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Bevölkerung. [* 1] Ein Ende 1894 in den Nord- westterritorien E.s aufgenommener Census ergab an weiften Bewohnern: Alberta 28 783, East-Assini- boia 23696, Wcst-Assiniboia 11096, Saskatchawan 9931, zusammen genommen 73 506, d. i. 40 Proz. mehr ais 1891, wo 52 236 gezählt wurden. Mit der Indianerbevölkerung hatten die Nordwestterritoricn Ende 1894: 86851 E. gegen 06799 im 1.1891, also einen Zuwachs von 20052 oder 30 Proz. Die In- dianerbevölkerung C.s betrug 1895: 102 275 gegen 100 227 im I. 1894 und 99 717 im I. 1893, zeigt also eine stete Zunahme entgegen bisheriger Ansicht.
Auf die Ostprovinzen (Neuschottland, Neubrauu- schweig, Prinz-Edward-Insel, Quebec und Ontario) entfallen 1895: 33991, auf Manitoba 27 930, auf Vritisch - Columbia [* 2] 25696 und anf die Nordost- provinzcn 14658. Als Heiden wnrden 1895 nur noch 16 977 klassifiziert, als Protestanten 28192 und als Katholiken 41413, währeud von 15693 die Konfession unbekannt blieb. Industrie. Hand [* 3] in Hand mit der fortschreiten- den Erschließung der bisher kaum beachteten Nord- westterritorien geht der wirtschaftliche Aufschwung, den Canada seit zwei Jahrzehnten genommen hat.
Die Zahl der Fabriken hat sich vermehrt in der Zeit von 1881 bis 1891 von 49 923 auf 75 768 ^ 51,8 Proz., das darin angelegte Kapital von 165302 623 Doll. auf 353 836 817 Toll. ^ 114 Proz., die dabei au- gestellten Beamten von 254935 anf 367 865 ^44,43 Proz., die gezahlten Löhne von 59 429 002 Doll. auf 99 762 441 Doll. ^ 67,86 Proz., die Kosten der Rohmaterialien von 179 918 593 Doll. auf 255983 219 Doll.-^ 42,3 Proz. und der Wert der Erzeugnisse von 309 676 068 Doll. auf 475445 705 Doll. ^ 53,5 Proz. Die Mineralproduttion des Landes hatte 1894 einen Wert von 20,9 Mill. Doll. und war in diefem Jahre größer als je vorher; an Gold [* 4] wurden 52 992 Unzen im Werte von 954451. Doll. gewonnen, Nickel 4907 Ctr. oder 2 061120 Doll., Knpfer 8482 Ctr. oder 806000 Doll., Silber 649 586 Unzen oder 409000 Doll., Platin 1000 Doll., Eisenerze 112000 t, Kohlen 3,9 Mill. t, Petro- leum 829104 Barrels, Asbest 7630 t und Phosphat 7290 t, der Gesamtwert der gewonnenen Baumate- rialien wird auf 5 Mill. Doll. veranscklagt.
Handel. Die Einfuhr hatte 1893/94 den Wert von 123479 940 Doll. (gegen 129 074268 für das Vorjahr); die Ausfuhr 117524949 Doll. (1892/93: 118 564 352). Der Rückgang rührt daher, daß sich die Folgen der Überproduktion im Welthandel znm erstenmal in Canada bemerkbar machten, sowie auch, daß die schlechten Geschäftsverhältnisse der Vereinigten [* 5] Staaten auf Canada ihre Wirkung ausübten. Beträcht- lich zugenommen hat nur der Handel mit Deutsch- land, besonders die Einfuhr cuw diesem Lande.
Die Haupthandelsartikel für 1893/94 waren: Waren ^ Einfuhr ! in ,1000Doll Eisenwaren . . . 10842 Kohle 9896 Wollwaren 9494 Zncker 9216 Vanmwollwaren . 4002 Häute 3124 Thee 3040 Chemikalien . . . 2954 Früchte 2698 Baumwolle . . . 2611 Seidenwaren. . . 2481 Tabak 2034 Waren Ausfuhr iu 1000Doll Holz 26098 Butter und Käse . 15584 Getreide 12458 Fische . . 10016 Vieh . . . 8348 Fleisch . . 3939 Kohle . . 3322 Häute . . 2817 Heu . . . Lcderwaren 2601 1705 Holzwaren 1348 Früchte . . 1058 Artikel, die man unter C vcrm An Handelsschiffen besaß C^ Ende 1894 (mit denen des Inlandverkehrs) 7245 ^ckiffe mit 869 624 t, darnnter 1640 Dampfer mit 240 906 t. Im Hochsee- verkebr liefen in canao.
Häfen ein und aus 28 304 Schiffe [* 6] (13 780 heimische und 3381 britische) mit 11280 536 t (2 334 081 t von heimischen und 4146 645 t von brit. Schiffen). Die 38 inkorporierten Banken hatten 1894 ein eingezahltes Kapital von insgesamt 62 063371 Toll. In den 699 Post- und 36 Regienmgssparkassen wurden 1894: 12 580136 Doll. niedergelegt und 11393 782 Doll. entnommen. Finanzen. Die ordentlichen Einnahmen für 1893/94 betrugen 36 374 694 Toll., die Ausgaben 37 585 025 Doll. Hauptposten der Einnahme waren Zölle (19198114 Doll.), Accisc (8 381089 Doll.), Eisenbahnen, Kanäle u. s. w. (3 702 746 Doll.), Post (2 809 341 Toll.), Zinsen (1217 809 Toll.) u. s. w.; die der Ausgabe: Verzinsung der Staats- schuld (12524 933 Doll.), Erhebungskosten 19132 616 Toll.), Provinzialsubsidien (4206655 Toll.), öffent- liche Arbeiten (2167 952 Toll.), Miliz und Landes- verteidigung (1895 780 Doll.) u. s. w. Die Staats- schuld betrug 308348024 Doll., oder nach Abzug der Außenstände noch 246183029 Doll. 1894 kam noch dazu eine 3prozentige Anleihe zu London [* 7] mit 50 Mill. M. Verkehrswesen.
Die Gesamtlänge der Kanäle und schiffbaren Flüsse [* 8] und Seen betrug 1893: 4345 km. Die 25144 km im Betrieb befind- lichen Eisenbahnen beförderten 1894: 14462498 Passagiere und 20721116 t Fracht; ihre Ein- nahme betrug 49 552 528 Doll., die Ausgabe 35 218 333 Doll., der Reingewinn 14334095Doll. bei einem eingezahlten Kapital von 887 975020 Doll., mithin 1,6i Proz. Die 8664 Postämter be- förderten 1894: 107145000 Briefe und 23 695000 Postkarten; die Telegraphenlinien hatten eine Länge von 51242 km (Drahtlänge 111221 km) und 2692 Anstalten. Am wurde zwischen dem Huron- und dem Obern See ein neuer Kanal [* 9] eröffnet, der nnr brit. Gebiet berührt, wodurch Canada eine von den Vereinigten Staaten völlig unabhängige Zufahrt zum Obern See erhält. 1896 wurde ein ^chnellpostdienst zwischen E. und Großbritannien [* 10] eingerichtet.
Geschichte. Der für Canada sehr wicktige Streit mit den Vereinigten Staaten über den Robbenschlag im Beringmeer wurde im Aug. 1893 durch ein Schieds- gericht zu Gunsten Großbritanniens entschieden ls. Beringmeer).
Von Canada ging im Sommer 1894 im Sinne einer engern Vereinigung aller Teile des brit. Weltreichs die Anregung ans, zwischen Groß- britannien und seinen Kolonien besondere Zollab- machungen zu treffen. 1895 scheiterte der Versuch, Neufundland in dic canad. Föderation aufzunehmen, weil mmr sich über die Übernahme der finanziellen Verpflichtungen Neufundlands nicht einigen ionnre. Bei den Neuwahlen zum Parlament erlitt die kon- servative Regierungspartei eine ent- scheidende Niederlage, da sie nur 84 ihrer Anhänger gegen 122 Liberale durchbrachte, so daß sie oie 20 Jahre hindurch geübte Herrschaft an die Libera- len abtreten mußte, deren Führer Wilfried Laurier 13. Juli als Premierminister und Vräfident des Ge- heimen Rats die Führung der Geschäfte übernahm. -
Vgl. Parkin, '1'Ii6 ^r^it Dominion (Lond. 1895); ^Äiialliaii ^IinHNkck t'or 1896 (Toronto 1895);
von Kingsford, llistoi-v of d'., erschienen bis 1896 Bd. 1-8. ißt, sind unter K aufzusuchen. ¶