Lauenburg
[* 1] zurück und begab sich 1880 nach Elmsbüttel bei
Hamburg,
[* 2] wo er noch jetzt lebt.
Außer mehrern
Übersetzungen aus
dem
Skandinavischen und den «Reiseblättern aus dem Norden»
[* 3]
(Altona
[* 4] 1848) veröffentlichte Zeise einige Sammlungen lyrischer
Dichtungen:
«Gedichte» (ebd. 1847; 2. Aufl., Hamb.
1852),
(Chrysomitris), eine Vogelgattung aus der Familie der
Finken, mit vorn sehr zusammengedrücktem spitzigem Schnabel.
Außer dem Distelzeisig oder
Stieglitz (s. d.) ist nennenswert derErlenzeisig
(ChrysomitrisspinusL., s.
Tafel: MitteleuropäischeSingvögelI,
[* 8]
Fig. 1, beim
ArtikelSingvögel;
Ei
[* 9] des Zeisig s.
Tafel:
Eier
[* 10] mitteleuropäischerSingvögel,
[* 8]
Fig. 31, Bd. 17) oder Zeisig schlechtweg,
ein kleiner, geselliger Strichvogel Mitteleuropas, oben olivengrün, unten gelb gefärbt, mit schwarzem Scheitel, Flügeln
und
Schwanz. Er hält sich meist in
Nadelhölzern auf, von deren Samen
[* 11] er lebt, und wird wegen seines
Gesangs
und seiner Lebendigkeit häufig als Zimmervogel gehalten.
Carl, optische Werkstätte in
Jena,
[* 12] gegründet 1846 von Dr.
Carl Zeiß (geb. 1816 zu
Weimar,
[* 13] gest. in
Jena), war bis 1875 im alleinigen
Besitz des Begründers; von da an wurden Professor E.Abbe (s. d., Bd.
17) und 1881 auch Dr. RoderichZeiß, der älteste Sohn von
Carl Zeiß, Mitinhaber. Nach dem
Tode des Begründers und dem bald
darauf erfolgten Rücktritt seines
Sohnes ging die Leitung an Professor
Abbe allein über. Letzterer stellte 1891 das Unternehmen,
um es unabhängig von Privatinteressen zu machen, in den
Besitz der 1889 von ihm begründeten
Carl-Zeiß-Stiftung
zu
Jena, welche als jurist.
Person durch das Kultusdepartement des
Weimar.
Staatsministeriums vertreten ist. Seitdem wird die Firma unter Mitwirkung eines
ständigen
Kommissars der
Carl-Zeiß-Stiftung durch eine kollegialische Geschäftsleitung verwaltet, der neben Professor
Abbe
noch
Dr. O.Schott, Dr. S.Czapski und M.Fischer angehören. Die
Verfassung der
Stiftung ist durch
Statut
vom geregelt. Bis Ende der sechziger Jahre war die optische Werkstätte ein feinmechan.
Kleinbetrieb und fertigte
schon damals gute Mikroskope.
[* 14]
Nachdem Zeiß 1866 mit
Abbe in
Verbindung getreten war, nahm der Betrieb einen rasch wachsenden Aufschwung,
blieb allerdings noch fast ganz auf
Mikroskop-Optik beschränkt. 1890 wurde unter Mitwirkung von Dr. P.Rudolph die Herstellung
von neuen photogr. Objektiven, ferner unter Leitung von
Dr. C.Pulfrich der
Bau von optischen
Meßinstrumenten eingerichtet. 1894 hat
die Werkstätte auch die Herstellung von
Fernrohren (neue
Arten von Handfernrohren, s.
Fernrohr,
[* 15] Bd. 17)
begonnen, und 1897 ist noch eine
Abteilung für optisch-astron.
Instrumente errichtet worden (Leiter:
Dr. M.Pauly).
(Über einige von der Werkstatt ausgegangene Fortschritte in der
Optik s.
Linsenkombinationen.) Als Tochteranstalt wurde 1884 das
Jenaer Glaswerk von
FriedrichOttoSchott (s. d.) errichtet, von welchem 1891 die
Carl-Zeiß-Stiftung ebenfalls Mitinhaberin wurde. Das Zeißsche
Institut beschäftigt über 800
Arbeiter
und etwa 50 wissenschaftliche, technische und kaufmännische
Beamte. Die Dampfkraft (175 Pferdestärken) wird durch
elektrische Kraftübertragung
auf die
Arbeitsmaschinen verteilt. Jährlich werden für über 2 Mill. M.
Instrumente gefertigt, wovon mehr als die Hälfte
nach dem
Ausland geht.
Heinr., Ritter von, Geschichtsforscher, geb. in
Wien,
[* 16] studierte daselbst Geschichte und
Philologie,
habilitierte sich 1863 an der dortigen
Universität und wurde noch im selben Jahre zum Universitätssuppleanten der Geschichte
in Lemberg
[* 17] ernannt. Seit 1865 ord. Professor, wurde er 1871 in gleicher Eigenschaft nach
Innsbruck
[* 18] und 1872 nachWien
versetzt, wo ihm zugleich auch der Geschichtsunterricht des Kronprinzen
Rudolf übertragen wurde. 1874 wurde Zeißberg durch Verleihung
des
Ordens der
Eisernen Krone dritter
Klasse in den Adelstand erhoben.
Seit 1876 ist er auch Mitdirektor des histor. Seminars der
WienerUniversität und seit 1891 Leiter des
Instituts für österr.
Geschichtsforschung. 1896 wurde er zum Wirkl.
Hofrat und Direktor der kaiserl. Hofbibliothek in
Wien ernannt,
legte aber im selben Jahre sein
Amt als Vorstand des
Instituts für österr. Geschichtsforschung und 1897 sein Lehramt an der
Universität nieder.
Außer mehrern
Abhandlungen, meist über poln. und österr. Geschichte, in den
Schriften derWienerAkademie und andern Sammelwerken sind von seinen
Arbeiten zu nennen: «Arno, erster Erzbischof von
Salzburg»
[* 19]
(Wien 1863),
das preisgekrönte
Buch «Die poln. Geschichtschreibung des Mittelalters»
(Lpz. 1873),
die Fortsetzung der von Vivenot begonnenen
«Quellen zur Geschichte der deutschen Kaiserpolitik
Österreichs während
der franz. Revolutionskriege», Bd.
3–5
(Wien 1882–90),
(Zeyst, spr. seist), Dorf in der niederländ.
ProvinzUtrecht,
[* 21]
Station der Eisenbahn
Amsterdam-Emmerich, 8 km von
Utrecht entfernt, zählt 7133 E. Seit 1746 besteht hier eine Herrnhuterkolonie von etwa 260 Mitgliedern;
sie besitzen große gemeinschaftliche
Gebäude und eine Erziehungsanstalt und treiben verschiedene
Gewerbe.
die begrifflich nicht bestimmbare, uns nur durch die innere
Anschauung bekannte Form, unter der sich alle seelischen
Thätigkeiten des
Menschen aneinander reihen.
Jeder
Akt des psychischen Lebens ist ein «Jetzt», das von allem
«Vorher» und allem «Nachher»
unterschieden wird.
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind daher die drei Elemente, welche die Zeit bilden: diese sind aber
stets relativ, da das «Jetzt» nur durch den bestimmten
Inhalt der psychischen Thätigkeit charakterisiert ist und deshalb
sich mit diesem in stetiger Fortbewegung
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