röm. Goldmünze, welche
KaiserKonstantin d. Gr. um 312 an
Stelle des bis dahin üblichen
Aureus (s. d.) einführte,
und die seitdem nicht bloß die allgemeine Reichsmünze war, sondern bald auch Geltung über die ganze
damals bekannte
Welt erlangte. Der Wert betrug 1/72Pfd. = 4,55 g und war bisweilen durch die Zahl LXXII oder durch die griechischen
Zahlzeichen O B (d. h. 72) auf der
Münze ausgedrückt. Das gewöhnlichste Teilstück ist das Drittel, der Tremissis oder Triens;
selten sind
Stücke von 1½, 2 und mehr Solidi (sogen.
Medaillons). Der
Name S. (»Ganzstück«) erhielt sich
noch lange für verschiedene Geldwerte; schließlich ging er, da Feinheit und Kurswert der
Münzen
[* 2] immer mehr herabsanken,
auf Kupfermünzen, wie den italienischen
Soldo und den französischen
Sou, über.
eine Goldmünze, die KaiserKonstantin wahrscheinlich 312 an die Stelle der bis dahin üblichen goldenen Kaisermünze
(s. Aureus) treten ließ. (S. Goldsolidus.) Der S. hat bis zum Ende des ByzantinischenReichs bestanden
und war als Handelsmünze allgemein verbreitet. Die oström. Kaiser nahmen zwar das ausschließliche Recht der Goldprägung
für sich in Anspruch; doch wurde dies nicht überall beachtet. So beruhte das merowing. Münzsystem im Frankenreiche auf
der Goldwährung, deren Einheit der konstantinische S. war. Geprägt wurden hauptsächlich Drittelstücke
(Trientes oder
Tremisses), während der S. selbst eigentlich nur Rechnungsmünze blieb. Beseitigt wurde er durch die Münzreform Karls d. Gr.;
seitdem wurde der Schilling (s. d.) in lat. Urkunden mit S. übersetzt. Der Name erhielt sich bis in die neueste Zeit im ital.
Soldo und dem franz. Sou.