angeblich 300
Schuß sich befindet. Durch Öffnen eines
Ventils mittels des Abzugs tritt ein
TropfenKohlensäure hinter das
Geschoß,
[* 2] verwandelt sich in
Gas und treibt das
Geschoß aus dem
Laufe, welches durch einen Hinterladverschluß eingesetzt wird.
Bei einem von der
PariserHandelskammer veranstalteten Schießversuch wurde eine Schußweite von 30 m erzielt.
Eine englische Militärkommission hat das Gasgewehr nach stattgehabten
Versuchen als ungeeignet für Kriegszwecke befunden.
Oberst R.
Wille führt in seiner Druckschrift »Wolfram-Geschosse« (Berl.
1890) den Nachweis, daß in Zukunft unter das jetzt kleinste
Kaliber von 7,5mm aus technischen
Gründen noch heruntergegangen
werden kann und aus ballistischen
Gründen bis auf etwa 6
mm heruntergegangen werden muß, unter der Voraussetzung,
daß man ein spezifisch schwereres
Metall als
Blei
[* 3] verwendet.
Vom
MajorMeng ist seiner Zeit
Wolfram (spez. Gew. 19,129,
Blei 11,25-11,39) hierfür vorgeschlagen worden, durch das schwerere
Metall wird eine größere Querschnittsbelastung bei kürzerm
Geschoß, also ein ballistischer Vorteil gewonnen, den
Wille durch Schießversuche nachgewiesen hat. In gleicher
Weise hat er die Formfestigkeit und Durchschlagskraft der Wolframgeschosse
festgestellt.
Wille sagt:
»Gewiß gibt es eine unterste Kalibergrenze, deren Überschreitung nicht möglich ist, ohne die
Wirkung
der
Waffe zu verschlechtern, statt zu verbessern. Welcher kleinste Seelendurchmesser aber diese
Grenze bildet, wissen wir noch
nicht.« Oberst
Wille, nacheinander
Direktor der
Pulver- und Schießwollfabrik
Hanau
[* 4] und der Artilleriewerkstatt
Spandau,
[* 5] behauptet,
daß technische Schwierigkeiten der Verwendung des
Wolframs zu diesem
Zwecke nicht entgegenstehen, und daß sein hoher
Preis
herabsinken wird, sobald die
Nachfrage steigt.
Vgl. Holzner,Moderne Kriegsgewehre (in »Mitteilungen über Gegenstände des
Artillerie- und Geniewesens«, Heft 3-5,
Wien
[* 6] 1890);
Wilhelm, Männergesangskomponist, geb. zu
Querfurt, lebt als Gesangvereinsdirigent und
Direktor
eines
Pädagogiums für
Musik in
Berlin,
[* 8] veröffentlichte viele Männerchöre (am bekanntesten »Rillus
rallus« und »Am
Ort, wo meine Wiege stand«),
Als solcher machte er sein Abiturientenexamen und besuchte nun seit 1871 die
Universität in
Kopenhagen, um speziell
Botanik
und
Chemie für die
Zwecke der
Pflanzenphysiologie zu studieren.
Bald beschränkte er sich auf das
Studium
der niedern
Pflanzen, publizierte eine Untersuchung über die
Torfmoore und 1876 die von der
Universität preisgekrönte
Arbeit:
»Fungi fimicoli danici«. Dann wandte er sich der Gärungschemie zu, arbeitete seit 1878 im physiologischen
Laboratorium
[* 18] Carlsberg
bei
Kopenhagen, promovierte 1879 mit einer
Arbeit über die Organismen im
Bier und in der Bierwürze und
wurde nun zum
Direktor des
Laboratoriums ernannt. Er ging zunächst an eine Neuorganisation desselben und entwarf den
Plan für
eine gründliche systematische Erforschung der Alkoholgärungspilze und der dieselben beeinflussenden andern Mikroorganismen.
In der Ausführung dieses
Planes lieferte er epochemachende Untersuchungen speziell über die
Hefepilze
(Saccharomyceten), suchte den Artbegriff bei den Mikroorganismen festzustellen, bereicherte die
Physiologie der
Zelle
[* 19] und studierte
die
Bedingungen der Veränderlichkeit der Mikroorganismen. Zugleich wandte er seine Forschungsergebnisse auf die
Praxis an
und schuf für die
Gärungsgewerbe durch die Ermöglichung der Benutzung von Hefereinkulturen eine neue rationelle
Basis. Er
konstruierte 1887 mit
Kühle einen
Apparat zur fabrikmäßigen Erzeugung von Reinhefe, welcher seitdem in sehr vielen
Brauereien
mit bestem Erfolg angewandt worden ist. Hansen publizierte seine
Arbeiten meist in den »Mitteilungen des Carlsberger
Laboratoriums«.
Die wichtigsten sind: »Recherches sur les microorganismes
qui à différentes époques de l'année se trouvent dans
l'air, à Carlsberg et aux alentours« (»Mitteilungen des Carlsberger
Laboratoriums«, 1879-82);
»Recherches sur la physiologie
et la morphologie des ferments alcooliques« (das. 1881-91);
»Untersuchungen aus der
Praxis der Gärungsindustrie« (2. Aufl.,
Münch. 1890);