Stellung der
Kolben P und P1 verdeckt, so daß zur
Maschine
[* 2] weder
Wasser gelangen noch von ihr abfließen kann: die
Maschine
steht. Wurden dagegen die
Kolben in die gezeichnete tiefste
Lage gebracht, so steht das bei F angeschlossene
Rohr 4 mit dem
Zuleitungsrohr, das bei F1 angeschlossene
Rohr C mit dem Ableitungsrohr in
Verbindung, die
Maschine rotiert
in der
Richtung der
Pfeile.
Werden endlich die
Kolben in die höchste
Stellung gebracht, so fließt das Druckwasser aus H durch
F1 nach C, das verbrauchte
Wasser von 4 durch F nach H1. Eine solche
Maschine von 100
mmHub, 120
mm Kolbendurchmesser,
0,2 m Kolbengeschwindigkeit (60
Umdrehungen in der
Minute) verbraucht bei 100 m
Gefälle in der
Sekunde 10
Lit.
Wasser und ergibt
dabei eine Nutzleistung von 7
Pferdekräften, was im
Vergleich zu der aufgewendeten
Arbeit (100.10)/75 = 1000/75 = 13,33Pferdekräften
einem Wirkungsgrad von etwas über 50 Proz. entspricht.
Unter dem
NamenTreppenbahn
(monte-escalier) ist von Amiot ein Aufzug
[* 3] angegeben, welcher, längs des Geländers
einer
Treppe
[* 4] angebracht, zur Beförderung einzelner
Personen dient. Eine
Führung aus flachen Eisenschienen steigt, unterstützt
durch geeignete
Ständer oder
Säulen,
[* 5] in einer
Entfernung von einigen
Zentimetern parallel mit dem Treppengeländer empor. Auf
dieser
Führung läuft ein kleiner
Wagen mit einer horizontalen, über die Treppenstufen hinstreichenden
Plattform, welche eine
Person aufnehmen und im Nichtgebrauchsfalle in die senkrechte
Lage aufgeklappt werden kann, so daß sie
bei der Personenbeförderung auf der
Treppe nur so viel
Raum einnimmt wie eine die
Treppe besteigende
Person, im ungebrauchten
Zustand aber die
Treppe so gut wie gar nicht beengt.
Die
Bewegung des
Wagens geschieht mittels einer
Kette oder eines Seils von einem beliebigen kleinen
Motor aus (z. B. einem
Wassermotor
oder einer elektrodynamischen
Kraftmaschine). Der Vor- und Rückwärtsgang, bez. der Stillstand des
Motors kann von der fahrenden
Person nach Belieben durch die Handhabung eines kleinen Umstellhebels bewirkt werden. Für jedes
Stockwerk ist ein isoliert funktionierender
Wagen zur
Verfügung, der immer nur von diesem
Stockwerk zum nächst höhern und
zurück führt, so daß eine Beförderung der
Personen von
Stock zu
Stock stattfindet. Es kann also zu gleicher Zeit eine
Person
aufwärts und in einem andernStock eine
Person abwärts fahren.
Zur
Erklärung des
Augenmaßes liegen zwei
Theorien vor, die nativistische, welche eigentlich nichts erklärt,
da sie mit der Behauptung einer angebornen Fähigkeit bloß den
Thatbestand zurückverschiebt, und die empiristische, der
zufolge unsre Größenschätzung auf Vergleichung der
Intensitäten unsrer Augenmuskel-Bewegungsempfindungen beruht, die beim
Durchmessen einerDistanz entstehen und mit den Lichtempfindungen verschmelzen. Diese
Ansicht hat zuletzt
Münsterberg
[* 6] vertreten, indem er experimentell zeigt, wie alles, was die
Muskelbewegung erschwert, bez. erleichtert, die scheinbare
Größe der durchmessenen
Distanz vermehrt, bez. vermindert. Ob indessen die Muskelempfindung schlechthin
als einzige Grundlage des
Augenmaßes aufzufassen ist, erscheint noch zweifelhaft.
(aurora borealis,
Nordlicht; daher auch Nordlichttelegramme) wurden im
Herbste 1859 in
Nordamerika
[* 15]
Telegramme genannt, welche dadurch zu stande gekommen waren, daß man die um jene Zeit auftretenden mächtigen
elektrischen
Ströme kosmisch-tellurischen Ursprungs, welche in
Richtung und
Stärke
[* 16] sehr beständig waren, wie einen großen
Ruhestrom (s.
Telegraph,
[* 17] Bd. 15, S. 566) durch Unterbrechen der Leitungen
zum Telegraphieren benutzte. Die Bezeichnung kam deshalb auf, weil gleichzeitig mit den in den Telegraphenlinien
wahrgenommenen
Störungen herrliche Nordlichtsäulen am
Himmel
[* 18] erschienen, welche gewissermaßen die Lichtwirkungen des natürlichen
elektrischen
Systems bildeten, dessen
Ströme die Telegraphenleitungen durchflossen.
Auskunft ist die in der
Regel auf Anfrage erteilte Berichterstattung über die finanziellen Verhältnisse
eines Dritten, des »Angefragten«. Geschäftsfreundliche
Auskunft, die vom Geschäftsfreunde, berufsmäßige, die von einem Auskunftsbüreau gegen Entgelt erteilte Auskunft.
Geschäftsfreundliche und berufsmäßige Auskunftserteilung. Die Bedeutung der geschäftsfreundlichen Auskunft wird in der
neuern nationalökonomischen Litteratur viel zu sehr unterschätzt. So hält
Gerlach »ihre
Rolle für ausgespielt«. Ähnlich,
wenn auch nicht ganz so ungünstig, urteilt V. Eheberg, der ihre große Verbreitung der »übertriebenen
Sparsamkeit« des Handelsstandes zuschreibt. Ein Vorzug der geschäftsfreundlichen
vor der berufsmäßigen Auskunft besteht
darin, daß die gestellte Anfrage rascher erledigt werden kann.
Dem
Kaufmann, welcher seinen
Kunden gegenüber bei Warenlieferungen zumeist an bestimmte
Fristen gebunden ist, liegt außerordentlich
viel an einer prompten Auskunftserteilung. Der Geschäftsgang unsrer
Auskunftsbüreaus, selbst der bestorganisierten,
ist aber ein schleppender. Dieser Umstand macht sich namentlich dann für den Handeltreibenden schwer fühlbar, wenn er in
größerer
Entfernung von dem Hauptsitz des
Auskunftsbüreaus etabliert ist. Zwar haben die bedeutendern
Auskunftsbüreaus in
den größern
StädtenDeutschlands
[* 19]
Filialen, d. h. Zweigniederlassungen, welche der Leitung eines Vorstehers,
der über das nötige Arbeitspersonal verfügt, unterstellt sind.
Jedoch wäre einem
Kaufmann, welcher in der
Nähe einer solchen
Filiale sein
Geschäft hat, nicht anzuraten, sich nach dem Nachbarort
um Auskunft zu wenden. Die
Filialen berichten nämlich nur über Geschäftsleute am Platze, (also z. B. eine
MünchenerFiliale
nur über
Firmen in
München),
[* 20] nicht über Kaufleute in der
Provinz. Die Anfrage des
AugsburgerHauses über einen Geschäftsmann
in
Kempten
[* 21] würde, wenn sie in
München einliefe, von dem
Leiter dieses
Büreaus nach dem Hauptsitz in
Berlin
[* 22] gesendet werden
und erst von hier aus zur Erledigung kommen. Die straffeZentralisation unsrer großen
Auskunftsbüreaus
hindert die schleunige Beantwortung der einlaufenden Anfragen und verteuert den
Abonnenten¶
mehr
die Auskunft. Er muß nämlich, wenn er sich an die Filiale wendet, eine höhere Gebühr entrichten. Dem gegenüber kann der
Kaufmann von seinem Geschäftsfreund, welcher über die Verhältnisse des Kreditnehmers genau unterrichtet ist, wenn
er ihn zur Eile anspornt, womöglich umgehend Antwort erhalten.
Ebenso wichtig aber als die schleunige Erledigung ist dem Kaufmann die Zuverlässigkeit der erhaltenen
Auskunft. Auch in dieser Hinsicht verdient die geschäftsfreundliche Auskunft vor der Auskunft eines organisierten Büreaus
den Vorzug. Die Bedeutung des letztern hängt wesentlich und entscheidend von der Tüchtigkeit und Zuverlässigkeit der Korrespondenten
(d. h. der Berichterstatter an den einzelnen Plätzen) ab. Erst in zweiter Reihe kommt das Archivmaterial,
dessen Wert ja vorzugsweise auf der Erfahrung der Korrespondenten beruht, und endlich in dritter Reihe der Beamtenkörper des
Instituts in Betracht.
Nun ist es aber erfahrungsgemäß sehr schwer, an kleinen Plätzen einen unparteiischen und unbeteiligten Korrespondenten zu
finden, der in jeder Beziehung die genügenden Kautelen für die Übertragung eines so verantwortungsvollen
und wichtigen Postens bietet. In mittlern Handelsplätzen ist es schon leichter, geeignete Berichterstatter heranzuziehen.
Ein gut organisiertes Auskunftsbüreau hat an einem bedeutendern Platze nicht einen, sondern mehrere Korrespondenten. So ist
ein Korrespondent nur dazu da, um fortgesetzt Einsicht in das Handelsregister zu nehmen. Er ermittelt die
Inhaber der betreffenden Firmen und teilt etwanige Veränderungen sofort dem Büreau mit.
Ein andrer Vertrauensmann beschäftigt sich fortlaufend mit den Eheregistern und berichtet dem Büreau über Kaufleute, welche
die Gütergemeinschaft ausschließen. Der eigentliche Hauptkorrespondent berichtet über die Kreditfähigkeit der ihm bezeichneten
Firmen. Diese letztern Angaben sind natürlich entscheidend. Nur in seltenen Fällen wird es aber einem
Auskunftsbüreau gelingen, hervorragende Kaufleute zur Berichterstattung über Kreditverhältnisse heranzuziehen.
Gerade das Prinzip der Entgeltlichkeit hat zur Folge, daß die vorzüglichsten Kräfte sich nicht zu Berichterstattern für Auskunftsbüreaus
hergeben. Würden unsre Auskunftsbüreaus in Ausnahmefällen dieses für die Regel richtige Prinzip verlassen, so würde sich
ihnen die Möglichkeit eröffnen, mit den bestrenommierten Bankhäusern Verträge auf gegenseitige unentgeltliche Auskunftserteilung
abzuschließen. Die geringe Bezahlung mit 50 Pf. für die reguläre Auskunft ist für einen gut situierten Kaufmann nicht verlockend.
Dagegen ist er dem Büreau gern gefällig, wenn er auf Gegendienste rechnen kann. Übrigens hat das größte Bankinstitut
Deutschlands, welchem sich wohl kein europäisches Auskunftsbüreau an Bedeutung und Geschäftsumfang zur Seite stellen
wird, das oben ausgesprochene Prinzip der gegenseitigen unentgeltlichen Auskunftserteilung bereits mit bestem Erfolg durchgeführt.
Den Haupt- und Nebenstellen der DeutschenReichsbank ist es streng untersagt, sich bei Einziehung von Auskünften irgend eines
Auskunftsbüreaus zu bedienen. AlleInformationen werden im Wege der geschäftsfreundlichen Auskunft von
hervorragenden Kaufleuten eingezogen, der beste Beweis dafür, einen wie hohen Wert die Reichsbank der geschäftsfreundlichen
gegenüber der berufsmäßigen Auskunft beilegt. Die Reichsbank erteilt nun auch ihrerseits ihren Berichterstattern auf deren
Wunsch (allerdings nur mündlich) unentgeltlich Auskünfte.
An den
eigentlichen Filialplätzen (s. oben) haben die Auskunftsbüreaus außer ihrem angestellten Personal
keine besondern Berichterstatter. Daraus folgt, daß die Zuverlässigkeit der in diesen Plätzen eingezogenen Kreditauskünfte
(es handelt sich hier um Städte von 2-300,000 oder noch mehr Einwohnern, in welchen die Krediterkundigung häufig überaus
schwierig ist) von der Tüchtigkeit und dem Geschick des Vorstehers wesentlich abhängt. Dieser setzt
sich mit angesehenen Kaufleuten, welche mit den Kreditverhältnissen der Geschäftswelt vertraut sind, in Verbindung, erkundigt
sich auch nicht selten direkt bei denjenigen Personen, über welche Anfragen eingelaufen sind. Die auf diesem Weg eingezogenen
Auskünfte können leicht recht unzuverlässig sein. In derartig großen Städten sollte ein wohlorganisiertes Auskunftsbüreau
sich nicht auf einen wenn auch noch so gut geschulten Angestellten und dessen Untergebene verlassen, es müßte vielmehr
jede wichtigere Branche von bewährten und mit dem Geschäftszweig vertrauten Kaufleuten bedient werden.
Bei der geschäftsfreundlichen Auskunft kennt der anfragende Kaufmann die Gewissenhaftigkeit und geschäftliche Routine seines
Gewährsmannes und kann auf die von diesem erteilte Auskunft weit mehr bauen als auf das Urteil eines
ihm unbekannten Korrespondenten des Auskunftsbüreaus. Wir wollen übrigens nicht unerwähnt lassen, daß zwei weniger bedeutende
deutsche Auskunftsbüreaus eine Einrichtung getroffen haben, durch welche diesen und andern Mißständen des modernen Auskunftswesens
wirksam entgegengetreten wird.
Diese Auskunftsbüreaus lassen nämlich ihre Abonnenten in direkten Verkehr mit den Korrespondenten treten,
indem sie die Namen der letztern ihren Kunden auf deren Verlangen in einer Liste auf die Zeit des Abonnements zustellen, eine
Einrichtung, welche einen Fortschritt auf dem Gebiet des Auskunftswesens bedeutet. Namentlich wird dadurch eine schleunigere
Erledigung der Auskunft möglich. Aber das Moment des persönlichen Vertrauens, welches bei der geschäftsfreundlichen
Auskunft so sehr in den Vordergrund tritt, ist auch bei dieser Art der Auskunftserteilung nicht in gleichem Maße vorhanden.
Denn der Anfragende kennt mit dem Namen des Auskunftsgebers noch nicht dessen Person. Ein andrer Einwand, welcher von den großen
Auskunftsbüreaus gegen dieses System erhoben wird, geht dahin, die Auskünfte könnten leicht in schlechter
Stilisierung dem Abonnenten zugehen, und darunter dürfte das Ansehen des Auskunftsbüreaus dem Publikum gegenüber leiden.
Doch dem Kaufmann liegt nichts an der schönen Redaktion, er versteht auch eine weniger gut redigierte Auskunft zu lesen.
Schwerer wiegt das Bedenken, daß bei dieser Art der Auskunftserteilung das bei großen Instituten sehr
wertvolle Archivmaterial dem Anfragenden nicht oder doch nur auf Umwegen zu statten kommt.
Der Private kann auch hervorragende Kaufleute, welche den Posten als Korrespondenten eines Auskunftsbüreaus unter den gegenwärtigen
Verhältnissen kaum annehmen würden (s. oben), mit Erfolg anfragen. Bei den mannigfaltigen Vorzügen
der geschäftsfreundlichen Auskunft ist es denn auch sehr erklärlich, daß dieselbe, wie selbst von ihren Gegnern zugegeben
wird, im Verkehrsleben die erste Rolle spielt. Sollte übrigens in besondern Fällen eine Entlohnung des Geschäftsfreundes
für die aufgewandte Mühe am Platze sein, so steht nichts im Wege, daß der Private seinen Gewährsmann
in
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