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von Bulgarien. [* 2] Aufzeichnungen des russischen Generals und vormaligen bulgarischen Ministerpräsidenten (Leipz. 1886).
Seite 18.418 Jahres-Supplement 1890-1891
von Bulgarien. [* 2] Aufzeichnungen des russischen Generals und vormaligen bulgarischen Ministerpräsidenten (Leipz. 1886).
Karl, Historiker, geb. zu Karlsruhe, [* 3] studierte 1868-75 in Heidelberg [* 4] Theologie, dann in Heidelberg, Berlin [* 5] und Freiburg [* 6] Philologie und Geschichte, ward Gymnasiallehrer in Freiburg (Breisgau), dann Archivrat in Karlsruhe und 1885 Gymnasialprofessor in Heidelberg. Außer zahlreichen Aufsätzen in theologischen, historischen und philologischen Zeitschriften veröffentlichte er: »Werner von Themar, ein Heidelberger Humanist« (Karlsr. 1880);
»Fünf Bücher Epigramme von Konrad Celtes« (Berl. 1881);
»Zur Geschichte des Bauernkriegs in Südwestdeutschland« (Stuttg. 1884);
»Deutsche [* 7] Übersetzungen klassischer Schriftsteller aus dem Heidelberger Humanistenkreis« (Berl. 1884);
»Briefwechsel des Beatus Rhenanus« (mit Horawitz, Leipz. 1886);
»Philipp Melanchthon als Praeceptor Germaniae« (Bd. 6 der »Monumenta Germaniae paedagogica«, Berl. 1889);
»Erziehung und Unterricht im Zeitalter des Humanismus« (in Schmids »Geschichte der Erziehung«, Teil 2, Bd. 2; Stuttg. 1889).
Die theologische Fakultät zu Heidelberg verlieh Hartfelder für sein Werk über Melanchthon ehrenhalber den Doktorgrad.
s. Gipsdielen. ^[= (nach ihrem Erfinder auch Macksche Dielen genannt), vierseitig prismatische ...]
Pieter, Naturforscher, geb. zu Rotterdam, [* 8] studierte Medizin, promovierte 1835 mit einer Dissertation: »Observationes choreae sancti Viti et febris puerperalis«, wurde 1843 Professor in Utrecht [* 9] für mikroskopische Anatomie, Pflanzenkunde und Pflanzenphysiologie, 1857 Professor der vergleichenden Anatomie und Zoologie, trat 1881 in den Ruhestand und starb Anfang Dezember 1885 in Amersfoort. Von seinen Hauptwerken sind hervorzuheben: »Das Mikroskop« [* 10] (1840-54, Fortsetzung 1858; deutsch von Thiele, 2. Aufl., Braunschw. 1866,3 Bde.);
»Recherches micrométriques sur le développement des tissus et des organes du corps humain« (1845),
»De voorwereldlyke scheppingen« (1857; deutsch von Martin, Leipz. 1859);
»Le [* 11] Képhalographe« (1861);
sein Lehrbuch der Zoologie: »Leerboek van de grondbeginselen der dierkunde« (1862-74,3 Bde.);
»De bouwkunde der dieren« (1862,2. Aufl. 1870);
»L'appareil épisternal des oiseaux« (1864);
»De magt van het kleine« (2. Aufl. 1866; deutsch, Leipz. 1851);
»Recherches de morphologie synthétique sur la production artificielle de quelques formations calcaires organiques« (1874, Preis Monthyon);
»Mémoire sur le genre Potérion«.
Gottlieb, Graf von, preuß. General, wurde im September 1890 zum General der Kavallerie befördert.
Karl, Männergesangskomponist, geb. zu Kassel, [* 13] gehörte über 50 Jahre lang dem Hoftheater in Kassel als Sänger und Schauspieler an und starb daselbst.
Von seinen Männerchören zählt »O Wald, mit deinen duft'gen Zweigen« zu den beliebtesten.
Karl, Anatom, geb. zu Tönning in Schleswig, [* 14] studierte in Göttingen [* 15] und Kiel, [* 16] wurde 1864 Prosektor in Kiel, 1867 in Würzburg [* 17] und 1873 Professor in Breslau. [* 18] Er schrieb: »Anatomische Studien« (Leipz. 1870-72);
»Das natürliche System der Elasmobranchier« (Jena [* 19] 1879-82);
»Morphologie und Heilkunde« (2. Aufl., Leipz. 1880);
»Beiträge zur allgemeinen Stammesgeschichte der Wirbeltiere« (Jena 1882);
»Die Formen des menschlichen Körpers und die Formveränderungen bei der Atmung« (das. 1888-90).
Kunststudien sind die Schriften: »Die Venus von Milo« (Jena 1882);
»Wiederherstellung antiker Bildwerke« (das. 1888);
»Die Verklärung Christi von Raffael« (Bresl. 1889).
1) Warren, Generalgouverneur von Britisch-Indien.
Seine Biographie schrieb Sir Alfred Lyall (Lond. 1889).
Albert, Theolog, wurde 1889 als Professor für Kirchengeschichte an die Universität Leipzig [* 20] berufen.
Robert, Maler, geb. zu Stuttgart, [* 21] bildete sich auf der dortigen Kunstschule besonders bei B. v. Neher und Häberlin, die jedoch keinen Einfluß auf ihn gewannen, und ging dann nach München, [* 22] wo er zwei Jahre lang Schüler der Akademie war. Auch hier trug zu seiner Förderung der Unterricht weniger bei als das Studium in den beiden Pinakotheken und in der Schackschen Galerie. Durch Mangel an Existenzmitteln gezwungen, in seine Vaterstadt zurückzukehren, sah er sich in der nächsten Zeit auf Erwerb durch Illustrationen für Zeitungen angewiesen und konnte sich nur wenig in der Malerei weiterbilden, bekundete aber schon damals eine entschiedene Neigung für Schilderungen aus dem Soldatenleben in Krieg und Frieden.
Außer mehreren Aquarellen (vor der Schlacht, auf dem Marsche) entstanden in dieser Zeit die Ölgemälde: die Ludwigsburger Schloßwache und Auf Vorposten. Als Gehilfe des Schlachtenmalers Faber du Faur bei der Ausführung eines Panoramas in Hamburg [* 23] fand er Gelegenheit, sich in der Ölmalerei weiter zu vervollkommnen. Seinen ersten Erfolg erzielte er aber erst 1888 auf der Münchener internationalen Kunstausstellung durch zwei Bilder: die Preußen [* 24] bei Möckern und freiwillige Jäger, deren ersteres mit einer Medaille zweiter Klasse ausgezeichnet und später für die Staatsgalerie in Stuttgart angekauft wurde. Es ist ein Gefechtsmoment, der mit großer Anschaulichkeit und Lebendigkeit geschildert ist und in allen Einzelheiten von gründlichen Studien zeugt.
Eine Medaille erster Klasse errang Haug auf der Münchener Kunstausstellung von 1890 für das Bild: ein Abschied, den ein junger Lützower Offizier von seiner Braut in einem beschneiten Walde bei Abenddämmerung nimmt (für die Neue Pinakothek in München angekauft). Auch zwei kleinere Bilder auf derselben Ausstellung: Unterwegs und ein Rapport, behandeln Episoden aus den Befreiungskriegen. Den schlichten Geist dieser Zeit weiß Haug mit großer Kraft [* 25] der Darstellung und überzeugender Wahrheit wiederzugeben. Seine koloristische Behandlung ist ebenso einfach und klar und ordnet sich dem Gegenstand unter, ohne nach starten Wirkungen zu streben. Haug lebt in Stuttgart.
1) Ottomar, Finanzschriftsteller, geb. zu Penig in Sachsen, [* 26] war längere Zeit als Leiter großer Bankinstitute in Wien, [* 27] Amsterdam [* 28] und London [* 29] thätig und lebt gegenwärtig als Privatmann in Paris. [* 30] Er widmete sich besonders dem Studium der Münz- und Währungsverhältnisse, war auf dem Pariser Münzkongreß 1873 Vertreter der ungarischen Regierung und schrieb: »Arbitrages et parités. Traité des opérations de banque« (7. Aufl., Par. 1887; deutsch, Wien 1874);
»Gold, [* 31] Silber und Währung« (das. 1877);
»Währungspolitik und Münzstatistik« (Berl. 1884);
»L'histoire monétaire de notre temps« (Par. 1886).
2) Paul, Assyriolog, geb. zu Görlitz, [* 32] studierte in Leipzig und Berlin, habilitierte sich ¶
1880 in Göttingen, erhielt 1883 daselbst die Professur der Assyriologie, vertauschte dieselbe aber noch im Herbst d. J. mit derjenigen an der John Hopkins-Universität zu Baltimore. [* 34] Er veröffentlichte: »Die sumerischen Familiengesetze« (Leipz. 1879) in der von ihm mit Friedrich Delitzsch [* 35] herausgegebenen »Assyriologischen Bibliothek«;
»Akkadische und sumerische Keilschrifttexte« (das. 1881-82,4. Teil) und »Das babylonische Nimrodepos« (das. 1884);
ferner: »Der keilinschriftliche Sintflutbericht« (das. 1881);
»Die akkadische Sprache« [* 36] (Berl. 1883);
»Beiträge zur assyrischen Lautlehre« (Götting. 1884);
»Prolegomena to a comparative Assyrian grammar« (Newhaven 1888).
Mit Friedr. Delitzsch gibt er auch die »Beiträge zur Assyriologie« (Leipz. 1890, Bd. 1) heraus.