Dschidschelli
,
Hafenstadt in
Algerien,
[* 2]
Provinz
Konstantine, mit (1884) 4488 Einw., wovon 3380 Mohammedaner,
welche
Handel mit
Getreide,
[* 3]
Öl,
Kork,
[* 4]
Gerberrinde und Vieh treiben. Dschidschelli
liegt an der
Stelle der altphönikischen
Niederlassung
Igilgilis, was schlechter Landungsplatz bedeutet, eine noch heute zutreffende Bezeichnung. Unter
Augustus zur
römischen
Kolonie erhoben, wurde es
Mittelpunkt der großen
Heerstraße von Saldä
(Bougie) nach
Hippo
(Bone). In der christlichen
Periode war es Bischofsstadt, im
Mittelalter blühte sein
Handel, und im 16. Jahrh. war es Hauptsitz des
Seeräuberfürsten Baha Arudsch und berühmter Christensklavenmarkt.
Als
Ludwig XIV. den
Plan faßte, an der afrikanischen
Küste eine Niederlassung zu errichten, wurde Dschidschelli
durch eine
französische
Flotte unter dem
Herzog von
Beaufort erobert, mußte aber kurz darauf mit großen Verlusten
an die
Türken abgetreten werden, die hier bis 1839 herrschten, in welchem Jahr es die
Franzosen wieder eroberten. Am wurde
Dschidschelli
durch ein
Erdbeben
[* 5] fast gänzlich zerstört; aber nicht allein die alte, maurische Stadt wurde wieder aufgebaut, es entstand
auch neben ihr eine neue, europäische Stadt mit schönen, von
Platanen eingefaßten
Straßen, einer
Kaserne,
einem Postgebäude, 2
Forts etc., so daß Dschidschelli
jetzt zu den hübschesten
Städten
Algeriens zählt.