Nachdem er sich 1871 wieder nach
Berlin gewandt, 1875 aber die Leitung eines neugegründeten
Musikvereins zu
Hirschberg
[* 8] inSchlesien
[* 9] übernommen hatte, siedelte er 1879 nach
Danzig
[* 10] über, wo er seitdem als Musiklehrer am Viktoriaseminar,
Organist an der Petrikirche
und
Synagoge und als
Referent der
»DanzigerZeitung« thätig ist. Fuchs zog allgemeine
Aufmerksamkeit auf sich durch seine lebhafte
Parteinahme für
Riemanns »Phrasierungstheorie«, die er in
Wort und That verbreiten half.
Vgl. darüber
seine
Schriften: »Die Zukunft des musikalischen
Vortrags und sein Ursprung«
(Danz. 1884,2Tle.),
In rauhen
Lagen mit flachgründigem
Boden ist die Gewinnung von
Futter nur unter Anwendung der von
Wagner angegebenen
Methode durchführbar. Dieselbe besteht in der Hauptsache darin, von solchen in der Gegend vorkommenden, wild wachsenden
Pflanzen, welche zur Futtergewinnung geeignet sind,
Samen
[* 20] zu sammeln und anzubauen. Je nach dem
Charakter
der
Flora ergeben sich ebenso viele Verschiedenheiten dieses
Futterbaues. Im
Sauerland, wo derselbe zuerst von dem ehemaligen
Wanderlehrer
Wagner zur erfolgreichen Anwendung gelangte, wurden neben wilden ausdauernden
Gräsern vornehmlich Vogelwicke
(Vicia cracca), Zaunwicke
(Vicia sepium), dann Wiesenplatterbse
(Lathyrus pratensis) und weiches
Labkraut
(Galium mollugo) zur Ansaat verwendet.
Die Berechnung der Futtermischungen für den täglichen
Bedarf der
Tiere erfolgt in der
Weise, daß
der Nährstoffgehalt der zur Mischung zu verwendenden Futterstoffe
[* 21] in möglichst annähernde Übereinstimmung mit der nach
den Ergebnissen von Fütterungsversuchen aufgestellten Futternorm gebracht wird. Die Futternorm nach
Wolff gibt außer dem Nährstoffverhältnis, welches mit Bezug auf die verdaulichen
Nährstoffe einzuhalten ist, an, wieviel
Kilogramm von den einzelnen Futterbestandteilen für je 1000 kg
Lebendgewicht des
Tieres in der täglichen
Ration zu verabreichen
sind, und zwar von organischer
Substanz im ganzen, verdaulichem
Eiweiß (verdautem
Rohprotein und Nichtprotein),
verdaulichen
Kohlehydraten, verdaulichem
Fett und verdaulichen
Stoffen im ganzen.
Weil im allgemeinen bei den Rauhfuttermitteln der verdauliche Teil der
Rohfaser ungefähr dem unverdaulichen Teile der Extraktstoffe,
daher der verdauliche
Anteil beider der Gesamtmenge der Extraktstoffe entspricht, so wird bei dieser Futternorm der verdauliche
Anteil der
Rohfaser zu dem verdaulichen Teile der stickstofffreien Extraktstoffe summiert und in einer
Ziffer als
Kohlehydrate angegeben. Entsprechend dem lebenden
Gewichte der
Tiere und den Bestimmungen der Futternorm erfolgt dann
die Ermittelung der erforderlichen
Menge an einzelnen Futtermitteln je nach dem mittlern
Gehalt derselben an verdaulichen Nährbestandteilen.
Den Qualitätsmittelzahlen ist jedoch kein absoluter Wert beizumessen, es kann durch dieselben nur eine
ungefähre Richtschnur geboten werden, welche nach dem Verlauf der
Fütterung entsprechend abzuändern ist. Weiter wird nachträglich
der
Gehalt des
Futters an Amidverbindungen und die Verdauungsdepression durch entsprechenden Abzug von dem angegebenen Eiweißquantum
in Betracht gezogen. - Detaillierter als die Wolffsche
Methode der Futterberechnung ist die
MethodevonKühn; letztere
wird jedoch erst dann volle Verläßlichkeit erlangen, wenn die Verdaulichkeitsverhältnisse der Futtermittel genauer bekannt
sein werden.
Die Futternorm nachKühn gibt außer dem Nährstoffverhältnis für verdauliche
Nährstoffe den täglichen
Bedarf für je 1000 kg
Lebendgewicht des
Tieres an von: Trockensubstanz, verdaulichen wirklichen Proteinstoffen, verdaulicher Fettsubstanz und
verdaulicher stickstofffreier
Substanz (mit Einschluß des Nichtproteins). Zur
Deckung des durch die Futternorm festgesetzten
Nährstoffbedarfs werden die
Mengen der einzelnen Futtermittel nach ihrem
Gehalt an Rohnährstoffen und deren verdaulichen
Teilen (prozentischen Verdauungskoeffizienten) auf
Grund der Futtertabellen geschätzt. Im gegebenen
Falle bleibt es dabei
der Erwägung des Landwirtes anheimgestellt, je nach der
Beschaffenheit des Futtermittels von der Qualitätsmittelzahl
gegen die
Maximal- oder Minimalzahl hin abzuweichen. Ist auf
Grund der
Tabellen über die
Zusammensetzung der Futtermittel von
den zur
Fütterung verwendeten Futtermitteln der verdauliche Teil von: wirklichem Protein,
Fett, stickstofffreien Extraktstoffen
und
Holzfaser geschätzt, so wird von demselben (soweit wirkliches Protein, Extraktstoffe und
Holzfaser
in Betracht kommen) die
Depression
[* 22] der
Verdaulichkeit der Rauhfutterbestandteile durch stickstoffarmes
¶
mehr
Beifutter abgezogen und schließlich zu den dann verbleibenden verdaulichen stickstofffreien Extraktstoffen 50 Proz.
der verbleibenden verdaulichen Holzfaser und die Gesamtmenge des verbleibenden Nichtproteins hinzugezählt. Bei beiden vorerwähnten
Futterberechnungsmethoden wird auf die mineralische Substanz der Einfachheit wegen keine besondere Rücksicht genommen, da
anzunehmen ist, daß bei sonst richtiger Futterzusammensetzung deren Bedarf gedeckt ist.
Vgl. Wolff, Die
rationelle Fütterung (5. Aufl., Berl. 1888);