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Littera-719
turgeschichte wurde. 1894 erhielt er den Auftrag, litteraturgeschichtliche Vorlesungen an der Hochschule in Stockholm [* 1] zu halten. Er veröffentlichte: «5'i-Hn Rivißi-Hii. 8ki2X6r» (Stockh. 1883),
«8inllM)nt», Novellen (ebd. 1883),
«XontUktLi'», neue Novellen (ebd. 1885).
Viel Beifall fanden seine tiefempfun- denen, schwermütig angehauchten Gedichte «I^e^sn- äer oeli vi80i-» (Stockh. 1891) und «X)H äilitLi')) (ebd. 1894). Libau, [* 2] der ursprünglich ein Parteigänger der Naturalisten war, nimmt ihnen gegenüber in seinen letzten Werken eine selbständige Stellung ein in derselben Richtung wie Heidenftam (s. d.), mit welchem er die litterar. Tendenzschrift »I^Mas dlöllop" herausgab.
Nach seinen ersten litterar- geschichtlichen Abhandlungen «3wäi6r ötver t'ai-3 ocli ^801-61- i I'i'ÄiiIlri^L mallen renaiLs^noon ocli Noiiöre» (Ilpsala 1888) und «^6Ät6r oc.Ii ärama nnä6i- (^uztÄk III.v (Stockh. 1889) veröffentlichte er 1894 die gediegene und elegant geschriebene Studie »Ou8t:it III. 80ni (IiÄMlitisic köi-lÄttlrre". ^Levetzow, Albert Erdmann Karl Gerhard von, legte im Frühjahr 1895 sein Amt als erster Präsident des Reichstags nieder, als die aus dem Centrum und der radikalen Linken bestehende Mehrheit des Reicbs- tags eine Ehrung des Fürsten Bismarck zu dessen 80. Geburtstag abgelehnt hatte. Im Frühjahr 1896 trat Libau mit Rücksicht auf sein Alter auch von seinem Amt als Landesdirektor der Provinz Brandenburg [* 3] zurück. Er behielt jedoch sein Reichstagsmandat bei. Levi, Hermann, Musikdiria,ent, ged. in Gießen, [* 4] war 1852-55 Schüler von Vincenz Lachner in Mannheim [* 5] und studierte 1855-58 auf dem Konservatorium in Leipzig [* 6] bei Moritz Haupt- mann und Julius Rictz. Er verweilte 1858-59 in Paris, [* 7] wurde 1859 Musikdirektor in Saarbrücken, [* 8] 1861 Kapellmeister der Deutschen Oper in Amster- dam, 1864 Hofkapellmeister in Karlsruhe [* 9] und 1872 in München. [* 10] Am trat er in den Rube- stand. Libau, einer der bedeutendsten Dirigenten der Ge- genwart, stand zu Richard Wagner, der ihn 1882 nach Bayreuth [* 11] berief und ihm die Aufführungen des «Parsisal» übertrug, seit seiner Karlsruher Wirk- samkeit in persönlicher Beziehung. Auch als Kom- ponist hat Libau starke Begabung bewiesen, namentlich im Lied. Von größern Werken ist ein Klavierkon- zert gedruckt. ! Berlin. [* 12] *LeWttt, Georg Rich., starb 2. Nov. 189"; in ^Lewinski, Eduard Julius Ludwig von, kom- mandierender General des 6. Armeekorps, trat 1895 in den Ruhestand. Liau-tung (Liao - tung), die zu der chinef.
Pro- vinz ^ching-ting gehörige Halbinsel, die den gleich- namigen Meerbusen vom offenen Gelben Meere trennt.
Sie ist sehr gebirgig und besteht namentlich aus Gneis und sinischen Gesteinen.
Nach Eüdwesten bildet sie eine auf eugl.
Seekarten 1l6^6nt'8 3vorä genannte Landzunge, die mit dem Quarzitbcrge Lau-tie-fchan endet.
Als Gegenstand des Friedens- vertrages von Simonoseki vom und des besondern Vertrags von Peking [* 13] vom bezeichnet der Name das Gebiet südlich von Liau-jang. Durch erstern Vertrag war Libau an Japan [* 14] abgetreten, durchackern wurde es an China gegen 30 Mill.Taels Entschädigung zurückerstattet (s. China, Geschichte).
Die Befestigungen der Kriegshäfen Ta-lien-wan und Port-Arthur (Ku-lü-schun) wurden von den Japanern geschleift. * Libau (s. nachstehenden Situationsplan).
Der alte Hafen ist der Verbindungskanal des Libauischen Sees mit der Ostsee;
er ist durch zwei Molen ge- schützt und mit Quaianlagen versehen.
Innerhalb der Nordmole dient eine Erweiterung des Hafen- kanals als Winterhafen. Um der russ. Ostseeflotte eine Operationsbasis zu schaffen, wird seit dem 1.1890 der Hafen von Libau bedeutend erweitert und ^^«5 Libau (SituatiouZPlan). zu einem großartigen Kriegshafen umgewandelt. Da Libau fast das ganze Jahr hindurch eisfrei und nahe der deutschen Grenze ist, bietet es als Flotten- station sür eine Angriffsflotte die beste Lage; die Anlage des Hafens zeigt also das Bestreben Ruß- lands, die unter Peter d. Gr. vorhandene Herrschaft in der Ostsee wiederzugewinnen. Der neue Hafen von Libau soll gleichzeitig eine Panzerflotte von doppel- ter Stärke [* 15] der jetzigen rufs. Flotte aufnehmen. Der Vorhafen ist aus Molen gebildet, die insgesamt 6050 in lang sind und ein Vorhafenbecken von 6 bis 7 c^ili einschließen; eine innere Mole [* 16] von 1170 m Länge trennt das Becken in den größern nördl. Kriegsvorhafen und den kleinern südl. Handelsvor- bafcn. Zwischen den Molen und Wellenbrechern sind drei Ausfahrten von je 215 ni Breite [* 17] mit 9 m Wasfertiefe vorgesehen. Die Tiefen im Vorhafen nehmen von 4 in (in 430 in vom Strande) auf 9 ui zu. Die Molenbauten sind aus Stein und Beton hergestellt; ihr Bau hat 30 Mill. M. gekostet. Im Norden [* 18] des Handelshafens wird außerdem ein inne- rer Kriegshafen mit einem Liegebassin und einem Ausrüstungsbassin angelegt, die durch einen 106 m breiten Kanal [* 19] mit dem Vorhafen verbunden werden. Auch im Innenhafen follen die Wassertiefen auf 9 m gebracht werden. Längsseit der Hafenbecken werden Koblenmagazine, Proviantmagazinc, Werkstätten aller Art, Trockendocks, eine Torpedobootshelling, Kasernen, ein Marineklubhaus u. s. w. angelegt. Der neue Hafen von Libau, auch Hafen Kaiser Alexan- ders III. genannt, wird im ganzen etwa 74 Mill. M. kosten; sem Bau soll 1904 vollständig beendigt sein. Libau wird stark befestigt werden. Näheres über die Festungsanlagen ist noch nicht bekannt, da alle Ver- öffentlichungen über den neuen Hafen in Ruß- land zurückgehalten werden. Im Hafen von Libau liefen 1895 ein 1595 Schiffe, [* 20] darunter 385 deutsche, mit 325102 Lasten; es liefen aus 1528 Schiffe, ¶