ausgesetzt ist; im gesunden
Eise sind dieselben geschlossen. Dieser
Thatsache der
Undurchdringlichkeit des gesunden Gletschereises
gegenüber sind die
Theorien, welche die Vergrößerung des Gletscherkornes durch Gefrieren des in den Gletscher eindringenden
Wassers
erklären, unhaltbar geworden. An den Eiswänden der
Grotte waren überall die sogen. Forelschen
Streifen (oberflächliche
Schmelzstreifen) zu sehen. Es sind das feine parallele Vertiefungen, welche auf dem Gletscherkorn sichtbar
werden, wenn dasselbe im Abschmelzen begriffen ist.
IhreBreite
[* 2] beträgt 0,25-0,5mm. Sie geben dem Eisstück ein Aussehen,
als ob es aus
Platten von der angegebenen
Dicke zusammengesetzt wäre. Ein bestimmtes Verhalten dieser
Platten zur optischen
Achse des Eiskristalls konnte bisher nicht nachgewiesen werden.
2)
Temperatur im Innern der Gletscher. Nimmt man an, daß die Gletscher von der
Isotherme von 0° geschnitten werden, so muß es auf dem Gletscher eine
oberflächliche
Schicht von einigen
MeternDicke geben, in welcher sich die Temperaturschwankungen der äußern
Luft noch bemerkbar
machen. In einer gewissen, bei der schwachen
Wärmeleitung
[* 3] des
Eises geringen Tiefe wird sich dann eine
unveränderliche
Schicht finden, deren
Temperatur im allgemeinen der mittlern Jahrestemperatur der
Luft entsprechen wird, jedoch
mit der
Abweichung, daß das Gletschereis sich niemals über 0° erwärmen kann.
Unterhalb der
Isotherme von 0° wird also der in der Tiefe eine konstante
Temperatur von 0°, oberhalb
derselben aber eine solche von weniger als 0° besitzen, und zwar je weiter aufwärts, um desto tiefer wird die
Temperatur
sein. Bei den Temperaturmessungen im
Eise des Arollagletschers ergab sich nun, daß die
Temperatur des
Eises im
Mittel 0,01-0,02°
unter dem
Gefrierpunkt liegt, obgleich das
Eis
[* 4] im
Schmelzen begriffen war. Diese
Erniedrigung des
Gefrierpunktes
findet ihre hinreichende
Erklärung in dem
Druck, welcher durch die hier 40-50 m betragende
Mächtigkeit des
Eises ausgeübt
wird. Jo das
Eis befindet sich thatsächlich über dem ihm zukommenden
Schmelzpunkt, welcher bei dem angenommenen
Druck auf
-0,03° stehen müßte. Das Ergebnis ist also, daß die Eismasse an den Gletscherenden
sich im Hochsommer in einem Temperaturzustand befindet, welcher Schmelzung bedingt, wenn auch der faktische
Schmelzpunkt unter
0° liegt.
Rückschreiten und
Vorrücken der Alpengletscher. Die Rückzugsperiode, welche um die Mitte des laufenden
Jahrhunderts begann,
hat für einen Teil der Alpengletscher ihr Ende erreicht. Im W. der
Schweiz
[* 5] hat sich seit einigen
Jahren
sogar ein Gebiet des Gletscherwachstums entwickelt. Es dehnt sich aber nur sehr langsam nach O. aus. Im ganzen sind 55 Gletscher bekannt,
bei denen ein Anwachsen der Eismasse mit mehr oder minderer
Gewißheit konstatiert ist.
Nur für das
Massiv
des
Montblanc läßt sich mit
Bestimmtheit sagen, daß alle in der Zunahme begriffen sind; bei andern
Massiven ist es wenigstens
für die
Mehrzahl der Gletscher der
Fall, während gleichzeitig sich andre in stationärem Zustand oder sogar noch in der Abnahme
befinden.
Letzteres gilt besonders von denen der
Walliser und
Berner Alpen.
Alle vorstoßenden Gletscher liegen
westlich von der Gotthardlinie und verteilen sich auf folgende
Massive:
Pelvoux,
Grand Paradis,
Montblanc,
Dent du
Midi,
MontColon,
Weißhorn,
Monte Rosa,
Mischabel, Weißmies,
Galenstock,
Blümlisalp,
Finsteraarhorn und
Wetterhorn.
In den Ostalpen sollen im Ortlergebiet
einige Gletscher Zeichen eines beginnenden
Vorstoßen gegeben haben.
[* 21] Unter den verschiedenenVerfahren der Goldextraktion scheint der Plattnersche Chlorierungsprozeß
berufen, in der Zukunft eine hervorragende
Rolle zu spielen.
In den letzten
Jahren sind Neuerungen vorgeschlagen und in Anwendung,
welche die
Ausbildung und
Anpassung des
Verfahrens für bestimmte
Zwecke erstreben. Nach dem
Vorschlag von
¶
mehr
Davis wird das Goldchlorid der Chlorlauge durch Holzkohle zersetzt. Zur Fällung des Goldes bringt man gepulverte Holzkohle auf
ein Quarzfilter, welches den Boden eines Fasses bedeckt; die goldhaltige Lauge läßt man nacheinander durch zwei derartige
Filter in solcher Menge laufen, daß stündlich etwa 100 Lit. filtrieren. Zur Fällung von 19,25 Teilen Gold sollen 240 T.
Holzkohle genügen. - Die gesamte Goldproduktion Kaliforniens belief sich in den 50er Jahren meist auf jährlich 200 Mill. Mk.,
Anfang der 60er Jahre sank sie rasch auf 100 Mill. Mk. und in neuerer Zeit auf 50 Mill. Mk. Ursprünglich wurde fast alles
in den Waschen gewonnen; die Produktion der 70er Jahre bestand etwa zur Hälfte aus gewaschenem Gold und
zur Hälfte aus Gold, welches aus dem bergmännisch gewonnenen, goldhaltigen Quarze erzeugt wurde. Die kalifornischen Wäschen
sind mit Rücksicht auf die eingetretene Versandung der Ebene seit 1884 infolge oberstgerichtlicher Entscheidung eingestellt.
Anfangs brachte Kalifornien jährlich pro Kopf der Bevölkerung
[* 23] über 2000 Mk. Gold auf den Markt, Ende der
70er Jahre nur noch 100 Mk., und jetzt dürfte kaum noch der dritte Teil dieses Betrags erzeugt werden. Sibirien liefert jährlich
etwa 25,000 kg Gold.