forlaufend
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Behandelte Kranke Unter 2 Jahren 2-10 Jahre ttber 10 Jahre Zusammen überhaupt davon gestorben Zahl ^ Proz. überhaupt dav gcsto Zahl on rben Proz. überhaupt dar gestu Zahl on rben Proz. überhaupt dat gesto Zahl on rben Proz. ^. Mit Heilserum behandelt: Berlin 50 13 26,0 431 67 15,3 81 4 4,9 562 84 15,1 Außerhalb 685 147 21,4 3599 288 8,0 987 40 4,1 5271 475 9,0 Zusammen ^ 735 160 21,8 4030 355 8,8 1068 44 4,1 5833 559 9," Davon am 1. s Berlin 18 6 333 163 15 fi 9 41 1 24 227 22 97 und 2. Tage < Außerhalb gespritzt ^ Zusammen 383 39 10,2 2088 75 3,6 655 6 0,9 3126 120 3,8 401 45 11,8 2256 90 4,0 696 7 1,0 3353 142 4,2 ^ ... s Berlin 32 7 219 263 52 198 40 3 75 335 62 135 Spater ! Z^^.^ 302 103 357 1511 213 141 332 34 103 2145 355 165 ge^prlyt ^ Zusammen 334 115 34,4 1774 265 14,9 372 37 9,9 2480 417 16,9 Diphtherie- i Ohne Trachcotomie 130 38 29,3 484 77 15,9 «7 11 12,7 701 126 17,9 Larynxstenose j Mit » 43 23 49,0 250 75 30,0 18 7 38,8 317 105 33,1 s bis 600 sBerlin. 28 4 14,3 145 9 6,2 33 1 2,6 311 14 4,5 Ge,amt- Antitoxin-^ Außerhalb 469 76 16,2 2225 116 5,2 592 10 1,7 3236 202 6,1 menge ^ Einheiten ^Zusammen 497 80 16,1 2370 125 5,3 630 11 1,8 3597 216 6,0 aesvrUtteni bis 1000 .Berlin [* 1] . . 22 9 40,9 286 58 20,3 43 3 7,0 351 70 19,9 Tcrmns Antitoxin-) Außerhalb 216 71 32,8 1374 172 12,5 395 30 7,8 1985 273 13,7 ^ einheilen ^Zusammen 235 80 33,6 1660 230 13,8 438 33 7,5 2336 343 14,6 Späte Herztodesfälle . . . 9 12 51 13 9 08 69 12 63 549 112 724 25 241 77 343 V. Ohne Heilserum behandelt: Berlin 25 14 560 177 34 192 80 1 12 49 174 Außerhalb 473 184 38,9 2533 377 14,8 1191 46 3,8 4197 607 14,4 Znsannneil IZ. 498 198 39,7 2710 411 15,2 , 1271 47 3,7 4479 656 14,7 Snmmc ^. und Ii 1233 358 29,0 6740 ! 766 11,4 2339 91 3,9 10312 1215 11,8 kommen.
An der Stelle der Injektion [* 2] bemerkt man nach mchrern Stunden eine Rötung und Schmcrz- haftigkeit der Haut, [* 3] die aber am nächsten Tage meijt spurlos verschwunden ist. In seinem Bericht über die Resnltate im Kaiser- und -Kaiserin-Friedrich- Krankenhanse zu Berlin hat Vagiusky die Neben- wirkungen, welche er beobachtet hatte, init auf- genommen. Während vor der Eernmbehandluug als Mittel von 1890 bis 1894: 41,i Proz. Todes- fälle in dem Krankcnhanse bestanden, starben nach Einführung der Serumbehandlung von 525 Kranken 83 - 15,6 Proz. An Exanthemen wurden beobachtet: erythematöse Rötuug, Papelbilduug und Urticaria- quaddeln in der nächsten limgebnng der Injeltions- stelle in 22 Fällen, allgemeine Nrticaria, IIoip68 Illdia1i3 6t iiusaliä, scharlachähnlichcs Eranthem in 13 Fällen, polymorphes, vielfach masernähnliches Eranthem in zwei Fällen.
Die Dosierung variierte je nach der Schwere des Falles und der Altersstufe des Kindes: es wurden 600 - 4000 Immunisie- rungseinheiten injiziert. Die etwa auftretenden Eranthcme erweisen sich, auch wenn sie von Drüsenanschwellungen oder Gelenk- affektionen begleitet sind, als durchaus gefahrlos. Ein Auftreten von Nierenaffektionen, schweren Herz- affektionen als Folge der Anwendung des Heil- serums findet nicht statt. Die Wirkung des Mittels kennzeichnet sich in der Beschränkung und dem Still- stände des örtlichen Prozesses, weiterhin in der raschen Loslösung und Entfernung der krankhaften Produkte und in der Verbesserung des Allgemein- befindens, welche sich zumeist in erster Reihe als Entfieberung kundgiebt.
Bisher ist durch das Heil- serum die Zahl der Diphtherietodesfalle mindestens um ein Drittel herabgesetzt, was sür Deutschland, [* 4] wo jährlich etwa 60000 Todesfälle an D. vor An- wendung des Heilserums vorkamen, eine Verringe- rung auf 40000 bedeutet. Es ist zu hoffen, daß, wenn das Heilserum erst allgemein, rechtzeitig und in ge- nügend großen Dosen angewendet wird, die Zahl der Diphtherietodesfälle nochbedeutendherabgesetztwird. Damit das Heilserum aber rechtzeitig angewandt werden kann, ist eine frühzeitige Diagnose erforder- lich.
Aus den klinischen Symptomen ist jedoch hänfig nicht sogleich, ab und zu auch gar nicht, mit Bestimmtheit die richtige Diagnose zu stellen. Da tritt dann die Bakteriologie in ihr Necht. Bakterio- logisch ist es meist bereits zu eiuer Zeit, wo eine klinische Diagnose noch nicht zu stellen ist, möglich, eine bestehende Diphtheritis mit Sicherheit zu erkennen. Da jedoch dieDiphtheriediagnosesehrschwerzu stellenist,so muß sie stets von einem geschulten und geübten Bakterio- logen vorgenommen werden.
Damit allen Ärzten und Patienten die baktcriologische Diagnose zu gute komme, mnß sie auf Staatskosten vorgenommen werden. Es werden Glasröhrchen, in denen sich an einem Kork [* 5] befestigt eine Stahlsonde mit einem Wattebausch befindet, sterilisiert und in einem Holz- tlötzchen verschlossen. Der Holzklotz kommt mit einer Anweisung, wie die Entnahme zu geschehen hat, in ein Eouvcrt. Derartige Apparate werden in den Apotheken deponiert, von wo sie sich der Arzt, sobald er Verdacht auf Diphtheritis hat, kommen läßt. Er fährt mit dem Wattebausch über die Mandeln, verschließt ihn wieder in dem Glasröhrchen, steckt das Röhrchen in den Holzklotz, diesen mit einer Be- zeichnung des Patienten und kurzen Beschreibung des klinischen Befundes in das Convert, welches ver- schlossen und an einen bestimmten Eammelort ge- bracht wird, von wo es zu dem bakteriologischen Institute, wo die Diagnosen gestellt werden, ge- schafft wird. Von außerhalb müssen die kleinen Pakete durch die Post gesandt werden. Die Diagnose läßt sich in etwa 8 - 16 Stunden stellen, «über ihren Ausfall wird der Arzt telephonisch oder tele- graphisch benachrichtigt. In dieser Weise wird zur Zeit in Neuyork, [* 6] Vreslau und Königsberg [* 7] die Diph- thericdiagnose gestellt. - nber die Verbreitung der ¶