
Rußtau, schwarzer
Brand oder die
Schwärze
(Fumago salicinia Jul.), wird am besten
durch Bespritzen der Hopfenpflanzen früh und abends mit einer 1,5proz.
Lösung von Schmierseife mit etwas Tabakabsud bekämpft.
Das
Trocknen der gepflückten Hopfendolden erfolgt durch nicht über 37° warme
Luft auf Hopfendarren,
von welchen sich die
Konstruktionen von Heijak in Michelob
(Böhmen)
[* 17] u. die Reynoldsche
Darre von
Richter in
Ehrenfeld bei
Köln
[* 18] am besten bewährt haben.
Zur mehr als einjährigen
Aufbewahrung des
Hopfens wird er nach dem
Trocknen mit hydraulischen
Pressen in
zerleg- oder unzerlegbare cylindrische Blechbüchsen
[* 19] eingepreßt, die man durch Verlöten der
Fugen luftdicht schließt. Wölfle
in
Nürnberg
[* 20] fabriziert unzerlegbare
Büchsen aus
Pappe. Eine Hopfenbüchse von 1,25 m
Länge und 0,60 m
Durchmesser enthält 250 kg
Hopfen, welche nur den 10. Teil des
Raumes von ungepreßtem Hopfen einnehmen.
Vgl. Strebel, Handbuch des Hopfenbaues
(Stuttg. 1887);
Fruwirth, Hopfenbau u. Hopfenbehandlung (Berl. 1888).