und Überschuß aus frühern
Jahren um 227,620 Mk. Die öffentliche
Schuld belief sich Ende 1889 bei der Kammerkasse auf 715,286
Mk., bei der Staatskasse auf 66,331,767 Mk., denen an
Aktiven beim Kammerkapitalfonds 2,472,100, beim Klosterkapitalfonds
20,010,242, beim
Staatshaushalt 19,271,050, zusammen 41,753,392 Mk. gegenüberstanden.
Jacques Savorgnan de,
Graf, Afrikareisender, jüngerer
Bruder von
PierreSav. de Brazza (s. Bd.
3), bereiste 1885 den
Osten und Nordosten des französischen Westäquatorialafrika entdeckte im
September d. J. den Sekoli,
einen bedeutenden rechtsseitigen Zufluß des
Congo, und durchzog die Gebiete mehrerer wenig oder gar nicht bekannter Negerstämme.
Im
Dezember 1885 vom
Stamme der Giambi zur Umkehr gezwungen, kehrte er nach
Europa
[* 2] zurück und starb in
Rom.
[* 3]
(spr. breár),JulesAimé, franz.
General, geb. in
Grenoble,
[* 4] besuchte die
Schule von St.-Cyr, ward 1845 Unterleutnant, 1853
Hauptmann,
kämpfte 1859 in
Italien,
[* 5] dann in
Mexiko,
[* 6] gehörte als
Oberstleutnant im 51. Infanterieregiment 1870 zur
Rheinarmee, mit der er in
Metz
[* 7] in Gefangenschaft geriet, war 1870-75 zweiter
Kommandant der
Schule von St.-Cyr, ward 1875 Brigadekommandeur,
führte 1881 mit großem
Geschick die Besetzung von
Tunis
[* 8] aus und schloß 13. Mai mit dem Bei den
Vertrag von Kassar-Said. Hierauf
ward er zum Divisionsgeneral und
Kommandeur der 26.
Division, dann zum Befehlshaber des 13.
Korps in
Clermont, 1887 des 17. in
Toulouse
[* 9] und 1889 des 19. in
Algier ernannt.
[* 10]desLichtsinMetallen.Kundt hat durch Messung der Ablenkung der Lichtstrahlen beim
Durchgang durch sehr dünne
und darum durchsichtige keilförmige Metallschichten (Prismen) die Brechungsexponenten einerReihe von
Metallen bestimmt. Solche prismatische
Schichten wurden erhalten durch elektrolytische Abscheidung der
Metalle auf platinierten
Glasplatten, beim
Platin durch Zerstäubung eines galvanisch glühenden Platinblechs. Es ergaben sich für die Brechungsexponenten,
d. h. die Verhältnisse der Fortpflanzungsgeschwindigkeiten des
Lichts im leeren
Raume zu derjenigen im
Metall bei rotem, weißem
und blauemLichte, die folgenden
Werte:
[* 17] Der
Handel hat im J. 1889 nach erfolgtem Zollanschluß eine
erhebliche
Steigerung erfahren. Die Wareneinfuhr
belief sich auf 663½ Mill. Mk. (110½ Mill. Mk. mehr als 1888) und
die Warenausfuhr auf 628½ Mill. Mk. (111 Mill. Mk. mehr). Davon wurden seewärts
eingeführt für 437½ Mill. Mk., ausgeführt für 286¾ Mill. Mk., land-
und flußwärts eingeführt für 226 Mill. Mk., ausgeführt für 341¾ Mill. Mk.
Nach Warengattungen bezifferte sich der Wert (in
Mark) von
Die Mehreinfuhr gegenüber 1888 beträgt bei den
Rohstoffen 89 Mill. Mk. (darunter
Baumwolle
[* 18] +46 Mill. Mk., Schafwolle +32¾
Mill. Mk.), bei den Verzehrungsgegenständen 16 Mill.
Mk., eine
Steigerung, die in der stärkern Zufuhr von Schlachtvieh,Mais,
Zucker,
[* 19]
Wein etc. ihre
Erklärung findet. An der Einfuhr waren 1889 am meisten beteiligt: das deutsche Zollgebiet (226 Mill.
Mk.), die
Vereinigten Staaten
[* 20] von
Nordamerika
[* 21] (188 Mill.),
Südamerika
[* 22] (55 Mill.),
Großbritannien
[* 23] (40 Mill.),
Britisch-Ostindien
(33 Mill.), an der Ausfuhr: das deutsche Zollgebiet (346 Mill.), die
Vereinigten Staaten von
Nordamerika (102
Mill.),
Österreich-Ungarn
[* 24] (36 Mill.),
Großbritannien (31 Mill. Mk.). Zur
See liefen ein 2883
Schiffe
[* 25] (unbeladen 333) von 1,682,726
Ton., gingen ab 3164
Schiffe (unbeladen 826) von 1,673,867 T. Von der Oberweser kamen an 786 Frachtschiffe (davon 80 unbeladen)
von 177,000 T., es gingen ab 539 Frachtschiffe (davon 330 unbeladen) von 179,000 T. Die Weserhandelsflotte
zählte Ende 1889: 513
Schiffe von 459,505 T., darunter 342 bremische von 350,720 T. Der Norddeutsche
Lloyd besaß 146 Fahrzeuge
(darunter 40 große transatlantische
Dampfer) von 182,817 T. - Der Staatshaushaltsetat für das Jahr 1890/91 enthält an
Ausgaben
12,816,023 Mk. (darunter 1,387,535 Mk. außerordentliche), anEinnahmen 12,404,240 Mk. (darunter 568,000
Mk. außerordentliche); es ergibt sich daraus ein
Defizit von 411,783 Mk. Die ordentlichen
Ausgaben sind in folgender
Weise
veranschlagt:
Das anschlagsmäßige
Defizit soll aus dem Überschuß des Finanzjahrs 1889/90 gedeckt werden; denn letzteres schloß mit
einem Überschuß von 411,692 Mk., während man ein
Defizit von 933,041 Mk. vorausgesehen hatte. Mit der Finanzabrechnung
von 1889/90
¶
mehr
verglichen, sind die Ausgaben für 1890/91 um 1,052,000 Mk. höher, die Einnahmen um 553,000 Mk. niedriger veranschlagt. Die
Staatsschuld betrug 69,815,050 Mk. und hat gegen das Vorjahr um 377,900 Mk. abgenommen. Von der für die Anlage des
Freihafens ausgeworfenen Summe von 34½ Mill. Mk. waren 25 1/7 Mill. Mk.
verausgabt, und zwar 23 1/7 Mill. Mk. für Bremen, der Rest für Bremerhafen.