Mit 1-2 Proz.
Silicium ist das
Metall schon sehr grau, aber in der
Kälte noch ziemlich weich und zäh, in der
Wärme
[* 2] freilich
kaum mehr schmiedbar. Über 2 Proz.
Silicium machen das
Metall schon spröde und brüchig. Für die
Hämmer-
und Walzbarkeit des
Aluminiums ist die Verunreinigung mit geringen
Mengen von
Eisen
[* 3] und namentlich von
Kupfer
[* 4] noch schädlicher
als die mit
Silicium. von der
Qualität 0 und I lassen sich in der
Kälte wie in der
Wärme ausgezeichnet
schmieden, II aber infolge seines
Silicium- und Eisengehalts nur schwer oder gar nicht.
die unter der 12. Dynastie gegründete Hauptstadt des 19.
Nomos von Unterägypten, zu welchem auch
Tanis gehörte,
das später Am überflügelte; heute
Tell Nebescheh (auch
Tell Farûn oderTell Bedaui) genannt und 38 km
westlich von el
Kantara am
Suezkanal gelegen, wurde kürzlich von
FlindersPetrie im Auftrag des Egypt
ExplorationFund aufgegraben.
Der
Tempel
[* 6] der Hauptgöttin Uati, von
Ramses II. (1333-1300) restauriert oder neugebaut, lag im
NW. der Stadt, nordöstlich
die
Römerstadt, östlich der
Begräbnisplatz, wo
Graber der kyprischen
SöldnerPsammetichs I., kenntlich
an ihrer Töpferware, aufgedeckt wurden. Unter den
Ptolemäern und
Römern sank Am zu einem
Dorfe herab.
de losRīos,José, span. Geschichtschreiber, geb. 1818 zu
Baena, erhielt in
Sevilla
[* 7] seine
Bildung und wandte
sich dann der litterarischen Thätigkeit zu. Seit 1848 in
Madrid
[* 8] wohnhaft, wurde er in der
FolgeProfessor
der
Philosophie und Litteratur an der dortigen Zentraluniversität sowie Mitglied der
Akademie, 1864 auch Mitglied der
Cortes.
Er starb im März 1878 in
Sevilla. Seine Hauptwerke sind: »Historia critica de la literatura, española« (1861 ff., Bd.
1-7),
bedeutend in der
Anlage, aber leider unvollendet geblieben, und die
»Historia social, politica y
religiosa
de los judíos de España y
Portugal«
[* 9] (1875-76,3 Bde.).
Auch gab er beschreibende und kunstgeschichtliche Werke über die
StädteSevilla (1844) und
Toledo
[* 10] (1845) sowie eine Geschichte
der Stadt
Madrid heraus und übersetzte
SismondisSchrift
»De la littérature du midi de l'Europe« ins
Spanische
[* 11] (1842).
(spr. -gá),LouisAndré, franz.
Politiker, geb. zu St.-Flour
(Cantal), studierte zu
Paris
[* 12]
Medizin, ließ
sich erst als
Arzt in seiner Vaterstadt nieder und wurde 1878
Dozent der
Medizin in
Montpellier,
[* 13] aber 1880 wegen politischer
Reden in seinen Vorlesungen abgesetzt. Er ließ sich darauf 1881 in seiner
Heimat zum
Deputierten wählen
u. nannte sich einen unabhängigen
Republikaner, trat aber in der
Kammer nicht bloß gegen die
Unternehmungen nach
Tunis
[* 14] und
Tongking,
[* 15] sondern auch gegen die
Ehescheidung, die
Verbannung der
Prinzen etc. auf, so daß er bei den
Wahlen 1885 von derListe
der
Republikaner gestrichen wurde. Dennoch wurde er wiedergewählt und erlangte durch seine gründlichen
Studien in Finanzfragen
ein großes Ansehen; in politischen
Fragen bewahrte er völlige Unabhängigkeit. Er starb Außer medizinischen
Arbeiten schrieb er: »Les finances françaises sous l'Assemblée et les chambres
républicaines« (Par. 1888-89,2 Bde.).
Nach den
Beobachtungen von Wasmann benehmen sich die zu den Staphiliniden gehörenden
Käfer
[* 16] Atemeles emarginatus
und Ameisen paradoxus in den
Wohnungen der roten Ameisen
(Myrmica scabrinodis, ruginodis und rugulosa), mit welchen sie zusammenleben,
durchaus ameisenähnlich. Der
Käfer betastet mit lebhaften Fühlerschlägen den Leib, dann den
Kopf der
Ameise und beleckt
ihre Mundteile. Dann hebt die
Ameise den
Kopf und läßt aus den weit vorgestreckten Mundteilen einen aus ihrem
Vormagen erbrochenen
Honigtropfen treten.
Während der
Käfer denselben gierig ableckt, streichelt er die Kopfseiten der
Ameise mit raschen
Bewegungen der Vorderfüße,
wobei er seine
Fühler ebenfalls rasch bewegt. Wunderbarerweise füttern sich die Atemeles gegenseitig
in ganz gleicher
Weise, ein
Beweis, wie sehr die
Käfer die
Sitten der
Ameise angenommen haben. Anderseits belecken die den
Hinterleib
der
Käfer, der auf ihrem
Rücken sitzt, und ziehen die gelben Haarbüschel an den Leibesseiten der
Käfer durch den
Mund.
Ganz ähnlich ist das
Verhältnis von Lomechusa zu der größern
AmeiseFormica sanguinea, von welcher der
Käfer aber abhängiger erscheint. Immerhin sind beide
Käfer noch im stande, allein
Nahrung zu sich zu nehmen und fressen auch
manchmal gemeinschaftlich mit den Ameisen an
Leichen und
Puppen.
Charakteristisch ist für die ganze
Gruppe dieser echten Ameisengäste
das Vorhandensein von Sekretionshaarbüscheln u. auch wahrscheinlich (wenigstens
teilweise) von kolbigen
Fühlern, die als Verkehrsorgane dienen. Die
Larven der
Käfer gehen bei den Ameisen meist zu
Grunde, weil
diese sie wie ihre eignen
Larven umbetten, was die Käferlarven bei dem Mangel an einem festen
Kokon nicht ertragen. Nur die
von den Ameisen übersehenen Käferlarven gelangen zur
Entwickelung. Zu der zweiten
Kategorie von Ameisengästen,
den indifferent geduldeten, gehört besonders die Käfergattung Dinarda. Sie fressen Ameisenleichen und auch
Leichen andrer,
von den Ameisen
¶
mehr
herbeigeschleppter Insekten
[* 18] sowie kokonlose Ameisenpuppen. Bisweilen stellen sich die Ameisen diesen Käfern feindlich gegenüber,
welche sie aber durch den Geruch eines an der Hinterleibspitze ausgeschiedenen weißen Tröpfchens zu beruhigen wissen. Ähnlich
verhalten sich andre Käfer aus den Gattungen Stenus, Thiasophila, Homalota und Hetaerius. Die Larven von Dinarda verhalten
sich wie die Käfer, sind flink und ganz selbständig im Gegensatz zu den unbeholfenen ameisenähnlichen
und von den Ameisen ganz abhängigen Larven von Lomechusa und Atemeles.
Beziehen die Ameisen ein neues Nest, so tragen sie letztere und wahrscheinlich auch die Käfer hinüber, während die Ameisengäste
der zweiten Kategorie den Weg zur neuen Kolonie selbst suchen und auch finden. Neben der dritten Gruppe
typischer Ameisenkäfer, zu denen besonders die Gattung Myrmedonia gehört, unterscheiden Wasmann und Forel noch zufällige
Ameisengäste, die auch noch frei, außerhalb der Ameisenkolonien, leben und durchaus nicht von den Ameisen abhängen.
Sehr wichtig und interessant ist die von Wasmann beobachtete Thatsache, daß, während die Ameisen verschiedener
Kolonien stets einander feindlich gesinnt sind, die Ameisengäste von den Ameisen verschiedener Kolonien und sogar verschiedener
Arten freundlich behandelt werden, vorausgesetzt, daß im Naturzustand die betreffende Käferart bei den betreffenden
verschiedenen Ameisenarten als Gast auftritt. Auch die Blattläuse sind den Ameisen gegenüber international.
Bezüglich der Ameisenähnlichkeit (Mimikry) mancher Ameisengäste, welche bei andern ganz fehlt, kommt
Wasmann zu folgenden Resultaten: Zwischen den echten Ameisengästen und ihren gewöhnlichen, bez.
ursprünglichen Wirtsameisen besteht meist in der Größe und Färbung, oft auch in der Gestalt, eine gewisse Ähnlichkeit.
[* 19] Am vollkommensten ist dieselbe nicht bei den höchsten Ameisengästen (Clavigeriden), sondern bei jenen,
die durch zudringliches, ameisenähnliches Benehmen sich besonders auszeichnen (Lomechusa-Gruppe).
Zwischen den regelmäßigen Ameisenfeinden und deren gewöhnlichen, bez. ursprünglichen
Wirtsameisen herrscht in Größe und Färbung, meist auch in der Gestalt eine mehr oder minder täuschende Ähnlichkeit; bei
den häufigsten Arten ist diese Ähnlichkeit am vollkommensten. Lebt dieselbe Käferart bei mehreren, an
Größe und Färbung bedeutend verschiedenen Ameisenarten, so stimmt sie mit jener überein, gegen die sie des Schutzes am
meisten bedarf. Zwischen den indifferent geduldeten Ameisengästen und ihren Wirtsameisen findet sich gewöhnlich keine Ähnlichkeit,
nur bei solchen, die häufig die mißtrauische Aufmerksamkeit der Ameisen erregen, tritt eine Ähnlichkeit in der
Färbung auf. Die Larven von Atemeles und Lomechusa ahmen in Gestalt, Haltung und Benehmen die Ameisenlarven nach.
Schon von frühern Forschern ist festgestellt worden, daß die Amazonenameise (Polyergus) unfähig ist, selbst zu fressen;
sie leckt wohl gelegentlich Wasser oder Honig, wenn sie zufällig mit dem Kopfe hineingerät, aber niemals
sucht sie neben ihr liegende Nahrung auf und verhungert, wenn nicht ein Sklave kommt und sie füttert. Ihr Nahrungsbedürfnis
treibt sie nicht zum Fressen an, sondern nur zur Anbettelung von andern Ameisen. Sie vermag die Beziehung, die zwischen
dem Nahrungsbedürfnis und der Stillung desselben durch eigne Nahrungssuche und Nahrungsaufnahme obwaltet,
nicht zu erkennen. Forel hatte bereits gezeigt, daß eine sehr kleine Ameise, Solenopsis fugax, in den Wandungen der Nester größerer
Arten gräbt
und deren Brut gelegentlich raubt und verzehrt. Die Existenz solcher zusammengesetzter Nester, in welchen thatsächlich
zwei feindliche Arten hausen, ohne daß ein Zusammenwohnen in gleichen Räumen stattfindet, ist von Wasmann
bestätigt worden.