christlichen
Kultus ursprünglich nichts zu thun hatten, daß die als
Nachahmung antiker
Muster aufzufassenden
Figuren von den
Künstlern einer mittelalterlich-heidnischen Nordseeküstenbevölkerung mit dem
Grabstichel in den von den Kulturvölkern
des
Mittelmeers
[* 2] in den
Handel gebrachten Glasfluß eingraviert worden sind. Er glaubt, daß mindestens zwei antike
Modelle vorgelegen
haben:
Viktoria, dem
Krieger dem Siegeszweig überreichend, und
Viktoria stehend vor dem
Imperator. Jedenfalls
gehören wohl die Alsengemmen dem 7.-9. Jahrh. an.
Vgl.
»Zeitschrift für Ethnologie 1882,1883,1887, 1889«.
Die Mitglieder teilen sich vorläufig in solche, welche die
Sache (durch Beiträge und
Agitation) nur fördern, und andre,
die nach den etwas strengen
Grundsätzen (Enthaltung von
Spirituosen und tierischer
Kost) auch wirklich leben. Doch machen sich
neben rein sachlichen
Zielen (Abschaffung jedes grausamen
Sports, der
Duelle, der Vorrechte, des Dogmenglaubens,
des
Monopol- und Ausbeutesystems, Einführung der
Frauenemanzipation,
Leichenverbrennung
[* 4] etc.) auch phantastische Regungen für
Spiritismus,
Theosophie, staatliche
Anerkennung der freien
Liebe etc. geltend, die sich den übrigen philanthropischen
Zielen
nicht förderlich erweisen dürften.
diejenigen Vertreter der tschechischen
Bevölkerung
[* 5] in
Österreich,
[* 6] besonders in
Böhmen,
[* 7] welche im
Bunde
mit dem
Klerus und dem feudalen Großgrundbesitz stehen, zwar auch die Herstellung der
Wenzelskrone und
des böhmischen
Staatsrechts fordern, aber nur im Einvernehmen mit der
Regierung, welche sie im
Landtag und als ein
Klub der
Mehrheit im Abgeordnetenhaus unterstützen;
seit 1889 sind sie von den
Jungtschechen sehr zurückgedrängt.
Bei dem von C.
Netto 1888 beschriebenen und neuerdings von der
Alliance Aluminium Company zu Walsend bei
Newcastle
[* 8] im großen ausgeführten
Verfahren zur
Darstellung von Aluminium wird dasselbe aus dem
Kryolith (6 NaFl, Al2Fl6) ^[(6NaFl,
Al2Fl6)] durch
Reduktion mit
Natrium gewonnen, während früher fast ausschließlich das auf ziemlich umständlichem
und kostspieligem Wege herzustellende Natriumaluminiumchlorid als Ausgangsmaterial benutzt wurde.
Zwar hatten H.
Rose und J.
^[John]
Percy bereits 1855 auf die Verwendbarkeit des
Kryoliths zur Aluminiumdarstellung aufmerksam
gemacht, indessen liegt der
Schmelzpunkt des
Minerals so hoch (etwa 800°), daß beim Erhitzen eines
Gemenges von
Kryolith und
Natrium letzteres zum größten Teil verdampft, ehe es hätte reduzierend einwirken können. Um dies
zu verhindern, wird bei dem obigen
Verfahren das
Natrium in Form großer
Blöcke (von 5-7 kg) in den vorher geschmolzenen
Kryolith,
der sich in eisernen konverterähnlichen
Gefäßen befindet, eingeführt und darin durch einen geeigneten
Apparat untergetaucht.
Die
Reaktion geht dann unter lebhaftem Aufwallen und so schnell vor sich, daß ein vorzeitiges
Verdampfen
des
Natriums ausgeschlossen ist. Der
Konverter wird darauf in ein
kegelförmiges, gußeisernes
Gefäß
[* 9] entleert, in dessen
Spitze
sich das
Metall nach dem Erkalten vorfindet. Da der
Kryolith stets Beimengungen von
Quarz und
Eisen
[* 10] enthält, so sind dem auf
diese
Weise erhaltenen Aluminium etwa 5 Proz.
Eisen und
Silicium beigemengt; ein verbessertes
Verfahren, welches auf der
Eigenschaft
von
Silicium und
Eisen, sich vor dem Aluminium aus der
Schmelze reduzieren zu lassen, beruht, gestattet indessen die Herstellung eines
99-99,5proz.
Aluminiums aus
Kryolith. Die aus Fluornatrium bestehende
Schmelze wird durchSchmelzen mit Aluminiumsulfat
auf künstlichen
Kryolith und Natriumsulfat verarbeitet; letzteres läßt sich durch
Auslaugen mit
Wasser leicht entfernen.
Das aus der
Schlacke gewonnene
Material bietet dem Rohkryolith gegenüber den Vorteil eines geringern Siliciumgehalts.L. Grabau
wendet als Ausgangsmaterial zur Aluminiumdarstellung unschmelzbares Fluoraluminium an und zwar ohne Zusatz von
Flußmitteln.
Das Fluoraluminium braucht zur
Zersetzung mit
Natrium nur auf etwa 600-700° vorgewärmt zu werden, behält
dabei den festen Aggregatzustand und kann deshalb in jedem feuerfesten
Material oder in Metallgefäßen ohne
Gefahr einer Verunreinigung
durch das Gefäßmaterial genügend erhitzt werden. Dagegen schmilzt
Kryolith bereits bei Rotglut und zerstört jedes feuerfeste
Material in kürzester Zeit. Man wählt vorteilhaft die Mengenverhältnisse des Fluoraluminiums und
des
Natriums derart, daß nach der
Reaktion das leichtflüssige Aluminiumnatriumfluorid (Al2Fl6 , 6NaFl,
Kryolith) vorhanden ist.
Man wärmt das Fluoraluminium auf etwa 600° vor und schüttet es auf das geschmolzene
Natrium. Über 90 Proz. des letztern
können für die
Reaktion nutzbar gemacht werden. Bei derselben entsteht eine so hohe
Temperatur, daß
der dabei sich bildende
Kryolith dünnflüssig wird und das Aluminium sich auch ohne Zusatz eines
Flußmittels zu einem
Regulus ansammelt.
Das Zersetzungsgefäß überzieht sich mit einer Kruste von festem
Kryolith und wird infolgedessen nicht angegriffen.L. Grabau
führt seinVerfahren in der
Fabrik in
Nienburg
[* 11]
a. d.
Weser mit gutem Erfolg aus; es ist das die erste deutsche
Fabrik, in welcher Aluminium auf chemischem Wege hergestellt wird.
Das erzeugte Aluminium enthält kaum 0,25 Proz. Beimengungen.
Das Aluminiumfluorid stellt Grabau durch Umsetzung von Aluminiumsulfat mit
Flußspat
[* 12] und
Kryolith her. Ein elektrolytisches
Verfahren, bei welchem gleichzeitig die intensive Wärmewirkung und die chemisch zerlegende
Kraft
[* 13] des galvanischen
Stromes ausgenutzt wird, ist in neuester Zeit von Héroult beschrieben worden. Der dabei verwandte Schmelzofen
[* 14] besteht
aus einem von der
Erde isoliert aufgestellten,
oben offenen und mit starkem
Futter von Kohlenplatten versehenen Eisengefäß,
in welches die an einer
Kette hängende, aus einem Bündel von Kohlenstäben angefertigte positive
Elektrode
eintaucht; die negative
Elektrode besteht aus den mit Aluminium zu legierenden
Metallen, wie
Kupfer,
[* 15]
Eisen,
Messing etc. Vor Beginn der
Operation wird das
Gefäß mit
Thonerde und
Stücken des betreffenden Metalls gefüllt; der
Strom bringt die
Thonerde sowie die
Metallbrocken zum
Schmelzen und zerlegt erstere in
Sauerstoff und Aluminium, welches von dem
Metallbad aufgenommen wird. Nach und nach
füllt man von
obenThonerde und
Metall nach, während die flüssige
Aluminiumlegierung von Zeit zu Zeit durch eine im
Boden befindliche
Öffnung abgezogen wird. Das
Héroult-Verfahren wird von der
Aluminiumindustrie-Aktiengesellschaft zu
Neuhausen
am
Rheinfall in großem
Maßstab
[* 16]
¶
Mit 1-2 Proz. Silicium ist das Metall schon sehr grau, aber in der Kälte noch ziemlich weich und zäh, in der Wärme
[* 18] freilich
kaum mehr schmiedbar. Über 2 Proz. Silicium machen das Metall schon spröde und brüchig. Für die Hämmer-
und Walzbarkeit des Aluminiums ist die Verunreinigung mit geringen Mengen von Eisen und namentlich von Kupfer noch schädlicher
als die mit Silicium. von der Qualität 0 und I lassen sich in der Kälte wie in der Wärme ausgezeichnet
schmieden, II aber infolge seines Silicium- und Eisengehalts nur schwer oder gar nicht.