»Linguistic essays« (Lond. 1882);
»Sprachwissenschaftliche Abhandlungen« (Leipz.
1885, erweiterte Bearbeitung des vorigen Werkes);
»Slavic and Latin, Ilchester lectures« (Lond. 1883; daraus übersetzt: »Groß-
und Kleinrussisch«, Leipz. 1880);
»Einleitung in ein ägyptisch-indogermanisch-semitisches Wurzelwörterbuch« (das.
1886);
»Über Wechselbeziehungen der ägyptischen, indoeuropäischen und semitischen
Etymologie« (1. Teil, das. 1889);
»Ägyptisch-indoeuropäische Sprachverwandtschaft« (das.
1890);
außerdem einige völkerpsychologische und politische Schriften.
Auf Abels Theorie von dem »Gegensinn
der Urworte« bezieht sich Potts Schrift »Allgemeine Sprachwissenschaft und Karl Abels ägyptische Sprachstudien« (Leipz. 1886).
Die Freundschaft zwischen dem »König der Könige« von Abessinien, Menelik, und Italien, scheint
sich bis in die jüngste Zeit bewährt zu haben. In dem vom Grafen Pietro Antonelli im Kriegslager von Udschali 2. Mai 1889 abgeschlossenen
Vertrag war bestimmt worden, daß eine von Arafali (an der Annesleybai) ausgehende Linie die Grenze zwischen
dem italienischen und abessinischen Gebiet bilden solle und zwar so, daß Halai, Saganeiti und Asmara bei Italien verblieben,
während vom Dorfe Joannes aus die Grenze nach W. verlaufen solle.
Doch sollte das Kloster Debra Bizon im Besitz der abessinischen Regierung belassen werden. Ferner wurde bestimmt, daß beiderseits
ein Grenzzoll von nicht über 8 Proz. erhoben werden dürfe, daß der Sklavenhandel verboten und die Einfuhr
von Waffen und Munition nur auf Rechnung der abessinischen Regierung stattfinden könne. Endlich verpflichtet sich der König
der Könige, Verhandlungen mit andern Mächten nur durch die Vermittelung der italienischen Regierung zu führen und Bürgern
andrer Staaten keine Rechte zuzugestehen, die nicht gleichzeitig auch den Italienern zu gute kommen sollten.
Am 28. Aug. 1889 wurden Gesandte Meneliks vom König von Italien mit großen Ehren empfangen und ein Zusatzvertrag 1. Okt. in Neapel
unterzeichnet, welcher den frühern Vertrag bestätigt und erweitert.
Italien erkennt Menelik als Kaiser von Abessinien an; Menelik bestätigt Italien im Besitz seiner Kolonien am Roten
Meere, deren Grenzen genauer festgesetzt werden; Abessinien kann in Italien eigne Münzen schlagen lassen, und es wird ihm unter Garantie
der italienischen Regierung eine Anleihe von 4 Mill. Lire bewilligt. Indes scheint es an der Grenze im N. doch
zu Reibereien mit Ras Mangascha und Ras Meschascha von Tigre gekommen zu sein, aber in einem Briefe, welchen der italienische
Gouverneur von Massaua 23. Dez. 1890 erhielt, spricht Menelik die Hoffnung aus, daß die Freundschaft zwischen Italien und von Bestand
sein möge. Abessinien ist demnach italienisches Schutzgebiet, aber die Dauer dieses Verhältnisses hängt ganz
und gar von Umständen ab.
(vgl. Bd. 17) bezeichnet nicht nur die abtragende Thätigkeit, welche das Meer vermöge der Brandungswelle
auf das Festland an der Küste ausübt, sondern auch die mechanisch abnutzende Wirkung, welche durch bewegte Luft mit Hilfe fester
Gesteinspartikel von einer gewissen Härte auf Steine hervorgerufen wird. Dieselbe Wirkung wird als Erosion
(s. d., Bd. 17) bezeichnet,
wenn ein andres Agens, wie z. B. rinnendes Wasser oder strömendes Eis, dabei beteiligt ist.
Das Phänomen der
Abrasion läßt sich künstlich nachahmen, so daß man die Intensität derselben durch Messung bestimmen kann.
Dieselbe ist je nach den Bedingungen, unter denen das Experiment vollzogen wird, eine ganz verschiedene
und hängt in erster Linie von der Härte und äußern Beschaffenheit des zum Abradieren verwandten Materials sowie von der Stärke
des bewegenden Luftzugs ab. Zahlreiche Versuche, welche man mit Gesteinsmaterial von verschiedener Natur angestellt hat, haben
als allgemeines Resultat ergeben, daß die Abrasion direkt proportional ist der Menge des Sandes, welche zum Abradieren
verwandt wird, sowie der Stärke des Windes, welcher der Sand treibt. Im einzelnen gestalten sich die Verhältnisse folgendermaßen:
Ein geglätteter Stein widersteht der Abrasion besser als einer mit rauher Oberfläche, ebenso ein trockner besser als einer,
der von Wasser durchzogen ist.
Die Abrasion wirkt um so energischer, je senkrechter die der Abrasion ausgesetzte Gesteinsfläche zur Richtung des abradierenden Materials
steht; dieselbe nimmt sehr schnell an Intensität ab, sobald die Neigung unter 60° beträgt. Sind die Sandkörner durch die
auf ein Gestein ausgeübte Abrasion bereits abgerundet, so wirken sie fernerhin nicht mehr so energisch,
als wenn sie ihre eckige Form bewahrt haben. Pulverisierter Kalk übt keine Abrasion auf Quarz aus; bei Kalk gegen Kalk oder Quarz gegen
Quarz ist die Wirkung die gleiche.
Die größte Abnutzung wird durch Quarzpulver auf ein Kalkgestein hervorgerufen. Bei gleicher Härte widerstehen
homogene Gesteine oder heterogene, aus kleinen Gesteinselementen zusammengesetzte der Abrasion besser als klastische Gesteine aus
grobem oder verschiedenartigem Material. Für jeden festen Körper kann man den absoluten Wert des Widerstandes gegen die Abrasion durch
eine Zahl ausdrücken, wenn man als Einheit den Widerstand annimmt, welchen eine Quarzfläche leistet, die senkrecht
zur optischen Achse steht.
In der Natur kann man das Produkt der Abrasion überall da beobachten, wo die Bedingungen für die Wirkung derselben erfüllt sind,
nämlich wo Sand in genügender Menge vorhanden ist oder stets von neuem gebildet wird und der Wind vorherrschend in einer bestimmten
Richtung weht. Bei einer Geschwindigkeit von weniger als 4 m in der Sekunde bleiben selbst Sandkörner,
die nur 0,25 mm im Durchmesser haben, unbeweglich liegen. Um Sandkörner von 0,5 mm Durchmesser zu transportieren, muß die Geschwindigkeit
des Windes 7-8 m in der Sekunde erreichen.
Mit zunehmender Windstärke setzen sich auch die größern und schwerern Sandkörner in Bewegung und streichen
ganz nahe über den Boden hin. Treffen sie auf ein Geröllstück, so abradieren sie die ihnen zugekehrte Seite, die mit der
Zeit kleine Rinnen, Streifen, Schrammen oder auch polierte Flächen erkennen läßt, während die andern Seiten gewöhnlich
eckig bleiben, doch kommen auch Fälle vor, in denen alle Seiten geglättet sind. Die geglättete Seite
ist meistens nach einer bestimmten Himmelsgegend gerichtet, die mit der Richtung des vorherrschenden Windes übereinstimmt.
Sehr häufig finden sich derartig geformte Steine, sogen. Dreikanter oder Pyramidalgeschiebe, in ehemalig vergletscherten
Gebieten. Ihre Bildung hat jedoch mit den eiszeitlichen Gletschern nichts zu thun; es sind durch den Wind
erzeugte Sandschliffe, deren Form durch die Lage, Größe und etwanige Umhüllung des Geröllstückes bedingt wird.
Postkarten, welche an der Berliner Börse bei Zeitgeschäften in Anwendung kommen. Diejenigen Makler,
welche als
mehr
Selbstkontrahenten (Übernahmsmakler), also entweder als Selbstkäufer oder als Selbstabgeber auftreten, senden ihren Auftraggebern
am Abend desselben Tages einen Schlußschein über den Abschluß zu, bez. sie geben diesen Schlußschein noch am selben Abend
zur Post; der Makler erhält keine Bestätigung über die Richtigkeit des Schlußscheins. Zur Vermeidung von Irrtümern werden
deshalb die Engagements mit den Auftraggebern zweimal im Monat schriftlich abgestimmt und zwar gewöhnlich
mittels sogen. Abstimmungspostkarten.