Chigi
(spr. kihdschi), italienische, später gefürstete
Familie, deren erstes bekanntes
Haupt der durch seine Pracht
und Kunstliebe bekannte
Bankier
Agostino aus
Siena (gest. 1512) war. Er
war in
Rom
[* 2] der
Bankier der
Päpste, stand an der
Spitze großartiger
industrieller
Unternehmungen und ließ von
Raffael u. a. die sogen.
Villa
Farnesina (s. d.) mit Fresken schmücken.
Vgl. Cugnoni,
Agostino Chigi
il
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magnifico (Rom 1881). Ein Nachkomme, Fabio E., bestieg als Alexander VII. den päpstlichen Thron.
[* 4] Das Geschlecht besitzt das
Fürstentum Campagnano in der römischen Campagna, das Herzogtum Ariccia und den Palast Chigi
am Corso in Rom mit Kunstsammlungen
und Bibliothek (Handschriften). Auch die Kirche Santa Maria della Pace mit Raffaels Sibyllen in Fresko und eine
Kapelle in Santa Maria del Popolo mit nach Raffaels Zeichnungen ausgeführten Mosaiken in der Kuppel sind in ihrem Besitz.
Sie bekleiden die Erbmarschallswürde im Konklave und haben infolge von Erbschaft in neuester Zeit den Namen der Albani neben
dem ihrigen angenommen. Don Flavio, Fürst Chigi
, geb. 1810, war bis 1848 Offizier in der päpstlichen Nobelgarde,
trat dann in den geistlichen Stand, wurde, zum Erzbischof von Mira in partibus ernannt, Nunzius in München,
[* 5] dann bis 1873 in
Paris.
[* 6] Er starb als Kardinal und Großprior des Johanniterordens Chef des Hauses ist gegenwärtig Don Mario (geb.
1832), Marschall der römischen Kirche und Hüter des Konklave.