hat Casati den 1888 erlittenen Verlust aller seiner
Tagebücher und Aufzeichnungen einigermaßen ausgeglichen durch das zuerst
in deutscher
Sprache
[* 2] erschienene Werk
»Zehn Jahre in Äquatoria und die Rückkehr mit
EminPascha«
(Bamberg
[* 3] 1890,2 Bde.). Nach
einem
Briefe des Reisenden
Cecchi an den
Professor dalle Vedova in
Mailand
[* 4] hat Casati bereits Emin ausführliche
Mitteilung gemacht von der
Existenz des angeblich von
Stanley entdeckten
Berges Ruvenzori.
Giovanni, Artillerist, geb. zuTurin,
[* 9] trat in die piemontesische
Armee ein, lieferte
Verbesserungen von
Brücken- und Feldartilleriematerial, ging 1847 nach
Schweden,
[* 10] um den Guß der für die piemontesische
Armee
bestimmten Geschützrohre zu überwachen und gab dem
Baron v. Wahrendorff in
Aker Anregung, seinen glatten gußeisernen
Hinterlader
mit
Zügen zu versehen. Er setzte dann dieseVersuche in
Turin fort, konstruierte für sein gezogenes
Geschütz
passende
Geschosse
[* 11] und gab damit die Grundlage zu dem
System La Hitte, welches 1860 auch in
Italien
[* 12] eingeführt wurde. 1865 zum
Kommandanten der
TurinerMilitärakademie ernannt, trat Cavalli 1879 in
Ruhestand. Er schrieb: »Mémoire sur les canons
se chargeant
par la culasse et sur les canons rayés« (Par. 1849);
»Aperçu sur les canons rayés se chargeant par
la bouche et par la culasse et sur les perfectionnements à apporter à l'art de
la guerre en 1861«
(Turin 1862) u. a.
Felice, ital. Dichter und
Politiker, ließ sich nach seiner Mandatsniederlegung von 1879 wiederwählen
und wiederholte die Niederlegung 1885, in welchem Jahre seine
Demission von der
Kammer nicht angenommen wurde, und 1888, wo
er gleich wiedergewählt wurde.
dePradines (spr. kas'nohw d' pradihn), Edouard
de, franz.
Politiker, geb. zu
Marmande, schloß sich dem
Grafen von
Chambord an und war eine Zeitlang dessen
Sekretär,
[* 14] dann einer seiner treuesten und uneigennützigsten Anhänger. 1870 kämpfte er in dem
CorpsCharettes und wurde bei
Loigny schwer
verwundet. Im
Februar 1871 in die
Nationalversammlung gewählt, gehörte er zur äußersten
Rechten und
war Mitglied des reaktionären
Klubs der
Chevau-légers. An den
Versuchen, die legitime
Monarchie herzustellen, war er eifrig
beteiligt und zog sich nach deren
Scheitern für längere Zeit vom politischen
Leben zurück. Erst 1884 ließ er sich in die
Deputiertenkammer wahlen und gehörte zu den Monarchisten, lehnte aber im
Gegensatz zum
Grafen von
Paris
öffentlich jede
Verbindung mit den Boulangisten ab, welche
Haltung durch
Boulangers feiges Benehmen gerechtfertigt wurde.
Abgesehen von den
Manteltieren, bei welchen bisher allein im
Tierreich Cellulose aufgefunden war,
ist dieser
Stoff jetzt auch bei der überwiegenden
Mehrzahl der
Gliedertiere und bei einigen
Weichtieren nachgewiesen worden.
Bei den
Gliedertieren findet sich Cellulose oder zum mindesten ein ihr sehr nahe stehender, die gleichen
Reaktionen zeigender
Körper
als fast ständiger Begleiter des
Chitins; der
Körper färbt sich wie die Cellulose durch Chlorzinkjodlösung
intensiv violett, und die Färbung zeigt alle charakteristischen
Eigenschaften der Cellulosereaktion bei den
Pflanzen; sie
verschwindet, nachdem die
Präparate einige Zeit im
Wasser gelegen haben, und die gefärbten
Partien bekommen infolge ihrer
Doppelbrechung
[* 16] sämtlich denselben starken
Pleochroismus, der sich an den auf gleiche Art gefärbten Cellulosemembranen der
Pflanzen sowie im
Mantel der
Tunikaten
[* 17] nachweisen läßt. Die
Reaktion läßt sich beschleunigen, wenn man
die
Objekte vorher in alkoholischer
Kalilauge kocht. Bei den
Krustentieren, die untersucht wurden,
¶
Auch bei den übrigen Gliedertieren zeigen sowohl die innern Schichten des Chitinskeletts als auch die Sehnen sehr schön die
charakteristische Violettfärbung; in allen übrigen Tierklassen konnte bis jetzt Cellulose nur noch in einigen
wenigen Fällen bei Mollusken nachgewiesen werden, so in der Radula einer Helix-Art und besonders in der Rückenschulpe der
beiden gewöhnlichen Tintenfische Sepia und Loligo; aus diesen Schulpen läßt sich die tierische Cellulose rein darstellen, indem
die gewaschenen und getrockneten Schulpen gepulvert, sodann entkalkt und mit frisch dargestelltem Kupferoxydammoniak extrahiert
werden, worauf man die abfiltrierte Lösung mit Salzsäure ausfällt. Es entsteht ein seiner, langsam sich
absetzender weißer Niederschlag, der mit Chlorzinkjodlösung die charakteristische Violettfärbung ergibt.