Franz,
Graf, österreich.
Diplomat, geb. als zweiter Sohn des 1872 verstorbenen
FeldmarschallleutnantsGrafen Deym, trat, nachdem er einige Zeit als
Leutnant gedient, 1864 zur diplomatischen Laufbahn über, ward Legationssekretär
bei der
Botschaft in
Paris
[* 2] und 1870 Botschaftsrat inRom.
[* 3] 1871 trat er aus dem diplomatischen
Dienst und
ward 1879 vom böhmischen Großgrundbesitz in den
Reichsrat gewählt, wo er sich dem Tschechenklub anschloß.
Körper (Diëlektrika), nach
Faraday die
Nichtleiter der
Elektrizität,
[* 10] weil elektrische
Wirkungen durch
sie hindurchgehen, folglich elektrische
Kräfte in ihrem Innern existieren oder sich verbreiten können. Bei einem
Leiter im
Zustand des elektrischen
Gleichgewichts dagegen befindet sich
Elektrizität nur auf der Oberfläche, in seinem Innern ist die
elektrische
Kraft
[* 11] überall
Null. Die elektrischen Kraftlinien (s.
Elektrisches Potenzial,
[* 12] Bd. 5), welche von einer elektrischen
Masse ausgehen, gehen durch die umgebenden Diëlektrika hindurch, niemals aber durch
Leiter, auf deren Oberfläche, die stets
eine
Niveaufläche ist, die Kraftlinien endigen, ohne in dieselben einzudringen.
Polarisation,
[* 13] der Zustand, in welchen ein
Nichtleiter (Diëlektrikum) bei
Annäherung
eines elektrisierten
Körpers versetzt wird, indem der letztere in ihm
Erscheinungen der elektrischen Verteilung oder
Influenz
hervorruft.
SchonMatteucci fand, daß kleine, vollkommen unelektrische
Nadeln
[* 14] von
Schwefel oder
Schellack sich einem genäherten
elektrischen
Körper zuwenden und um ihre Gleichgewichtslagen
Schwingungen ausführen. Dabei zeigten sie an dem
zugewandten Ende ungleichnamige, am entferntern Ende gleichnamige
Elektrizität mit der des influenzierenden
Körpers.
Zur
Erklärung dieser
Erscheinung nahm
Faraday an, daß ein diëlektrischer
Körper aus einer nichtleitenden Grundmasse bestehe,
in welche leitende Körperteilchen eingebettet sind, die durch
Influenz elektrisch werden können, ohne daß die
Elektrizität
zwischen den Teilchen übergehen kann. Denkt man sich dem einen Ende einer
Reihe solcher Körperteilchen
einen
z. B. positiv elektrischen
Körper genähert, so wird jedes Teilchen an seinem nähern Ende negativ, an dem entferntern
positiv elektrisch, und da die entgegengesetzten
Elektrizitäten an den einander zugewandten
Enden zweier Nachbarteilchen ihre
Wirkungen nach außen hin aufheben, so bleiben als wirksam nur noch übrig die entgegengesetzt elektrischen
Ladungen an den
Enden der
Reihe.
einer nichtleitenden
Substanz (eines Diëlektrikums) oder spezifisches Verteilungsvermögen
derselben nennt man das
Verhältnis der
Ladung der einen Belegung eines elektrischen Ansammlungsapparats
(Kondensator,
[* 16] Leidener Flasche),
[* 17] wenn diese
Substanz die isolierende
Schicht zwischen den beiden Belegungen bildet, zu derjenigen
Ladung, welche
jene Belegung bis zu gleichem
Potenziale geladen annimmt, wenn das isolierende Zwischenmittel eine gleich dicke Luftschicht
ist.
Die Diëlektrizitätskonstante der
Luft ist hiernach als
Einheit angenommen. Daß die
Menge der von einem Ansammlungsapparat aufgenommenen
Elektrizität von der
Beschaffenheit der isolierenden Zwischenschicht abhängig ist, wurde zuerst von
Cavendish erkannt, und
Faraday war der erste, der den
Begriff der spezifischen induktiven
Kapazität definierte und Messungen dieser
Größe ausführte.
Nach ihm sind die Diëlektrizitätskonstanten einiger
Körper:
Luft 1,00,
Walrat 1,45,
Glas
[* 18] 1,76,
Schellack 2,00,
Schwefel 2,24.
Nach neuern Messungen, ausgeführt von verschiedenen Beobachtern und nach verschiedenen
Methoden, ergaben sich im
Mittel folgende
Werte für die
Gustav, Kulturhistoriker, geb. zu
Königsberg
[* 19] i. Pr., studierte Sprachwissenschaft und Orientalia,
bereiste seit 1871 mehrfach den
SüdenEuropas und Nordafrika und lebte aus Gesundheitsrücksichten, in
unabhängiger
Stellung sich seinen
Studien widmend, seit 1877 meist in
Spanien,
[* 20]
Portugal oder
Marokko.
[* 21] Er schrieb:
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