Linz,
[* 2] 1867
Direktor in
Iglau,
[* 3] 1878 Landesschulinspektor für die humanistischen deutschen Anstalten in
Mähren,
[* 4] als welcher er in
Brünn
[* 5] starb. Von seinen
Schriften, die Herbartschen
Geist atmen, sind die bedeutendsten: »Propädeutische
Logik« (4. Aufl.,
Wien
[* 6] 1885) und »Lehrbuch der empirischen
Psychologie« (4. Aufl., das. 1885), auch mehrfach
in fremde
Sprachen übersetzt worden.
Hierbei sind jedoch die Landsturmtruppen unberücksichtigt geblieben, da über deren
Stärke
[* 17] in
Deutschland
und Rußland verläßliche Angaben noch fehlen. In
Österreich
[* 18] zählt
der
Landsturm 445,000, in
Italien die Territorialmiliz
1,630,000, in
Frankreich die
Reserve der
Territorialarmee 900,000 Mann, insgesamt wird man mindestens 5 Mill. rechnen dürfen,
so daß bei einem
Kriege zwischen diesen Mächten die Aufbringung einer Kriegsmacht von etwa 15 Mill.
Streitern zu erwarten sein würde.
[* 23]
Hydraulische
[* 24] Hebewerke,
Pressen und
Kraftmaschinen
(Wassersäulenmaschinen)
[* 25] werden vielfach mit
Wasser gespeist,
welches entweder infolge eines gegebenen
Gefälles oder durch Vermittelung eines Akkumulators eine bestimmte
unveränderliche Pressung hat, während der Kraftbedarf der betriebenen
Maschinen ein zuweilen stark wechselnder ist. Die
Kolben, bez.
Cylinder der
Maschinen müssen auf alle
Fälle solche Abmessungen haben, daß bei dem gegebenen
Drucke noch der Betrieb
möglich ist, wenn er Kraftbedarf der
Maschinen, bez. der von diesen
Maschinen zu überwindende Arbeitswiderstand
seine größtmögliche
Höhe erreicht. In diesem
Falle wird die
Kraft
[* 26] des Preßwassers vollkommen ausgenutzt.
Ist dagegen der Arbeitswiderstand der
Maschinen geringer, so tritt eine Kraftwasservergeudung ein. Es wird mehr
Wasser von
dem gegebenen
Drucke verbraucht, als zum Betrieb der
Maschine
[* 27] notwendig wäre; denn nach jedem Kolbenhub
hat sich der
Cylinder der
Maschine mit so viel
Wasser gefüllt, als ihrem größten Kraftbedarf entspricht, während die
Maschine
weniger geleistet hat, weil der
Druck des
Wassers nicht vollständig ausgenutzt, sondern zum Teil durch Drosselung unwirksam
gemacht ist.
Verschiedene abgestufte Wasserpressungen lassen sich durchHeinrichs Differentialakkumulatoren erreichen
(s. Bd. 1, S. 258), doch werden dadurch die Ungleichheiten zwischen
Kraft und
Widerstand noch nicht vollständig ausgeglichen.
Neuerdings hat Prentice eine Vorrichtung angegeben, welche den hydraulischen
Maschinen das Betriebswasser in solcher Pressung
zuführen soll, welche dem augenblicklichen Kraftbedarf entspricht. Das
Wesen des Prenticeschen
Apparats beruht auf der
Mischung des hochgepreßten
Wassers mit
Wasser von niederer
Spannung mittels Strahlapparats (Wasserstrahlpumpe, s. Bd. 15, S.
366) und auf der selbstthätigen Regelung des Mischungsverhältnisses entsprechend dem Kraftbedarf. Nebenstehende schematische
[* 1]
Figur gibt ein
Bild von der Einrichtung. Das Hochdruckwasser wird mittels der Leitung a dem
Rohre b zugeführt und geht weiter
nach c. Das
Rohr c steht mit der Leitung
f inVerbindung, durch welche das Niederdruckwasser zugeführt wird, um erforderlichen
Falls bei e eingestrahlt zu werden. Die Weiterleitung des
Wassers von mittlerem
Druck¶
mehr
erfolgt durch die Röhren
[* 29] g, h und i nach der Verwendungsstelle hin. Die Röhrenb und g sind durch eine Stange k miteinander
verbunden und gemeinschaftlich in den Röhren a und c, bez. c und h der Länge nach verschiebbar. Die Verschiebung wird durch
Druckwasser vorgenommen, welches auf den an g befestigten Kolben l in dem mit h verbundenen Cylinder m
wirkt. Die Steuerung dieses Cylinders erfolgt durch einen Schieber n (in Wirklichkeit einen Kolbenschieber), der durch den im
Cylinder p verschiebbaren Kolben o bewegt wird.
Bei der Inbetriebsetzung der zu treibenden Maschine hat der Apparat die in der
[* 28]
Figur gezeichnete Stellung,
wobei das Rohr g bei e dicht gegen c anliegt, so daß durch f kein Niederdruckwasser eintreten kann und der ganze Apparat mit
Hochdruckwasser gefüllt ist. Durch die Röhren q und r wird der Druck von s aus auch auf die beiden Seiten des Kolbens o geleitet,
wo er zunächst eine Bewegung nicht hervorbringt, da er auf beiden Seiten mit gleicher Stärke wirkt. Da
jedoch die an der durchgehenden Kolbenstange t angebrachte Spiralfeder u nach oben drückt, so wird der Kolben o dadurch in
seiner höchsten Stellung erhalten.
Hierbei steht der mit o durch die Stange t verbundene Schieber so, daß aus dem Schieberkasten y, der mit
der Hochdruckleitung durch das Rohr z verbunden ist, Druckwasser durch den Kanal
[* 30] w in denCylinder m unter den Kolben l tritt
und diesen samt dem Rohre g aufwärts drückt. Eine Feder j unterstützt den aufwärts gerichteten Druck gegen den Kolben
l. Der Kanal V steht dabei durch die Schieberhöhlung mit dem Abflußkanal x in Verbindung, so daß oberhalb des Kolbensl ein
Gegendruck nicht vorhanden ist.
Wenn nun der Bewegungswiderstand der zu betreibenden Maschine sich verringert, so beginnt sie etwas schneller zu gehen. Dadurch
wird der Wasserzufluß reichlicher und die Durchflußgeschwindigkeit des Wassers bei s' größer. Infolge
davon tritt an dem bei s' düsenförmig gestalteten Rohr eine Saugwirkung ein, die den Druckin q vermindert, so daß der Überdruck
des durch r über den Kolben o tretenden Wassers diesen samt der Stange t und dem Schieber n abwärts bewegt.
Hierdurch gelangt der Schieber in eine solche Stellung, daß Druckwasser durch den Kanal v aus dem Schieberkasten
über den Kolben l treten und das unter l befindliche Wasser durch Kanal w, die Schieberhöhlung und Rohr x ins Freie entweichen
kann, somit Kolben l samt Rohr g, Stange k und Rohr q abwärts bewegt wird. Dadurch wird dem in f befindlichen
Niederdruckwasser bei e ein ringförmiger Zutritt zum Rohre g geöffnet, während gleichzeitig die am Rohre b befestigte Spitze
d nach unten rückt und den Zufluß des Hochdruckwassers verringert. Jetzt wirkt der aus c austretende Hochdruckwasserstrahl
wie in einer Strahlpumpe, indem er durch e Niederdruckwasser ansaugt und in die gegenüberstehende Mündung
von g hineinwirft. Dadurch wird die Pressung des bei i durchfließenden Wassers entsprechend verringert. Die ursprüngliche
Stellung
der Vorrichtung wird sich nach einiger Zeit selbstthätig wiederherstellen und in der umgekehrten Weise, wie beschrieben,
vollziehen.
[* 28]
^[Abb.: Druckregler für hydraulische Maschinen, von Prentice.]