Henneberg,
1) Johann Wilhelm Julius, Agrikulturchemiker, Direktor des landwirtschaftlichen Instituts an der Universität Göttingen, [* 2] starb in Greene.
Seite 18.427 Jahres-Supplement 1890-1891
1) Johann Wilhelm Julius, Agrikulturchemiker, Direktor des landwirtschaftlichen Instituts an der Universität Göttingen, [* 2] starb in Greene.
Karl,
Komponist, geb. zu
Berlin,
[* 3] wirkte daselbst als
Organist an der
Sophienkirche und starb Hennig schrieb
Kompositionen für
Chor und
Orchester (am bedeutendsten sind: »Die Sternennacht«, »Die Königseiche«,
»Friede
nspsalm«),
heitere Männerchöre (unter andern die vielgesungene »Froschkantate«),
(Hennigs, Hennings) von Treffenfeld, Joachim, brandenburg. General. Im Februar 1890 erhielt ihm zu Ehren das altmärkische Ulanenregiment Nr. 16 den Namen Ulanenregiment Henniges v. T. (altmärkisches) Nr. 16.
Über die pädagogische Schule Herbarts vgl. Pädagogische Litteratur.
Joseph, Kardinal und Kirchenhistoriker, starb im Cistercienserkloster Mehrerau bei Bregenz. [* 4]
Friedrich, Violinist, geb. 1828 zu Frankfurt [* 5] a. M., 1843-46 Schüler des Leipziger Konservatoriums, trat bereits 1846 als erster Violinspieler ins Gewandhaus- und Theaterorchester und 1847 ins Lehrerkollegium des Konservatoriums, dem er, 1883 zum Professor ernannt, noch gegenwärtig angehört, nachdem er schon 1878 die erstere Stellung aufgegeben hatte.
Seine Ausgaben klassischer Werke für Streichinstrumente (besonders in der Edition Peters), Klavierbearbeitungen etc. sind sehr geschätzt.
Als Komponist gab er einige gelungene Violinkompositionen (Terzette für drei Violinen etc.) heraus.
[* 6] 3) Julius August Ottomar, Präsident des preußischen evangelischen Oberkirchenrats, nahm Anfang 1891 seine Entlassung.
[* 6] 1) Eduard, Männergesangskomponist, geb. zu Memel, [* 7] lebt als Kaufmann in Königsberg [* 8] i. Pr.; er veröffentlichte Lieder für gemischten Chor, für eine Stimme und für Männerchor; von letztern haben mehrere (»Das einsame Röslein im Thal«, [* 9] »Deutsches Lied« etc.) einen durchschlagenden Erfolg gehabt.
2) Hugo, deutscher Politiker, geb. zu Meyenburg (Priegnitz), besuchte das Realgymnasium in Perleberg, [* 10] lernte 1854-57 in Magdeburg [* 11] als Kaufmann, begründete darauf in Berlin ein Geschäft und lebt als Rentier daselbst. Seit 1876 ist er Mitglied des Abgeordnetenhauses und 1871-77 und seit 1890 Mitglied des Reichstags für Westhavelland; er schloß sich der deutschen freisinnigen Partei an.
3) Otto, deutscher Politiker, Bruder des vorigen, geb. zu Meyenburg, studierte in Jena [* 12] und Berlin Pharmazie und erwarb den philosophischen Doktorgrad, machte 1862 sein Staatsexamen als Apotheker und ward 1871 Direktor des Aquariums in Berlin. Seit 1873 ist er einflußreiches Mitglied der Berliner [* 13] Stadtverordnetenversammlung und wurde 1886 in das Abgeordnetenhaus und 1881 und wieder 1887 in den Reichstag gewählt, in welchem er zur deutschen freisinnigen Partei gehört.
Hans, Maler, geb. zu Berlin, machte seine ersten Kunststudien von 1874 bis 1879 auf der dortigen Akademie, besonders bei Gussow und Chr. Wilberg, und bildete sich dann in den Jahren 1880-83 auf der Düsseldorfer Akademie unter Dückers Leitung zum Landschaftsmaler aus. Seine erste, 1880 unternommene Studienreise nach Holland gab seinem künstlerischen Schaffen die entscheidende Richtung. Er erkor sich das Leben in den holländischen Städten, in den Strand- und Fischerdörfern zum Gegenstand seiner Darstellungen, wobei er die Landschaft und die örtliche Umgebung mit den Figuren zu einem Ganzen verschmolz, das durch die Kraft [* 14] der Luft- und Lichtstimmungen beherrscht wurde.
Mit besonderm Fleiße versenkte er sich in das Studium der atmosphärischen Erscheinungen, die er in ihren feinsten Bewegungen und zartesten Abstufungen in Öl- und Wasserfarben festzuhalten wußte. Seine Eigenart zeigte sich zum erstenmal 1883 in einem Fischmarkt zu Amsterdam, [* 15] einem Motiv, das er später noch mehrfach, aber stets nach neuen Lokalstudien, behandelte. Es folgten: Ein Novembermorgen in Amsterdam (Straßenbild), Fischerboote im Hafen von Amsterdam, holländische Fischauktion, auf den Wällen von Vlissingen, eine Ansicht von Amsterdam, der Dom von Veere in Holland, das Innere der Fleischhalle in Middelburg, die Scheldemündung und der Milchmarkt in Amsterdam. 1888 unternahm er eine Reise nach Italien, [* 16] wo er eingehende Studien in Venedig [* 17] und Chioggia machte, die er nach den gleichen koloristischen Grundsätzen wie seine holländischen verwertete.
Der Fischmarkt in Chioggia und eine Reihe venezianischer Ansichten in Öl und Aquarell sind die Früchte dieser Studienreise. 1889 beschäftigten ihn vorzugsweise die Stranddörfer am Zuidersee und das Leben ihrer Bewohner, wobei er in Ölstudien und Aquarellen wiederum das Hauptgewicht auf die Wiedergabe der Licht- und Luftwirkungen bei leicht verschleiertem Himmel [* 18] legte. Ein Aquarell, das Judenviertel in Amsterdam, ist von der Berliner Nationalgalerie, eine Reihe Hamburger Ansichten von der Kunsthalle in Hamburg [* 19] angekauft worden. Herrmann, der in Berlin lebt, erhielt 1886 die kleine goldene Medaille der Berliner Ausstellung, 1888 eine Medaille zweiter Klasse in München [* 20] und 1890 eine silberne Staatsmedaille auf der Dresdener Aquarellausstellung.
Georg von, philosoph. Schriftsteller und Abgeordneter, geb. zu Darmstadt, [* 21] studierte in München, Münster [* 22] und Berlin, habilitierte sich 1867 als Privatdozent in Bonn, [* 23] wurde 1880 zum außerordentlichen Professor ernannt und 1882 als ordentlicher Professor der Philosophie an die Universität München berufen. 1875-90 gehörte er als Mitglied des Zentrums dem deutschen Reichstag an und war hier einer der einflußreichsten Wortführer seiner Partei, besonders in sozialen Fragen. Er schrieb: »Materie und Form und die Definition der Seele bei Aristoteles« (Bonn 1871);
»Über die Grenzen [* 24] der mechanischen Naturerklärung« (das. 1875);
»Albertus Magnus« (Köln [* 25] 1880);
»Aufsätze und Reden sozialpolitischen Inhalts« (Freiburg [* 26] 1884);
mehrere Schriften gegen den Darwinismus, einen »Offenen Brief an A. Ritschl« (das. 1887) u. a. Er ist Präsident der 1876 von ihm mitbegründeten Görres-Gesellschaft.
1) Ewald Friedrich, Graf von, preuß. Staatsmann.
Vgl. Unzer, Hertzbergs Anteil an den preußisch-österreichischen Verhandlungen 1778/79 (Frankfurt a. M. 1890).
Innervation, s. Innere Medizin. ^[= Der neunte Kongreß für i. M. tagte 15.-18. April in Wien. In der Eröffnungsrede gab Nothnagel ...]
[* 27] Großherzogtum. Nachdem die Sitzungsperiode des Landtags 1890 geschlossen worden war, fanden Anfang August die Neuwahlen für die Zweite Kammer statt, bei denen trotz heftiger Wahlagitation die Deutschfreisinnigen, die Antisemiten und die Sozialdemokraten nur je einen Sitz gewannen, die Nationalliberalen zwei, die Ultramontanen einen Sitz ¶
verloren. Doch behielt die nationalliberale Partei die weit überwiegende Mehrheit in der Kammer. Der Landtag wurde vom Großherzog selbst eröffnet. Er hatte sich vor allem mit der Beratung des Staatshaushalts für 1891-94 zu beschäftigen. Die ordentlichen Einnahmen ergaben einen jährlichen Überschuß von 459,000 Mk. über die ordentlichen Ausgaben (24,312,000 Mk. jährlich). Die außerordentlichen Einnahmen waren um 7 Mill. höher als die Ausgaben.