Guilmant (spr. gilmáng), Felix Alexandre, franz. Orgelspieler und Komponist, geb. in Boulogne-sur-Mer,
war Schüler seines Vaters, wurde 1853 als Organist an St. Joseph in seiner Vaterstadt angestellt, 1857 Kapellmeister an St. Nicolas
und war auch als Musiklehrer und Gesangsdirigent daselbst thätig. Nachdem er seit 1861 noch längere
Zeit bei Lemmens in Brüssel studiert hatte, erwarb er sich auf Konzertreisen durch Frankreich und das Ausland schnell den Ruf
als einer der bedeutendsten Orgelmeister der Gegenwart.
Seit 1871 ist er Organist der Kirche Ste. Trinité in Paris. Großes Aufsehen erregten während der Pariser Weltausstellung von 1878 G.s
Orgelkonzerte auf dem Trocadero, die er seitdem jährlich wiederholt. Seine Kunstreisen nach England,
Italien, Rußland und Nordamerika waren überall von großen Erfolgen begleitet. 1893 war er der Vertreter der franz. Musik auf
der Weltausstellung von Chicago; hier und in Canada gab er während dieser Zeit 40 Konzerte. Auch als Komponist für
sein Instrument wird G. sehr geschätzt; besonders neue und eigenartige Kombinationen und Klangwirkungen verdankt man ihm auf
diesem Gebiete. Er schrieb fünf Orgelsonaten (D-moll 1874, D-dur 1883, C-moll 1881, D-moll 1884, C-moll 1894), von denen die erste
auch als Sinfonie für Orgel und Orchester (op. 42) erschien und in dieser Form zuerst 1878 auf dem Trocadero
aufgeführt wurde, Konzertstücke für Orgel (18 Hefte), Transskriptionen von Werken moderner Meister, Präludien und andere
kleinere Stücke in den Sammlungen «Pièces dans différentes styles pour orgue»
(18 Lieferungen bis 1896),
«L'organiste pratique» (12 Hefte) und «L'organisteliturgiste» (6 Hefte); außerdem mehrere Oratorien, vier Messen für Orchester u.a. Bearbeitungen und
Transskriptionen von Werken alter Meister enthält G.s «Concert historique d'orgue».
[* ] Stadt, ist Sitz eines Bezirkskommandos und hat (1895) 13545 (7434 männl., 6111 weibl.) E., darunter 249 Katholiken
und 110 Israeliten, ferner 620 bewohnte Wohnhäuser, 2547 Haushaltungen und 13 Anstalten. In Garnison
liegt ferner das 2. Bataillon des Infanterieregiments Nr. 147 und Stab und 5. Eskadron des Dragonerregiments von Wedel Nr. 11. Einwohnerzahl
des Regierungsbezirks und seiner Kreise:
1) Bezirkshauptmannschaft (seit 1893) in der Bukowina, hat 751,17 qkm und (1890) 48607 (24365 männl., 24242 weibl.)
meist rumän. E. (10669 Deutsche, 3243 Polen, 1176 Ruthenen) in 32 Gemeinden mit 52 Ortschaften und 12 Gutsgebieten und umfaßt
die Gerichtsbezirke Gura-Humora (früher zur Bezirkshauptmannschaft Suczawa gehörig) und Solka (früher zu Radautz). –
2) Gura-Humora, rumän. Gura-Humorului, Marktflecken und
Sitz der Bezirkshauptmannschaft sowie eines Bezirksgerichts (443,43 qkm, 26696 E.), am Einflusse der Humora in die Moldava
und an der Linie Hatna-Kimpolung der Bukowinaer Lokalbahnen, hat (1890) 3502 meist deutsche E. In der Nähe der Bergort Eichenau
(Prisaca) und daselbst an der Straße das 1716 errichtete Siegesdenkmal des Fürsten Michael Rokowitza
der Moldau.
Oasengruppe in der Sahara, nördlich von Tuât (s. d., Bd.
15), zu dem es meist gerechnet wird, im Westen vom Wadi Saura (Susfana), dem besten Zugangsweg von Algerien, begrenzt, besteht
aus mehrern um die Sebcha von Gurara gelagerten ungesunden Oasen von zusammen etwa 2800 qkm Ausdehnung und hat
etwa 200000 E., meist Berber.
Hauptort ist Timmimun im Osten der Sebcha. Gurara wurde 1895 von den Franzosen besetzt.
Die Jahreseinnahme für 1894 betrug 1704747,31 M., die Zahl der Unterstützungsgesuche 1734. Im
J. 1895 zählte der Gustav-Adolf-Verein. 45 Hauptvereine (davon in Österreich-Ungarn 2, Wien und Hermannstadt), 1832 Zweig- und 526 Frauenvereine.
Wohnplatz im Kreis Großgerau der Hess. Provinz Starkenburg, auf der Landspitze zwischen Rhein und Main, Mainz
schräg gegenüber, an den Linien Frankfurt a.M.-Bingerbrück und Mainz-Aschaffenburg der Hess. Ludwigsbahn
(Station Gustavsburg-Kostheim), hatte 1890: 121, 1895: 271 E., Postagentur, Telegraph, einen großen Rheinhafen und mehrere Fabriken,
darunter eine Filiale der Maschinen- und Brückenbauanstalt Nürnberg und Reedereien der Firmen Math. Stinnes, Fr. Haniel und
F. Kannengießer. Im Hafen kamen 1895 an 1322 Schiffe mit 511780 t Ladung und gingen ab 414 Schiffe mit 63909 t
Ladung.
Nach einer für die Vertragsstaaten des Berner internationalen Übereinkommens über den Eisenbahnverkehr
(s. Eisenbahnrecht II, 3, Bd. 5) mit
Ausnahme von Österreich, Ungarn und den Niederlanden in Geltung getretenen Zusatzvereinbarung zu diesem Übereinkommen vom sind
die früher vom internationalen