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es gebracht wird, nach wenigen Minuten unter Nacken- und Rückenkrämpfen (Opisthotonus) tötet. Auch die Drüsenflüssigkeit der Wassermolche (Triton [* 2] cristatus) fand er für kleinere Tiere tödlich und erkannte die Verschiedenheit ihres unter Lähmungserscheinungen tötenden Giftes. Diese Versuche waren völlig in Vergessenheit geraten, als Gratiolet und Cloëz (1851-1852), Vulpian (1856), Albini (1858) die Giftstoffe von Salamander, Molch und Kröte durch Ausziehen mit Alkohol reiner darstellen und ihre erhebliche Giftigkeit sowohl im Magen [* 3] als im Blute nachwiesen.
Zalesky stellte 1866 das Salamandrin aus dem durch Abstreichen des Tieres mit einem Löffel gewonnenen weißlichen Milchsaft rein dar, bestimmte die empirische Formel (C86H60N2O10) ^[(C86H60N2O10)] und zeigte, daß es ähnlich wie Strychnin wirkt und selbst größere Versuchstiere (Hunde) [* 4] tötet. Im vorigen Jahre haben Phisalix und Langlois die tödlichen Mengen für verschiedene Tiere festgestellt und gefunden, daß schon 0,0001 g Mäuse tötet, während für Hunde die tödliche Gabe 0,009 g für das Kilogramm Körpergewicht beträgt, wenn es in die Venen gespritzt wird.
In vieler Beziehung übertreffen diese an Wirksamkeit selbst die Schlangengifte, sofern sie auch vom Magen aus töten, wo letztere meist unschädlich sind. Nach den Beobachtungen von Albini scheinen Salamander- und Krötengift vom Magen aus sogar stärker zu wirken als in Wunden, und dies ist natürlich, da sie ja diese sonst verteidigungslosen Tiere vor den Bissen stärkerer Arten schützen sollen. Gemminger sah 1852 einen Sperber, der im Käfig eine Kröte mit Schnabelhieben angegriffen hatte, unter fortwährendem Kopfschütteln davonspringen, betäubt wanken und nach wenigen Sekunden tot niederfallen.
Damit hängt zusammen, daß diese durch Hautgifte geschützten Tiere sich sicher fühlen, meist sehr langsam bewegen und vielfach, wie z. B. unser Feuersalamander, durch lebhafte Farben und Zeichnungen (Trutzfarben) ausgezeichnet sind. In den Tropen sind solche durch Hautgifte geschützte Tiere meist sehr auffallend gefärbt, und Belt erzählt von einem sehr dreisten, rot und blau gefärbten Frösche [* 5] Nicaraguas, den keine Ente anrühren wollte, bis ein junges, unerfahrenes Tier zuschnappte, ihn aber gleich wieder mit allen Zeichen des Ekels fortwarf. Übrigens scheinen sich manche Raubtiere [* 6] an diese Hautgifte gewöhnt zu haben, so daß sie ihre Träger [* 7] ohne Schaden angreifen können. Vulpian fand, daß die Hautgifte für Tiere derselben Art nicht oder sehr viel weniger schädlich sind, während dasjenige der Feuersalamander Wassermolche und Kröten tötete.
Bau und Verteilung der Giftdrüsen bei Salamandern und Kröten hat kürzlich Paul Schultz in Berlin [* 8] untersucht. Er fand, daß man unterscheiden müsse zwischen gewöhnlichen Schleimdrüsen, die über die gesamte Haut [* 9] der Tiere gleichmäßig verteilt sind und ihren Inhalt, der das für sie gefährliche Eintrocknen der Haut verhindert, unbeeinflußt von dem Willen des Tieres ergießen, und Giftdrüsen, die sich nur am Kopfe, auf dem Rücken und an den Beinen finden.
Sie stehen namentlich dicht gedrängt unmittelbar hinter den Augen in der Ohrengegend des Salamanders; kleinere Gruppen auch an den Kieferwinkeln; die Öffnungen der erstern (Parotidendrüsen) sind sehr deutlich als schwarze Punkte auf leuchtend gelbem Grunde erkennbar. Die Giftdrüsen des Rückens stehen beim Salamander sehr regelmäßig in vier Längsreihen, zwei in der Mittellinie längs der Wirbelsäule vom Kopfe zum Schwanze und je eine an der Seite verlaufend; bei den Kröten liegen sie unter den unregelmäßig verteilten Rückenwarzen.
Die Ausscheidung erfolgt nach Schultz willkürlich durch Zusammenziehung von Ringmuskeln, sobald sich das Tier verteidigen will, das Gift spritzt, wenn man die Drüsen elektrisch reizt, beim Salamander in dünnen Strahlen fußweit hervor, während es bei den Kröten nur langsam in Tropfen hervortritt. Es ist also beim Umgang mit Salamandern einige Vorsicht erforderlich; Vulpian, dem eine geringe Menge in ein Auge [* 10] und Nasenloch spritzte, bekam trotz sofortiger Auswaschung heftige Schmerzen und eine derartige Entzündung und Anschwellung, daß er das Auge eine Zeitlang nicht öffnen konnte. Die Kröte ist in dieser Beziehung ganz ungefährlich und ein sehr nützlicher Vertilger schädlichen Gewürms, so daß sie Gärtner und Gartenliebhaber schonen müssen.