Galvanomagnetische
Temperaturdifferenz, s. Thermomagnetischer Effekt. ^[= eine von v. Ettingshausen und Nernst zuerst beobachtete Erscheinung, welche große Ähnlichkeit ...] [* 2]
Galvanomagnetische Tem
Seite 18.338 Jahres-Supplement 1890-1891
Temperaturdifferenz, s. Thermomagnetischer Effekt. ^[= eine von v. Ettingshausen und Nernst zuerst beobachtete Erscheinung, welche große Ähnlichkeit ...] [* 2]
Johannes, kath. Schulmann, geb. zu Köln, [* 3] war nach zurückgelegten akademischen Studien nacheinander Lehrer am Gymnasium zu Koblenz, [* 4] an der königlichen Gewerbe- und an der städtischen höhern Mädchenschule zu Krefeld, [* 5] von 1877 bis 1882 Seminardirektor zu Odenkirchen, [* 6] dann bis 1887 zu Boppard und wurde darauf zum Regierungs und Schulrat in Breslau [* 7] befördert. Mit Schulz und Keller gibt er heraus: »Sammlung der bedeutendsten pädagogischen Schriften aus alter und neuer Zeit« (darin von ihm bearbeitet: Sailers »Erziehungslehre«, Overbergs »Anweisung« und Franckes »Pädagogische Schriften«);
mit Brandenburger und Kreutz: »Handbuch der Realien« (darin von ihm: »Hilfsbuch zum Studium der Geschichte«, Paderb. 1878);
ferner veröffentlichte er: »Schilderungen aus Geschichte und Kulturgeschichte« (2. Aufl., Düsseld. 1888),
»Kaiser Wilhelm und seine Bedeutung für das deutsche Volk« (2. Aufl., Rheydt [* 8] 1878) u. a.
2) Milutin, serb. Staatsmann, ward 1890 als einziger Vertreter der Fortschrittspartei in die Skuptschina gewählt. Er trat für die Rechte der Königin Natalie ein, wie denn sein Sturz 1887 mit seiner Weigerung, die vom König Milan verlangte Ehescheidung des königlichen Paares ins Werk zu setzen, in Verbindung gebracht wurde.
Christiandor - Christi
* 9
Christiania.Arne, norweg. Schriftsteller, geb. im Kirchspiel Time, Sohn einer streng pietistischen Familie, besuchte von 1868 bis 1870 ein Schullehrerseminar und erhielt in einer kleinen Provinzstadt eine Anstellung als Volksschullehrer. 1873 begab er sich nach der Hauptstadt Christiania [* 9] und begann hier an der Universität zu studieren, versuchte sich gleichzeitig als Schriftsteller in einer Studie über Ibsens Drama »Kaiser und Galiläer«, beteiligte sich bei der Zeitung »Aftenbladet« und gründete als Anhänger des religiösen und ästhetischen Radikalismus 1877 die in der Volkssprache geschriebene Zeitung »Fedraheimen«. In demselben Jahr veröffentlichte er eine Schrift über die nordische Sprach- und Nationalitätsbewegung.
Seit 1881 trat er mit den Erzählungen »En Fritenkjar« (1881),
»Bondestudentar« (1883),
der Sammlung »Forteljingar og sogur« (1884),
»Hos Mama« (»Bei Mama«),
»Hjaa ho Mor« (beide 1890) als einer der Hauptdarsteller der sozialen und geistigen Kämpfe in seinem Vaterland hervor, erhielt zwar 1882 die beim Storthing nachgesuchte Reiseunterstützung nicht, ging aber doch 1884 nach Paris, [* 10] dem Eldorado der nordischen Naturalisten, lebte auch 1885 eine Zeitlang in Dresden. [* 11] Garborgs Erzählungen sind sämtlich in der Volkssprache (in welcher er auch ein Schullesebuch herausgab) geschrieben, indes auch in die dänisch-norwegische Schriftsprache sowie ins Deutsche [* 12] übersetzt worden. Seine neueste Veröffentlichung sind die teilweise selbstbiographischen Schilderungen »Dichterleben in Norwegen« [* 13] (1891).
s. Futterbereitung. ^[= die Kunst, die für das Vieh zu verwendenden Futterstoffe richtig zu mischen, auch entsprechend ...]
William Lloyd, amerikan. Philanthrop.
Seine Biographie erschien deutsch im Auszug von Garrison v. Gizycki (Berl. 1890).
in Städten, s. Gesundheitspflege. ^[= öffentliche (Gesundheitspolizei), der Inbegriff alles dessen, was zum Zweck der Erhaltung und ...]
(Amblyornis inornata), ein naher Verwandter der Lauben- u. Kragenvögel (s. d., Bd. 10), der in den Arfakbergen Neuguineas heimisch ist, und dessen höchst merkwürdige Instinkte erst in neuerer Zeit durch die Beobachtungen des italienischen Reisenden O. Beccari bekannt geworden sind. Es ist ein in beiden wenig voneinander verschiedenen Geschlechtern unscheinbarer, dunkelbrauner Vogel von der Größe einer Misteldrossel, den die Eingebornen wegen seiner Gartenanlagen Tukan Kobon (den Gärtner) nennen.
Stengel (botanisch)
* 14
Stengel.Der Gärtnervogel baut sich wie die Kragenvögel ein Lusthaus, aber von andrer Konstruktion als diese, und umgibt dasselbe obendrein mit einem Lustgärtchen. Er wählt eine flache Stelle, umschichtet den Stengel [* 14] einer Staude, den er zum Mittelpfeiler seines Lusthauses erwählt, mit einem Kegel aus Erdmoos und legt daran in geneigter Stellung Halme und Reiser, um eine kegelförmige Hütte von 0,5 m Höhe und 1 m Umfang zu erbauen. Die verwendeten Halme sind die dünnen und geraden Stengel einer Baumorchidee (Dendrobium-Art), die mit ihren kleinen Blättern lange frisch und grün bleiben und mit feinem, biegsamem Material durchflochten werden, um dem Zelte bessere Dichtigkeit und Dauerhaftigkeit zu geben.
Vor dem weiten Eingang der Hütte, deren Inneres den Vögeln einen hufeisenförmigen Gang [* 15] um den Mittelpfeiler bietet, wird ein mehrmals so großer Raum, als ihn die Hütte bedeckt, als Garten [* 16] eingerichtet, nämlich mit weichem, herbeigetragenem Moos bedeckt, und von Gräsern, Steinen und allen Gegenständen, welche die Harmonie stören konnten, frei gehalten, während der grüne Teppich mit öfter erneuerten Blumen und Früchten von lebhafter Färbung so regelmäßig bestreut wird, daß er das Aussehen eines wohlgepflegten Gartens gewährt.
Same (botanisch)
* 17
Samen.Namentlich häufig werden die aufgesprungenen Gardenia-Früchte, welche im Innern einen lebhaft gelben Samen [* 17] zeigen, und eine ähnliche rosarote Frucht mit gelben Samen sowie Vaccinium-Blüten, zuweilen aber auch glänzende Insekten [* 18] als Zieraten für den Lustgarten, in dem das Pärchen seine Flitterwochen verlebt (ohne aber in der Hütte zu nisten), gewählt. Die verwelken und abgeblühten Blumen, Früchte etc. werden auf Kehrichthaufen hinausgeworfen. Die Eingebornen nennen den Vogel, der sich sehr schwer fangen läßt, auch Burum Guru (Meistervogel), weil er Gesang und Schrei vieler seiner Landsleute und Nachbarn mit täuschender Genauigkeit nachahmt.
Friedrich, Männergesangskomponist, geb. zu Perver bei Salzwedel, [* 19] lebt an letzterm Orte als Organist und Gesanglehrer.
Komponierte Männerchöre (sehr beliebt: »O du wunderbar herrliche Frühlingszeit!«),
Lieder für gemischten Chor und für eine Singstimme.
Französische Litteratu
* 20
Gaskraftmaschine.[* 20] Die Firma, welcher hauptsächlich die Ausbildung und Verbreitung der Gaskraftmaschinen [* 21] zu verdanken ist, die Deutzer Gasmotorenfabrik, ward 1864 von Otto u. Langen gegründet, begann seit 1869 die Herstellung von Gaskraftmaschinen in größerm Maßstab [* 22] und ging 1872 auf eine Aktiengesellschaft über. Zuerst wurden atmosphärische Gaskraftmaschinen gebaut (Bd. 6, S. 939). Von diesen wurden im ganzen 5000 Stück von 0,25-3 Pferdekräften abgesetzt.
Gaskraftmaschine (vers
* 23
Seite 18.339.Seit 1877 wird der Ottosche Motor gebaut, wie er in zahlreichen Gewerbebetrieben verwendet wird, und zwar liegend oder stehend, als einzelne oder Zweicylindermaschine, als eigentliche Gaskraftmaschine oder für Benzinbetrieb in allen möglichen Stärken bis zu 100 Pferdekräften. Die Gesamtzahl der im Betrieb stehenden, fast über die ganze Welt verbreiteten Deutzer Gasmotoren beträgt nahezu 30,000 Stück mit 100,000 Pferdekräften. Die ausgedehnten Fabrikanlagen umfassen heute eine bebaute Grundfläche von 26,500 qm (ca 10 Morgen), ¶
und die Zahl der daselbst beschäftigten Arbeiter beträgt über 700, gegen einige 50 in den Jahren 1870/71.
Gelegentlich der Münchener Kraft- und Arbeitsmaschienenausstellung sind Versuche mit Gaskraftmaschinen angestellt worden, deren Resultate in folgender Tabelle zusammengestellt sind:
Firmen | Motor | Dauer des Versuchs in Minuten | Leistung in effektiven Pferdekräften | Gasverbrauch pro Stunde in Kubikmetern | Gasverbrauch pro Stunde und Pferdekraft in Kubikmetern | Gasverbrauch der Zündflamme pro Stunde in Kubikmetern | Mittlere Tourenzahl pro Minute |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Benz u. Komp., Rheinische Gasmotorenfabrik | Liegender Motor von 4 Pferdekräften | 30 | 0 | 2,402 | - | 0 | 140.53 |
40 | 5,606 | 3,966 | 0.707 | 0 | 152.55 | ||
40 | 2,691 | 3,255 | 1,209 | 0 | 161.10 | ||
Buß, Sombert u. Komp. in Magdeburg | Stehender Motor von 3 Pferdekräften | 30 | 0 | 0.998 | - | 0.084 | 181.57 |
40 | 3,556 | 3,797 | 1,068 | 0.060 | 197.60 | ||
40 | 2,018 | 2,662 | 1,323 | 0.058 | 212.12 | ||
30 | 3,307 | 3,550 | 1,073 | 0.061 | 174.57 | ||
Gasmotorenfabrik Deutz. | Liegender Motor von 3 Pferdekräften | 30 | 0 | 0.788 | - | 0.084 | 185.10 |
40 | 3,714 | 3,372 | 0.908 | 0.084 | 180.80 | ||
40 | 1,885 | 1,979 | 1,050 | 0.084 | 183.50 | ||
Stehender Motor von 3 Pferdekräften | 30 | 0 | 0.695 | 0.095 | 187.80 | ||
40 | 3,667 | 3,594 | 0.980 | 0.094 | 178.55 | ||
40 | 1,901 | 2,132 | 1,121 | 0.096 | 185.10 | ||
Gasmotorenfabrik Mannheim | Stehender Motor von 1 Pferdekraft | 30 | 0 | 0.710 | - | 0.021 | 197.90 |
40 | 0.959 | 1,395 | 1,455 | 0.021 | 194.20 | ||
15 | 1,070 | 1,532 | 1,434 | 0.022 | 194.40 | ||
40 | 0.705 | 1,182 | 1,676 | 0.020 | 195.20 | ||
Liegender Motor von 4 Pferdekräften | 30 | 0 | 2,224 | - | 0.028 | 184.33 | |
41 | 4,873 | 4,335 | 0.889 | 0.025 | 180.85 | ||
14 | 2,904 | 3,640 | 1,254 | 0.018 | 181.55 | ||
10 | 2,895 | 3,318 | 1,146 | 0.025 | 181.00 | ||
Gebrüder Körting in Hannover | Stehender Motor von 1 Pferdekraft | 30 | 0 | 0.332 | - | 0.027 | 193.40 |
23 | 1,430 | 1,479 | 1,035 | 0.020 | 187.20 | ||
40 | 1,332 | 1,446 | 1,086 | 0.023 | 202.20 | ||
40 | 0.832 | 0.964 | 1,160 | 0.022 | 201.73 | ||
Stehender Motor von 6 Pferdekräften | 30 | 0 | 2,554 | - | 0.035 | 171.33 | |
40 | 3,061 | 4,062 | 1,327 | 0.032 | 175.30 | ||
40 | 6,170 | 5,547 | 0.899 | 0.030 | 167.30 | ||
Maschinenbaugesellschaft München (System Adam) | Stehender Motor von 4 Pferdekräften. | 35 | 0 | 2,057 | - | 0.022 | 179.70 |
34.27 | 4,473 | 3,957 | 0.885 | 0.025 | 167.86 | ||
40 | 2,571 | 3,050 | 1,186 | 0.023 | 186.15 | ||
41 | 4,174 | 4,174 | 0.941 | 0.022 | 166.39 | ||
Heilmann-Ducommun u. Steinlen (System Delamare u. Malandin) | Liegender Motor für Leuchtgas | 120 | 8,790 | 0.577 | 161.20 | ||
60 | 9,410 | 0.593 | 157.40 | ||||
Liegender Motor für Wassergas | 120 | 7,220 | 2,518 | 163.09 | |||
30 | 5,330 | 2,813 | 159.01 |
Despot - Dessau
* 24
Dessau.Die Gaskraftmaschinen arbeiten mit sehr ungleichem Druck, indem am Anfang des Arbeitshubes durch die Explosion eine große Spannung erzeugt wird, die schnell abnimmt und nach dem Ende zu nur noch sehr gering ist. Um dies zu vermeiden, schlägt W. v. Öchelhäuser in Dessau [* 24] vor, dem Arbeitskolben während seines Krafthubes mehrere voneinander getrennte, nacheinander an verschiedenen Stellen des Hubes stattfindende Antriebe zu erteilen. Es soll also eine Trennung des üblichen einen großen Explosionsstoßes in mehrere aufeinander folgende kleinere Stöße herbeigeführt werden, um den höchsten Arbeitsdruck zu vermindern und größere Gleichmäßigkeit im Antrieb zu gewährleisten.
Diese Idee soll in der Weise verwirklicht werden, daß mehrmals während des Hubes eine Einspritzung [* 25] von verdichtetem Gase [* 26] vorgenommen wird. Der Arbeitsraum des Cylinders wird vor Beginn des Arbeitshubes von einem Luftsammler aus mit so viel komprimierter Luft geladen, als für alle während des Hubes erfolgenden Explosionen erforderlich ist. Dann folgt ungefähr im Totpunkt die erste stoßweise Einspritzung des Gases aus einem Gasbehälter, in welchen es mittels einer Gaspumpe hinein gedrückt war. Dabei erfolgt die Zündung an einer beständig wirkenden Zündvorrichtung (z. B. einem elektrischen Lichtbogen). Diese Einspritzung und Zündung wird nun noch bei verschiedenen folgenden Stellungen des Arbeitskolbens wiederholt, ohne daß neue Luft zugeführt würde.
Straßburg
* 27
Straßburg.J. F. Hey in Straßburg [* 27] i. E. stattet seine Gaskraftmaschinen mit zwei Arbeitscylindern aus, in denen dieselben Verbrennungsgase nacheinander zur Wirkung gelangen. Es wird hier wie bei den Woolfschen und Compound-Dampfmaschinen (s. Dampfmaschine, [* 28] Bd. 4, S. 466) das Prinzip der mehrfachen Expansion verfolgt. Die Cylinder liegen entweder in derselben Achse hintereinander, wobei beide Kolben stets gegeneinander bewegt werden, oder sie liegen nebeneinander, und beide Kolben bewegen sich übereinstimmend. Durchmesser und Hub der beiden Kolben sind in beiden Fällen gleich. Dabei kann die Einrichtung so getroffen sein, daß immer derselbe Kolben zur Übertragung der ersten Explosionswirkung, der andre zur Nutzbarmachung der Expansionswirkung dient, oder so, daß die Kolben nach jedem Doppelhub ihre Rollen [* 29] vertauschen. Die [* 23] Figur (S. 324) zeigt die Anordnung mit nebeneinander liegenden Cylindern.
Wenn dabei die Kolben in ihrer Wirkung abwechseln, so ist der Arbeitsgang folgender: Beim ersten Hube gehen die Kolben (a und b) in die Höhe. Hierbei saugt a sein Gasgemisch an, während das unter dem Kolben b befindliche, beim vorigen Niedergang verdichtete Gasgemisch explodiert und den Kolben aufwärts treibt. Die vom vorigen Hube über beiden Kolben befindlichen expandierten Verbrennungsgase entweichen durch den Auspuffkanal. Bei dem zweiten Hube gehen die Kolben in die Anfangsstellung zurück. Unter dem Kolben a ¶