Für
Frankreich versieht das
Girokonto der Banque de
France ähnliche
Funktionen wie das
Girokonto der
DeutschenReichsbank. Der
Betrag der vollzogenen Umschreibungen war im J. 1886: 34,698 Mill.
Frank. Neben der
Bank von
Frankreich besteht als Abrechnungsstelle
die
Chambre de compensation des banquiers zu
Paris
[* 2] mit gegenwärtig 13 Teilnehmern und einer Einlieferung
von 1196 Mill.
Frank im J. 1886/87, wovon 863 Mill. auf
Girokontoübertragen werden mußten. Sehr bemerkenswert ist endlich
der Übertragungsverkehr, den die österreichische
Postsparkasse in erster
Linie für
Zahlungen an andre
Plätze, nicht minder
wirksam aber auch für den Lokalverkehr eingerichtet hat. Die
Umsätze im Clearing betrugen:
(engl., »Felsklippen-Bewohnen«).
Die unter den amerikanischen Altertümern (Bd. 1, S. 482) erwähnten
Cliffhouses in den Felsthälern von
Arizona,
Colorado und
Neu-Mexiko, welche durch die Eigentümlichkeit
ihrer
Anlage auf
Bergen,
[* 5] Vorsprüngen senkrechter Felsenwände, durch die Schwerzugänglichkeit der teilweise höchst ansehnlichen
Bauten, durch ihre mit
Geschmack verzierten Thongefäße und durch ihre Bilderschriften die
Aufmerksamkeit der Archäologen
seit langem erregten, sind anscheinend nicht völlig ausgestorben.
Wenigstens fandLeutnantSchwatka im
Gebirge des
StaatesChihuahua
(Mexiko)
[* 6] einen in seiner besondern
Weise
zu wohnen und in dem allgemeinen Kulturzustande durchaus ähnlichen Volksstamm in einer
Stärke
[* 7] von vielleicht 8-12,000
Seelen
noch jetzt vor. Diese mexikanischen Felsenbewohner bilden einen wilden, mehr
Negern als
Indianern gleichenden Volksstamm von
dunkelroter Hautfarbe, dessen
Waffen
[* 8] noch heute aus
Pfeil,
Bogen
[* 9] und steinerner
Streitaxt bestehen. Sie sind
Sonnenanbeter, und ihre
Kultur scheint eine Vorstufe derjenigen zu sein, welche die
Spanier in
Mexiko antrafen.
Leuck.,
Gattung der
Gregarinen,
[* 10] im Jugendzustand hüllenlose, ovale oder kugelige Gebilde mit deutlichem
Kern
und stark granuliertem
Protoplasma, welche in Epithelzellen verschiedenerOrgane bei
Wirbeltieren,
Mollusken
[* 11] und
Gliedertieren schmarotzen und bei dem gewöhnlich massenhaften Vorkommen für ihre
Träger
[* 12] nicht unbedenklich sind. Im
weitern Wachstum, während dessen sie die beherbergenden
Zellen stark aufblähen und schließlich zerstören, scheiden sie
auf ihrer Oberfläche eine
Kapsel aus, deren
Inhalt sich zu
Psorospermien,
Sporen, resp. Pseudonavicellen, kleinen kahnförmigen
Gebilden, umwandelt. Diese entwickeln noch im
Körper des Wirtes oder außerhalb desselben sichelförmige Gebilde, die sich
im
Körper des Wirtes in amöboide
Formen verwandeln, welche den jungen Coccidien gleichen.
Coccidium oviformeLeuck. lebt in der
Leber
des
Kaninchens und des
Menschen in den Epithelzellen der
Gallengänge, gelangt im eingekapselten Zustand
in den
Darm
[* 13] und ans diesem
ins Freie, wo es sich weiter entwickelt. Fütterungsversuche mit sporenhaltigen Coccidien führten
zur
Infektion, wobei wahrscheinlich die durch die
Verdauung befreiten Coccidien in die Epithelzellen der
Gallengänge wandern.
Bei massenhaftem Auftreten bilden die Coccidien
Knoten in der
Leber, welche von krebsartigem Aussehen, kastanien- bis
hühnereigroß sind und einen schmutzig graugelben Brei mit vielen weißen Körperchen enthalten.
Durch Vernichtung zahlreicher Epithelzellen führen die Coccidien ernste Funktionsstörungen der betreffenden
Organe herbei
und können das
Leben bedrohen, event. vernichten. Die
Infektion des
Menschen geschieht wohl durch
Kaninchen,
[* 14] mit deren
ExkrementenSporen in das Trinkwasser oder sonst an
Orte gelangen, von wo eine
Übertragung auf den
Menschen möglich
ist. Die Behandlung muß sich auf die Bekämpfung der
Symptome und Verhinderung weiterer
Infektion richten.
Coccidium perforansLeuck.,
kleiner als das vorige, lebt in den Epithelzellen des
Darmkanals von
Hund,
Katze,
[* 15]
Kaninchen, auch vom
Menschen und entwickelt
sich vollständig in dem Wirte, so daß bei einmaliger
Infektion, die wohl von den genannten
Tieren ausgeht,
eine
Vermehrung derParasiten an
Ort und
Stelle stattfindet. Dieselbe bewirkt Zerstörung des Epithels, Schwellung und
Infiltration
der Schleimhaut,
Verstopfung der
Lieberkühnschen Drüsen, Geschwürsbildung mit ihren symptomatischen
Erscheinungen. Da die
eingekapselten Coccidien sehr widerstandsfähig sind, kann sich die Behandlung nur gegen die junge
Brut
richten. Die Hauptsache ist Vermeidung der
Ansteckung durch die genannten
Haustiere.