Frankreich kamen von der Einfuhr 173,630,107
Fr., von der Ausfuhr 159,438,372
Fr., auf
Großbritannien
[* 2] bez. 7,654,088 u. 17,991,732
Fr., auf
Spanien
[* 3] 8,475,419 und 12,481,255
Fr. Zur Ausfuhr trugen bei: die
Landwirtschaft 55,4 Proz.,
Viehzucht
[* 4] 36,2 Proz.,
Bergbau
[* 5] 3,1 Proz., Waldungen 3,1 Proz.
und
Fischerei
[* 6] 1,6 Proz. Es wurden ausgeführt für 43 Mill.
Fr.
Wein, für 36½ Mill.
Fr. Vieh, für 33 Mill.
Fr.
Getreide,
[* 7] für 21 Mill.
Fr.
Wolle und für 7½ Mill.
Fr.
Alfa. Im
Verkehr mit
dem
Ausland liefen 1889: 4048
Schiffe
[* 8] von 2,404,028
Ton. ein, darunter 2396 französische von 1,595,301 T., 570 britische von
584,295 T. und nur 28 deutsche von 22,705 T. Im Küstenverkehr liefen 5509
Schiffe von 2,310,931 T. ein.
Die
Eisenbahnen hatten Ende 1889 eine
Länge von 2805 km, die Telegraphenleitung von 9916 km.
ChristianWilhelm,
Maler und Zeichner, geb. zu
Hamburg,
[* 12] bildete sich anfangs zum Lithographen aus und
besuchte bis zu seinem 20. Jahre die
Gewerbeschule, worauf er durch F.
Keller bestimmt wurde, sich der
Malerei auf der
Kunstschule
zu
Karlsruhe
[* 13] zu widmen, wo er vom Prof. Poeckh im
Zeichnen, von
Keller im
Malen unterrichtet wurde. Mit Poeckh
machte er auch 1880 seine erste Studienreise nach Südtirol, der später, nachdem er ein Jahr als
Matrose auf der
Marine gedient,
zahlreiche andre nach
Holland,
England,
Schweden,
[* 14]
Italien
[* 15] und am
Mittelmeer folgten. Allers hat sich weniger durch Gemälde als
durch einzelne
Zeichnungen und zusammenhängende, mit
Bleistift
[* 16] und
Kreide
[* 17] gezeichnete Bilderreihen bekannt gemacht, in denen
er das
Leben einzelner
Berufs- und Gesellschaftsklassen auf
Grund scharfer
Beobachtung mit naivem, frisch quellendem
Humor, ohne
satirische Nebenabsicht, mit liebevoll eingehender
Charakteristik und feinem Schönheitsgefühl in engem Anschluß an
Natur
und Wirklichkeit schildert.
(spr. allibohn),SamuelAusten, bibliogr. Schriftsteller, geb. zu
Philadelphia,
[* 21] widmete sich früh,
obgleich an die Ausübung des kaufmännischen
Berufs gebunden, ernsten litterarischen
Studien, deren Ergebnisse
er als Mitarbeiter mehrerer
Zeitschriften, insbesondere der
»North American
Review«, veröffentlichte. Seit 1879
ist er Bibliothekar
der
Lennox-Bibliothek zu
New York.
Sein Hauptwerk ist das dreibändige englisch-amerikanische Schriftstellerlexikon: »A critical
dictionary of
English literature and British and American authors« (Lond. 1853-71),
das sich ebenso sehr
durch seine Vollständigkeit und seinen
Reichtum an interessanten Quellennachweisen wie praktische Registereinrichtung auszeichnet.
Auch veröffentlichte er ein »Alphabetical index to the
NewTestament« (1868),
die apologetische
Schrift: »Union Bible companion«
(1871) und zahlreiche religiöse
Traktate;
ferner die Sammelwerke: »Poetical quotations from
Chaucer to
Tennyson« (1873);
»Prose
quotations from Socrates to
Macaulay« (1876);
aus
Glaspaste hergestellte
Gemmen,
[* 26] von denen das erste
Exemplar auf
Alsen, weitere im Gebiet
zwischen
Niederrhein und Niederelbe bald als
Schmuck von
Kirchengeräten, Meßbüchern, Votivgaben u. dgl.,
bald vereinzelt im Erdboden aufgefunden wurden. Man kennt jetzt über 40
Exemplare. Der
Aberglaube legte diesen
Gemmen die
Eigenschaft
bei, dem
Besitzer im
Kampf den
Sieg zu verleihen (Siegesstein des
Königs Nidung in der
»Edda«). Der meist
blau oder grünlich gefärbte Glasfluß, in den gewöhnlich 2-3, seltener 1 oder 4
Figuren roh eingraviert sind, besteht in der
Regel aus zwei
Schichten: einer hell- und einer dunkelgefärbten.
Olshausen, S.
Müller und
Friedrich betrachten die Alsengemmen als
Produkte
der christlichen
Kunst; letzterer will in einigen Gravierungen
Darstellungen aus dem
BucheHiob wiedererkennen.
Bartels glaubt, daß die Alsengemmen mit dem
¶
mehr
christlichen Kultus ursprünglich nichts zu thun hatten, daß die als Nachahmung antiker Muster aufzufassenden Figuren von den
Künstlern einer mittelalterlich-heidnischen Nordseeküstenbevölkerung mit dem Grabstichel in den von den Kulturvölkern
des Mittelmeers
[* 28] in den Handel gebrachten Glasfluß eingraviert worden sind. Er glaubt, daß mindestens zwei antike Modelle vorgelegen
haben: Viktoria, dem Krieger dem Siegeszweig überreichend, und Viktoria stehend vor dem Imperator. Jedenfalls
gehören wohl die Alsengemmen dem 7.-9. Jahrh. an.
Vgl. »Zeitschrift für Ethnologie 1882,1883,1887, 1889«.