(rätoroman.
Glion), altertümliches Landstädtchen im schweizer. Kanton Graubünden,
[* 2] 718 m ü. M.,
am
Rhein, mit (1880) 872 meist protestantischen und rätoroman.
Einwohnern. Es war ehemals Hauptort des
GrauenBundes. Seit die
GraubündnerThäler stärkern Touristenzudrang haben, ist I.,
als bequeme
Station für
Exkursionen, namentlich nach dem nahen
Piz Mundaun (2065 m) sowie in die
Thäler
Lugnetz ^[richtig: Lugnez] und Tavetsch, in eine bessere
Ära getreten. Der
Name I. ist korrumpiert aus dem rätoromanischen
ils ogns, ils ons, »die
Erlen«, nach den Erlengebüschen, welche den dort in den
Vorderrhein mündenden
Glenner einsäumen.
Ackerbau,
Alpwirtschaft und ziemlich bedeutende Viehzucht;
die Viehmärkte von Ilanz gehören zu den besuchtesten des Kantons.
Trotz
der vielen Bewohner deutscher Zunge sind nur die zwei Gemeinden Versam und Valendas ganz deutsch, während in allen andern
das Romanische weit überwiegt. 10 Gemeinden sind ganz oder in der Mehrheit reformiert, die 7 andern
ganz katholisch.
Städtchen: 58 Häuser, 540 Ew.
Muttersprache der Bewohner von Ilanz ist das Romanische.
Reformierte und seit 1860 auch kathol. Kirchgemeinde. Frauenkloster
der Kongregation vom h. Joseph (früher: Gesellschaft von der göttlichen Liebe). Wiesenbau und Viehzucht.
Bedeutende Viehmärkte. Starker Weinhandel. Die Lage von Ilanz am Ausgang des viehreichen Lugnez begünstigt den Viehhandel.
Erste Stadt am Rhein von seiner Quelle an gezählt, in der fruchtbaren Gruob (Foppa). Früher baute man hier noch Wein. Das
Städtchen verliert immer mehr seinen einstigen ländlichen Charakter.
Schöne neue Häuser und ein neues Schulhaus. Der obere ältere Teil am rechten Rheinufer mit engen Gassen
und vielen altertümlichen, mit Wappenschilden gezierten Gebäuden. Der ehemalige Turm des SchlossesLangenstein zum Glockenturm
der reformierten Kirche umgebaut. Auf dem Friedhof viele schöne Grabdenkmäler aus Granit. Am linken Rheinufer die Burgruine
Grüneck, wo Münzen gefunden worden sind. Bronzeschwert von eigenartiger Form. Schöne Aussicht
ins Rheinthal und Lugnez. 766: Iliande. Früher war Ilanz der Hauptort des Oberen oder Grauen Bundes, wo alle 3 Jahre der allgemeine
Bundestag gehalten wurde. 1484 durch Feuer zerstört, die Ringmauern und Stadttore erst 1714 und 1715 wieder
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erbaut. 1355 Schlacht bei Ilanz zwischen dem Grafen von Montfort und dem Freiherrn von Belmont. Bund um das Städtchen eine
Reihe von Burgruinen.