Bâtiaz
(La) (Kt. Wallis,
Bez. Martigny).
462 m. Gem. und Dorf im
Rhonethal, 500 m nw.
Martigny-Ville, von diesem nur durch die Drance geschieden;
an der Strasse
Martigny-Saint Maurice und am O.-Fuss der
Rochers des
Autans. Gemeinde, mit dem
Weiler
La Verrerie: 55
Häuser, 432 kathol.
Ew.; Dorf: 36
Häuser, 428 Ew. Ackerbau,
Wiesen. Hoch über dem
Dorf auf steilwandigem Fels Ruinen einer
alten Burg, mit der
Tour de la Bâtiaz
, die wahrscheinlich an der Stelle eines einstigen römischen Wachtturms steht. Der mächtige kreisrunde
Turm der Bâtiaz
mit 3,9 m dicken Mauern und einer lichten
Weite von 3,86 m, der in seinen ältesten Teilen noch römische
Bauart zeigt, gehörte samt der angebauten Burg zu Beginn des 13. Jahrhunderts dem
Bischofe von
Sitten und wurde von Andreas
von
Raron bewohnt; Peter II. von Savoyen belagerte Burg und
Turm 1259, nahm sie 1260 mit Sturm und baute
den
Turm (1268-81) auf seine heutige Gestalt um. 1475 von neuem teilweise zerstört. Von
Graf Supersaxo und den «Patrioten»
anfangs des 16. Jahrhunderts belagert, 1518 genommen und eingeäschert. Heute wird der
Turm sorgfältig unterhalten. Der Fels,
auf dem er
¶
mehr
steht, besteht aus Marmor, dessen zu verschiedenen Malen unternommene Ausbeute jedoch seiner schlechten Qualität wegen immer wieder eingestellt worden ist. Alte Gräber, aus blossen Steinplatten bestehend, ohne Grabschmuck.