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über die Kirchengeschichte von der ältesten Zeit bis zum 19. Jahrh." (7 Bde., ebd. 1868-72; neue Aus- gabe des 1. bis 3. Bandes, 1885-87, durch Nippold); ferner: «Kritische Geschichte der Entstehnng und der Schicksale der ersten Baseler Konfefsion» (Bas. 1827; 2. Aufl. 1857),
«M. L. De Wette» (Lpz. 1850),
«Johann Okolampad und Oswald Myconins» (Elberf. 1859, in dem von ihm veranlaßten Sammelwerk «Leben und ausgewählte Schriften der Väter und Begrün- der der reform. Kirche»),
«Die theol. Schule Basels und ihre Lehrer von Stiftung der Hochschule 1460 bis zu De Nettes Tod 1849» (Bas. 1860). Seit 1845 (feit 1860mitFinsler) gabH. das «Kirchenblatt für die reform. Schweiz» [* 1] heraus. -
Vgl. Die Lebensskizzen von Eppler (Gütersloh 1875) und Stacbelin-Stoä- mcyer (Bas. 1875).
^in Neuruppin. [* 2] ^ Hager, Hans Herm. Iul., starb Hagerup, George Francis, norwcg. Staats- mann, geb. studierte anfangs Medi- ! zin, ging aber bald zu den Staats- und Rechtswissen- schaften über, wurde 1885 außcrord., 1887 ord. Professor an der Universität Kristiania [* 3] und er- warb sich bald den Rnf eines der bervorragendsten Nechtsgelehrten Skandinaviens. 1893 trat er als Iustizminister in das zweite Ministerium Stangs ein und wurde Staatsminister und Chef des damals gebildeten Koalitionsministeriums, das einen Ausgleich der schwebenden nationalen Streit- fragen mit Schweden [* 4] suchen soll. Halle [* 5] selbst geHort der norweg. Rechten an und ist Unionsfreund. ^ Hahn, [* 6] C. Hugo, starb in Kapstadt. [* 7]
«Hahn, Friedr. von, starb in Leipzig. [* 8] *Hahnke, Wilh. von, wurde im Sept. 1896 zum Chef des 12. Infanterieregiments ernannt. Haimaton, von Twisselmanu, f. Gebeimmittcl. Hai-Phong, hauptfächlichster Seehafen von Tongting, an einem der nördl. Mündungsarme des mit dem Roten Flusse in vielfacher Verbindung stehenden Thai-Binh-Fluffes gelegen. Durck Eisen- bahnen steht es mit Hai-dzuong, zu defsen Bezirk es gebort, und mit Schön-thai in Verbindung. ^Haltt. Geschichtliches. Nach dem Tode des Präsidenten Hippolite (Ende März 1896) wurde der bisherige Kriegsminister T. S. Eam zu seinem Nachfolger erwählt. -
Vgl. Marcelin, UlMi (2 Bde., Par. 1893).
Hakatiften, die Mitglieder des Vereins zur För- derung des Deutschtums in den Ostmarken (s. d.). Halbbataillon, s. Deutsches Heerwesen. «Halbbürtige Geschwister. Das Bürgert. Gesetzbuch für das Deutsche Reich [* 9] bebandelt in Hin- sicht auf Beerbung der Eltern die voll- und halb- bürtigen Geschwister gleich. Halbe, Georg Maximilian War), Dramatiker, geb. 4. Ott. 1865 m Güttland (Reg.-Bez. Danzig), [* 10] studierte 1883-88 zuerst Jura, daun deutsche Philo- logie und Geschichte in Heidelberg, [* 11] Berlin [* 12] und Mün- chen, promovierte 1888 in München [* 13] mit der Schrift »Kaifer Friedrich II. und der päpstl. Stuhl» und lebte Itztztz-5)4 als Schriftsteller, abgesehen von gröhern Reisen, in Berlin, 1894-95 in der Schweiz. Seit 1895 hat er seinen Wohnsitz in München. Halle steht seit 1887 in nahen Beziehungen zu den Bestrebun- gen des sog. Jüngsten Deutschlands. [* 14] Seine Erst- lingsstücke, das Trauerspiel «Ein Emporkömmling» (Norden [* 15] 1889) und das Drama «Freie Liebe» (Berl. 1890) fanden wenig Beachtung.
Größere Erfolge erzielte halle durch das im Febr. 1892 auf der Freien Volksbühne in Berlin gespielte fociale Drama «Eis- gang» (Berl. 1892),
das vielfach Ibsenschen Einfluß verrät. Hier und noch mehr in seiner wirkungsvollen Dichtung, dem Liebesdrama «Jugend», das am Berliner [* 16] Residenztheatcr zuerst aufgefübrt wurde, zeigt sich Halle außerordentlich glücklich im Lo- kalkolorit und der Fähigkeit, feine Cbaraktere aus dein Boden ihrer Heimat herauswachsen zu lassen. 1894 erscbien das Scherzspiel «Der Amerikafahrer» in Knittelreimen (Berlin),
1896 die Komödie «Lebenswende». 1895 gründete er in München ein Intimes Theater [* 17] für dramat. Experimente. *Halberftadt, Stadtkreis, ist Sitz eines Bezirks- kommandos und hat (1895) 41307 (21189 männl., 20118 weibl.) E., darunter 36108 Evangelische, 4306 Katboliken, 113 andere Christen und 780 Is- raeliten, serner 2575 bewohnte Wobnhäufer, 8964 Haushaltungen und 59 Anstalten, d. i. eine Zu- nahme seit 1890 um 4521 Personen oder 12,33 Proz. In Garnison liegt jetzt das ganze Infanterieregi- ment Prinz Louis Ferdinand von Preußen [* 18] Nr. 27. Die Domtürme wurden 1896 vollendet. -
Vgl. Hermes, [* 19] Der Dom zu Halle (Halberst. 1896).
^Hale, tzoratio, starb in Clinton (Ontario). Haltt Rifat Pascha, türk. Staatsmann, geb. um 1825, erhielt seine Vorbildung auf Rüschdieh- fchulen in Stambul, trat in feiner diplomat. Lauf- bahn zuerst hervor als Sekretär [* 20] des Großwesirs Mehmed Küprüsli Pascha, wurde 1854 Gouverneur von Nustschuk, dann nacheinander in Salonik, Eivas, Emyrna und Monastir, wo er sich nament- lick durch erfolgreiche Maßregeln gegen das Räuber- wefen Verdienste erwarb.
Anfang 1896 wurde Halle R P. zum Großwesir ernannt und bethätigt als solcher seine Neigung zu Verbesserungen im Verkehrswesen, soweit dies die finanziell mißliche Lage des Landes gestattet. Politisch spielt er, infolge der Veschran- tung der Großwesirwürde, keine bedeutende Rolle. 5-Halle an der ^ aale, ist Sitz eines Gewerbe- gerichts, einer königl. preusi. Eisenbahndirektion lseit 1895), Landwirtschaftskammer und eines Be- zirkskommandos und hat (1895) 116304 (56606 männl., 59 698 weibl.) E., darunter 109 782 Evan- gelische, 5031 Katholiken, 445 andere Christen und 1046 Israeliten, ferner 5804 bewohnte Wohnhäuser, [* 21] 25729Hanshaltungen und 129 Anstalten, d.i.eine Zunahme seit 1890 um 14 903 Personen oder 14,69 Proz. Die Zahl der Geburten betrug 1895: 4088 (137 Totgeburten), der Sterbefülle 2551, der Ehe- schließungen 853, der Zugezogenen 26323, der Ab- gezogenen 22138. Rechnet man zu der Einwohner- zahl von (1895) 116 304 noch diejenige der mit der Stadt in engster Interessengemeinschaft stehenden Ortschaften Giebichenstein (15 070 E.), Trotha (3655), Cröllwitz (2866), Gutsgehöft Gimritz mit Peißnitz (90), Völlberg (640), Wörmlitz (844), Büschdorf 1479) und Dicmitz (1384), so ergiebt sich für das wirtschaftliche Weichbild von Groß-Halle insgesamt eine Einwohnerzahl (1895) von 141327. Die evang. Johanniskirche im Süden der Stadt wurde 1893, die von Kilburger erbaute evang. Stephanus- kirche im Norden 1894, die nach Plänen von Gül- denpfennig in Paderborn [* 22] in got. Formen erbaute kath. Franciscus- und Elisabethkirche 1896 geweiht, das Denkmal des Chirurgen Richard von Volk- mann vor der chirurg. Klinik 1894 enthüllt. Das städtische Wasserwerk hat ein Rohrnetz von 110,68 kni und lieferte 1895-96: 3,40? Mill. cdni Wasser, die beiden städtischen Gasanstalten 5,035 Mill. cdm ¶