Büdinger
,
Max, Geschichtsforscher, geb. zu
Kassel,
[* 3] Sohn des jüd.
Pädagogen
Moses Büdinger
(gest. 1841 in
Kassel), widmete sich seit 1847 zu
Marburg,
[* 4]
Bonn
[* 5] und
Berlin
[* 6] philosophischen und historischen
Studien, habilitierte sich 1851 als
Dozent an der
Universität
Marburg, wandte sich jedoch, da er als
Jude keine Aussicht auf Beförderung hatte, nach
Wien.
[* 7] 1861 folgte
er einem
Ruf als ordentlicher
Professor der allgemeinen Geschichte an der
Universität zu Zürich
[* 8] und kehrte 1872 in
gleicher
Eigenschaft nach
Wien zurück, wo er 1877 zum Mitglied der
Akademie der
Wissenschaften ernannt wurde.
Von Büdingers
anregender Thätigkeit als
Lehrer zeugen die von ihm herausgegebenen
Arbeiten seiner
Schule: »Untersuchungen
zur römischen Kaisergeschichte« (Leipz. 1868-70, 3 Bde.)
und »Untersuchungen zur mittlern Geschichte« (das.
1871, 2 Bde.). Von Büdingers
Arbeiten sind namentlich folgende zu nennen: »Die
Königinhofer Handschrift und ihr neuester
Verteidiger«
(Wien 1859),
worin er die Unechtheit dieses angeblichen altböhmischen Sprachdenkmals erwies;
»Zur Kritik der altbayrischen Geschichte« (das. 1857);
»Zur Kritik der altböhmischen Geschichte« (das. 1857);
»Österreichische Geschichte bis zum Ausgang des 13. Jahrhunderts« (Leipz. 1858, Bd. 1);
»Ägyptische Einwirkungen auf hebräische Kultur« (Wien 1872-74) und »Zur ägyptischen Forschung Herodots« (das. 1872);
»Ein Buch ungarischer Geschichte, 1058-1100« (Leipz. 1866);
»Nachrichten aus altrussischen Jahrbüchern« (Wien 1859);
»König Richard III. von England« (das. 1858);
»Wellington« (Leipz. 1869);
»Lafayette« (das. 1870);
»Lafayette in Österreich« [* 9] (Wien 1878);
»Vorlesungen über englische Verfassungsgeschichte« (das. 1880);
»Cicero und der Patriziat« (das. 1881).