Häfen, verschickt wurden.
[* 2] und der dazu gehörige
Montan- und Industriebezirk hat in den letzten zehn
Jahren einen außerordentlichen
Aufschwung genommen;
Hans,
Pianist, geb. zu
Berlin,
[* 12] bildete sich unter
Th.
Kullak und
Wüerst zum Klavierspieler aus, studierte
1868-72 in
BerlinPhilosophie und neuere
Sprachen, erwarb 1873 mit der
Dissertation über
»Bernard von Ventadorn«
(Berl. 1874) die Doktorwürde und wurde gleichzeitig als
Lehrer für Klavierspiel an
KullaksAkademie angestellt, von welcher
er später an das Sternsche
Konservatorium überging. Er starb in Niederschönhausen bei
Berlin. Bischoff konzertierte
sehr erfolgreich als Kammermusikspieler (so mit Hellmich in den Montagskonzerten der
Berliner
[* 13] Singakademie)
und schrieb noch: »Über die ältere französische
Klavierschule«, »Über
JohannKuhnausBiblische Geschichte« (Programm-Abhandlung),
bearbeiteteAd.
Kullaks
»Ästhetik des Klavierspiels« in 2. Aufl. (1876,3. Aufl.
1889) und redigierte eine große Zahl vortrefflicher
Ausgaben klassischer und romantischer Werke (für Steingräbers
Verlag).
Otto,
Fürst von, nahm an den
Verhandlungen der letzten
Session des sogen. Kartellreichstags 1889-90 gar keinen
Anteil, da er bis zum
Schluß derselben von
Berlin abwesend in
Friedrichsruh weilte. Der
Ausfall der Reichstagswahlen wurde
von den Siegern, Ultramontanen,
Deutschfreisinnigen und Sozialdemokraten, als eine
Niederlage seiner
Politik
angesehen; dennoch
hieß es, daß Bismarck erklärt habe, den
Kampf mit dem neuen
Reichstag bereitwilligst auf sich nehmen zu wollen.
Auch
Bismarcks Sohn,
GrafHerbert Bismarck, erbat seine Entlassung aus dem
Amt eines
Staatssekretärs des
AuswärtigenAmtes und erhielt
sie 26. März. Bismarck verließ 29. MärzBerlin und zog sich nach
Friedrichsruh zurück; bei seiner Abfahrt vom Lehrter
Bahnhof wurden ihm
von einer zahlreichen Menschenmenge großartige
Ovationen dargebracht. Über die
Ursachen von
Bismarcks
Rücktritt
war in dem kaiserlichen Schreiben, das allein veröffentlicht wurde, nichts gesagt; es hieß nur: »Die
von
Ihnen für
Ihren Entschluß angeführten
Gründe überzeugen mich, daß weitere
Versuche, Sie zur
ZurücknahmeIhresAntrages
zu bestimmen, keine Aussicht auf Erfolg haben.« Erst später ließ Bismarck selbst in seinen
Gesprächen mit Zeitungskorrespondenten, die ihn in
Friedrichsruh aufsuchten, verlauten, daß ein Meinungszwiespalt zwischen
dem
Kaiser und ihm über die soziale
Politik ihn zum Rücktritt veranlaßt habe.
Dieser Zwiespalt hatte sich schon beim
Schluß der Reichstagssession geltend gemacht, als es sich darum handelte, ob man das
Sozialistengesetz in der vom Reichstagsausschuß beschlossenen Form (ohne
Ausweisung) annehmen wolle oder
nicht. Der
Kaiser und die
Minister waren dafür, Bismarck dagegen. Damals fügte sich der
Kaiser, berief aber dann den
Freiherrn v.
Berlepsch an die
Spitze des
Handelsministeriums an
StelleBismarcks. Hierbei kam es zu
Erörterungen über die
StellungBismarcks
alsMinisterpräsidenten, wobei sich dieser auf eine Kabinettsorder
FriedrichWilhelms IV. berief, die jeden
Ressortminister verpflichtete, vor dem
Vortrag über einen Gegenstand beim König dem
Präsidenten von demselben Mitteilung
zu machen, eine Einrichtung, welche wiederholt nicht beachtet worden und bei der regelmäßigen längeren
AbwesenheitBismarcks
von
Berlin auch nicht immer ausführbar war. Die
Erlasse des
Kaisers über den
Arbeiterschutz und den
Verzicht
auf ein Sozialistengesetz vermochte Bismarck nicht zu billigen, da er die optimistischen
Ansichten des
Kaisers über die
Wirkungen
dieser Maßregeln nicht teilte. In seine wohlverdiente Muße fernab von den Staatsgeschäften fand er sich freilich nur schwer.
VonL.Hahns Werk
»Fürst Bismarck« erschien der 5.
Band:
[* 15] 1885-90 (fortgeführt von K. Wippermann, Berl. 1890). Von der
Stuttgarter
Sammlung der
Reden des
Fürsten erschienen bis jetzt 11
Bände (die Jahre 1848-81 umfassend); eine Auswahl in 6
Bänden (bis 1887 reichend)
veranstaltete
O. de Grahl;
»FürstBismarcks gesammelte Werke,
Briefe,
Reden und Aktenstücke« in 4
Bänden
gab
Br.
Walden (Berl. 1890) heraus.
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