Äpfelsäure
C4H6O5 ^[c4H6=5], sehr verbreitete Pflanzensäure, findet sich (häufig neben
Weinsäure
und
Zitronensäure) in Äpfeln, Vogelbeeren, Kirschen, Pflaumen,
Ananas,
Erd- und Heidelbeeren, im
Tabak,
[* 2] Lattich, in den Rhabarberblattstielen etc. Man bereitet die Äpfelsäure
aus unreifen
Vogelbeeren, indem man deren Saft nicht vollständig mit
Kalkmilch neutralisiert, dann anhaltend kocht, den ausgeschiedenen
neutralen äpfelsauren
Kalk in heißer verdünnter
Salpetersäure löst, den beim Erkalten kristallisierenden sauren
äpfelsauren
Kalk mit
Bleizucker und das gebildete äpfelsaure
Bleioxyd mit
Schwefelwasserstoff zersetzt.
Die vom
Schwefelblei abfiltrierte
Lösung gibt beim
Verdampfen farb- und geruchlose
Kristalle,
[* 3] welche stark sauer schmecken,
an der
Luft zerfließen, in
Wasser und
Alkohol sich leicht lösen, bei 83-100° schmelzen, bei Behandlung mit
Salpetersäure
Oxalsäure und in Berührung mit faulenden
Körpern
Bernsteinsäure,
Essigsäure,
Buttersäure und
Kohlensäure
geben. Die Äpfelsäure
bildet neutrale und saure, meist in
Wasser lösliche
Salze, von denen das
Eisensalz sich im offizinellen
Extractum
ferri pomatum findet, welches durch
Digerieren saurer Äpfel mit Eisendrehspänen bereitet wird. Bei
Bleichsucht ist dieses
Präparat ein beliebtes Eisenmittel, das, in 9 Teilen weingeistigem Zimtwasser gelöst, die Tinctura
ferri pomata bildet.