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Ratzinger, Geschichte der kirchlichen Armenpflege (2. Aufl., Freiburg [* 2] 1884); Uhlhorn, Die christliche Liebesthätigkeit (Stuttg. 1882-90,3 Bde.).
Seite 18.75 Jahres-Supplement 1890-1891
Ratzinger, Geschichte der kirchlichen Armenpflege (2. Aufl., Freiburg [* 2] 1884); Uhlhorn, Die christliche Liebesthätigkeit (Stuttg. 1882-90,3 Bde.).
Armstrong,
George Francis, irischer Dichter, geb. in der Nähe von Dublin, [* 3] empfing im Trinity College daselbst seine Bildung, die er durch Reisen in Frankreich, Deutschland, [* 4] der Schweiz [* 5] und Italien [* 6] erweiterte. Von der Dubliner Universität mit verschiedenen Preisen für poetische Leistungen ausgezeichnet, trat er 1865 mit »Poems« (2. Aufl. 1877) an die Öffentlichkeit, beteiligte sich an Zeitschriften als Mitarbeiter, wurde 1867 Präsident der Philosophical Society in Dublin und erzielte 1869 mit seinen »Poems, lyrical and dramatic« (2. Aufl. 1872) einen glänzenden Erfolg als Dichter. 1871 zum Professor für Geschichte und englische Litteratur am Queen's College in Cork ernannt, hat er in der Folge sich hauptsächlich der dramatischen Poesie gewidmet, so in der Tragödie »Ugone« (1870) und der Trilogie »Israel« (»King Saul«, 1872; »King David«, 1874, und »King Salomon«, 1876),
daneben aber auch die satirische Dichtung »Mephistopheles in broadcloth« (1888) veröffentlicht. 1877 gab er »The life, letters and essays« seines früh (1865) gestorbenen Bruders John heraus.
Chester Allan, der 21. Präsident der Vereinigten Staaten. [* 8]
Seine Biographie schrieb W. O. Stoddard in »Lives of Hayes, Garfield and Arthur« (New York 1889).
In Deutschland erhielten durch Order vom diejenigen Feldbatterien, deren Bedienungsmannschaft nicht beritten ist, die Bezeichnung fahrende, die andern reitende Batterien, bei den erstern die betreffenden Unteroffizierchargen die Bezeichnung Wachtmeister (statt Feldwebel) und Quartiermeister. Die reitenden Abteilungen werden im Kriege den Kavalleriedivisionen (Aufklärungskavallerie) zugeteilt, sie sind vom ab in der Regel zu 2 (statt bisher 3), die fahrenden Abteilungen zu 3 (bisher 4) Batterien formiert.
Die Gefechtsbatterie besteht aus 6 Geschützen und der ersten Wagenstaffel (3 Munitions- und einem Vorratswagen), die Kriegsbatterie aus 6 Geschützen, 8 Munitions-, 3 Vorratswagen und einer Feldschmiede. Die 434 Batterien (2604 Feldgeschütze) haben vom ab im Frieden 2381 Bespannungen. Eine Anzahl Batterien hat auch im Frieden 2 unbespannte Geschütze. [* 9] Positionsartillerie ist die gebräuchliche Bezeichnung für Feldmörser- und schwere Kanonenbatterien, die in verschiedenen Ländern zur Verstärkung [* 10] der Feldartillerie bei Beschießung fester Ziele oder feindlicher Verschanzungen und Unterstützung der Belagerungsartillerie beim Angriff auf Festungen oder Sperrforts den Armeen beigegeben werden.
Die Geschütze sind bespannt und in der Regel zu 6 mit ihren Munitions-, Park- und Vorratswagen, ähnlich den Feldbatterien zu Positionsbatterien formiert. Material und Organisation dieser Artillerie ist in einigen Ländern noch nicht fest abgeschlossen, wird von andern noch geheim gehalten. Von Deutschland ist nur bekannt, daß 1888 beim sächsischen Feldartillerieregiment 2 kriegsmäßig ausgerüstete Feldmörserbatterien von je 6 Geschützen geübt haben. Hatte man früher, nach dem Beispiel Rußlands, den 15 cm Mörser hierfür in Aussicht genommen, so soll man jetzt den 12 cm Feldmörser gewählt haben, welcher dieselbe Munition wie die schweren 12 cm Feldkanonenbatterien braucht. In Rußland sind im November 1889 zwei Artilleriemörser-Regimenter Nr. 1 und 2 von je 4 Batterien zu 6 Geschützen, 6 Munitionskarren, 18 Munitionswagen und den Pack- und Vorratswagen in Dünaburg und Bielaja-Tserskow errichtet worden.
Außerdem gehören zu den beiden ersten Sektionen des (aus 12 Sektionen bestehenden) Artillerie-Belagerungsparks je 32 Stück 10,67 cm Kanonen (ein Teil von 35 Kaliber Rohrlänge), welche, gleich der Feldartillerie organisiert, mit den Vortruppen der Einschließungskorps marschieren. Spanien [* 11] hat eine 11 cm Stahlkanone, System Sotomajor, und einen 15 cm Mörser, System Mata, letzterer dem deutschen 15 cm Mörser im Rohr und der Lafette sehr ähnlich, für die Positionsartillerie gewählt.
In der Schweiz ist durch Bundesratsbeschluß vom die Positionsartillerie organisiert worden. Als Hauptgeschütz gilt die 12 cm Kanone in hoher Wandlafette, als Nebengeschütz der 12 cm Mörser und als leichtes die 8,4 cm Kanone in hoher Wandlafette mit fahrbarer Bettung. Jede der 5 Abteilungen Positionsartillerie besitzt 14-12 cm Kanonen, 10-12 cm Mörser, 8-8,4 cm Kanonen. In Schweden [* 12] besteht jede der 6 Positionsartillerie-Divisionen aus 2-12 cm Batterien zu 4 Geschützen, 1-10 cm Batterien zu 6 Geschützen und einer Mitrailleusenbatterie zu 6 Geschützen. Die 10 cm Geschütze sind noch gezogene Vorderlader, an ihre Stelle soll eine im Versuch befindliche 12 cm Haubitze treten. Italien hat einen 9 cm Feldmörser im Versuch.
Vgl. Leydhecker, Das Wurffeuer im Feld- und Positionskrieg (Berl. 1887);
Holzner, Über Positionsartillerie (in »Mitteilungen über Gegenstände des Artillerie- und Geniewesens«, Wien [* 13] 1889).
s. Militärschießschule. ^[= Im Dezember 1890 erhielt die M. in Spandau die Bezeichnung Infanterieschießschule, die 1. April ...]
Die Zahl der Ärzte Deutschlands [* 14] betrug 1890: 18,846. Die Zunahme bezifferte sich in den letzten 3 Jahren auf 826,777 und 379. In Bayern [* 15] ist die Zahl der Ärzte um 105 oder 4,7 Proz. zurückgegangen, in Preußen [* 16] um 342 oder 3,4 Proz. gestiegen. Von den einzelnen Staaten besaßen Preußen 11,009, Bayern 2126, Sachsen [* 17] 1384, Baden [* 18] 783, Württemberg [* 19] 684, Elsaß-Lothringen [* 20] 591, Hessen [* 21] 486, Hamburg [* 22] 379 Ärzte etc., von den preußischen Provinzen die Rheinprovinz [* 23] 1713, Berlin [* 24] 1460, Schlesien [* 25] 1299, Sachsen 921, Hannover [* 26] 915, Hessen-Nassau [* 27] 877, Brandenburg [* 28] 797, Westfalen [* 29] 795, Schleswig-Holstein [* 30] 522, Ostpreußen [* 31] 476, Pommern [* 32] 457, Posen [* 33] 399, Westpreußen 349 Ärzte. In allen preußischen Provinzen mit Ausnahme Pommerns zeigte sich eine Zunahme, welche in Schleswig-Holstein mit 6,1 Proz. am größten war.
Auf 100 qkm kommen im Reich 3,48 Ärzte und zwar in Sachsen 9,20, in Hessen 6,30, Baden 5,20, Württemberg 3,50, Preußen 3,16, Bayern 2,80, Mecklenburg-Schwerin 1,65. Noch ungünstiger stehen die preußischen Regierungsbezirke Gumbinnen [* 34] und Köslin [* 35] mit 0,8, Marienwerder, [* 36] Bromberg, [* 37] Lüneburg, [* 38] Stade, [* 39] Frankfurt [* 40] arzt O. und Posen, dagegen haben die Regierungsbezirke Köln [* 41] 10,56, Düsseldorf [* 42] 11,81 Ärzte auf 100 qkm und von den preußischen Provinzen Ostpreußen 1,25, Westpreußen, Posen je 1,35, Pommern 1,49, Brandenburg 4,93, Hannover 2,10, Schleswig-Holstein 2,76, Schlesien 3,18, Sachsen 3,61, Westfalen 3,92, Hessen-Nassau 5,57, Rheinland 6,51 Ärzte auf 100 qkm. Auf 10,000 Einw. (Zählung von 1885) kommen im Reich 4 Ärzte (1887: 3,60), in Hamburg 6,69, Hessen 4,98, Baden 4,97, Sachsen 4,38, Bayern 4,10, Preußen 3,86, Württemberg 3,45. Dagegen hat Sachsen-Meiningen nur 3,26, Reuß [* 43] ä. L. 2,5 Ärzte auf 10,000 Einw. Noch ungünstiger stehen Posen mit 2,24, Ostpreußen mit 2,35, Westpreußen ¶
mit 2,10, dann folgen Pommern mit 3,00, Schlesien mit 3,12, Brandenburg mit 3,41, Westfalen mit 3,61, Sachsen mit 3,79, Rheinland mit 3,96, Hannover mit 1,19, Schleswig-Holstein mit 4,36 Ärzten auf 10,000 Einw. Unter den Regierungsbezirken bilden die Extreme Wiesbaden [* 45] mit 6,80, Gumbinnen mit 1,61 Ärzten auf 10,000 Einw.
Entsprechend der Unsicherheit der Angaben über Berufskrankheiten und die Lebensdauer der Angehörigen einzelner Berufsklassen hat man den Ärzten bald eine sehr hohe, bald eine kurze Lebensdauer zugeschrieben. Birnbaum hat nun unter Benutzung des Medizinalkalenders die Angaben über 15,000 Lebende und 2000 Gestorbene des ärztlichen Standes zu einer vergleichenden Untersuchung verwertet und dabei das 25. Lebensjahr als Zeitpunkt für den Eintritt in den ärztlichen Stand angenommen. Ein Vergleich der wichtigsten Ergebnisse der von Birnbaum berechneten Sterbetafel mit den gleichartigen Angaben der preußischen Volkstafel für Männer ergibt folgende Zahlen:
Alter in vollendeten Jahren | Absterbeordnung | Lebenserwartung | Durchschnittliche fernere Lebensdauer | |||
---|---|---|---|---|---|---|
Ärzte | Männer überhaupt | Ärzte Jahre | Männer überhaupt Jahre | Ärzte Jahre | Männer überhaupt Jahre | |
25 | 10000 | 10000 | 37.1 | 36.6 | 35.2 | 34.7 |
30 | 9799 | 9547 | 32.4 | 32.6 | 30.8 | 31.2 |
35 | 9375 | 9066 | 28.1 | 28.8 | 27.1 | 27.7 |
40 | 8810 | 8508 | 23.9 | 25.0 | 23.7 | 24.4 |
45 | 8340 | 7859 | 19.8 | 21.4 | 19.9 | 21.2 |
50 | 7528 | 7120 | 16.3 | 17.9 | 16.7 | 18.1 |
55 | 6601 | 6288 | 12.8 | 14.7 | 13.7 | 15.1 |
60 | 5492 | 5328 | 10.0 | 11.7 | 11.0 | 12.4 |
65 | 4129 | 4253 | 7.7 | 8.9 | 8.7 | 9.9 |
70 | 2758 | 3062 | 6.9 | 6.7 | 6.9 | 7.8 |
75 | 1548 | 1890 | 5.0 | 5.0 | 5.4 | 6.0 |
80 | 767 | 947 | 2.8 | 3.7 | 3.5 | 4.7 |
85 | 249 | 355 | 0.8 | 2.9 | 1.8 | 3.8 |
Die Lebenserwartung und die durchschnittliche fernere Lebensdauer der Ärzte sind hiernach von der Vollendung des 30. Lebensjahrs ab etwas niedriger als bei der gesamten männlichen Bevölkerung [* 46] des preußischen Staats, obgleich letztere eine nicht unbeträchtliche Anzahl gebrechlicher oder mit chronischen Krankheiten behafteter Personen einschließt, während das Ergreifen des ärztlichen Berufs eine gewisse günstige körperliche Beschaffenheit voraussetzt, so daß der durchschnittliche Gesundheitszustand der jungen Ärzte überhaupt ein besserer ist als der der gesamten männlichen Bevölkerung. Die Thätigkeit des Arztes gefährdet mithin dessen eignes Leben in merklicher Weise.