forlaufend
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erntet wurden 1896 an Wintergetreide 18 630400, an Sommergetreide 3 855400, an Kartoffeln 40345400 Pud. Gezählt wurden (1891) 111800
Pferde,
[* 1] 339990 Rinder,
[* 2] 600000 Schafe,
[* 3] 114000 Schweine.
[* 4] Die Fabrikindustrie umfaßte (1893) 1816
Anlagen mit32,8 Mill. Rubel
Produktion, darunter 19 Zucker- fabriken (10,3), 45
Branntweinbrennereien (2,9), die Leinwandfabrik in Zyrardöw (4,5),
die Woll- fabrik in Marki (1,8), 2 Papierfabriken (1,5 Mill. Rubel), ferner Seifen- und Lichterfabriken,
Dampf- mühlen,
Glas-,
Porzellanfabriken u. a. Das
Eisen
[* 5] bahnnetz umfaßt 430 km. Es giebt (außer der Stadt Warschau
)
[* 6] 549 Schulen,
darunter 2 Realschulen, 1 Mädchen- progymnasium, 1
Lehrer-, 1 kath. Priesterseminar und 12 gewerbliche Sonntagsfchulen. Das
Gouverne- ment Warschau
in feinem jetzigen
Bestand, feit 1894, zerfällt in 14
Kreise:
[* 7]
Blon, Gostinin, Grojez, Kutno, Lo- witsch,
Neschawa, Nowomiusk, Plonsk, Pultusk, Radimin, Skernewizy, Sochatschew, Warschau
und Wlo- zlawsk. - 3)
Kreis
[* 8] im östl.
Teil des Gouverne- ments Warschau
, von der Weichsel in zwei ziemlich gleiche Hälften geteilt, hat
1499,i ykm, 148 915 E. (ohne die Stadt Warschau
),
Acker-,
Gartenbau, Viehzucht,
[* 9] viele Fabriken. - 4) Warschau
, poln. ^VarL^a^va, russ.
^Vkli- 8ck^v (V^i'8"iv.i),
lat. Vlir80vi^, franz. Vin-kovis, engl.
«VVai8^v, Hauptstadt des ehemaligen König- reichs
Polen, jetzt des Generalgouvernements Warschau
und Gouvernements Warschau
, unter ldieSternwarte)
52°13'5»nördl.
Br. und 21" 1' 17" östl. L. von Greenwich, in 110 m Seehöhe, auf einer
leicht gewellten, zur Weichsel geneigten Ebene, größ- tenteils am linken, 33 in hohen und ziemlich zerklüftet abfallen-
den Ufer der Weichsel, und nur zum kleinern
Teil (die Vor- stadt Praga) am rechten, weniger erhobenen Ufer.
Das Klima ist sehr unbeständig. Die mittlere Jah- restemperatur beträgt 7,39°, in: Juli 19,3i°, im Januar -5,69° 0., die Menge der Niederschläge 571 mm. (Hierzu eiu Stadtplan mit Verzeichnis der Straßen, öffentlichen Gebäude u. s. w.) Größeund Bevölkerung. [* 10] Der Hauptteil der Stadt zieht sich in einer Breite [* 11] von 1^ bis 3 km auf 8 km links an der Weichsel hin und hat (außer der Uferlinie) einen Umfang von 17 Km und einen Flächenraum von 22,6 c^kiu; der Stadtteil auf der rechten Seite hat (ebenfalls ohne die Uferlinie) 13,3 km Umfang und 7,9 ykm Fläche.
Außerdem kommen auf die Weichfel innerhalb der Stadt 2,6 c^km. Warschau
hatte 1820:100338,1840:
139591,1858:158817, 1882: 382964, 1897: 614 752 E. Der Nationalität nach waren (1882) 15515
Russen, 347 211
Polen, 7700 Deutsche;
[* 12] dem
Bekenntnis nach (1893) 19085 Russisch-Orthodoxe (gegen 3026 im I. 1864), 302294 Katholiken (131808), 16033
Protestanten
l 15279), 177 727 Israeliten (72 776), 512 andern Bekenntnisses (287). Nur 52 Proz. der
Bevölke- rung
war in Warschau
geboren. Die
Geburten betrugen (1887-92) durchschnittlich jährlich 42,87, die
Ehe- schließungen 9,35,
die Todesfälle 26,83 auf 1000 E.; 1896 in absoluten
Zahlen 22 908, 5538, 13 035. In Garnison liegen 1 Garde-Infanteriedivision, 1 Garde-Kavalleriebrigadc, 1 Garde-Feldartillerie-
drigade, 1 reitende Gardebatterie, das 40. Infan- terieregiment, 1 (Orenburgschcs) Kosakenregiment, 2
Sotnien
Kubankosaken, mebrere
Batterien
Ar- tillerie, Sappeure u. a.; an Festungstruppen 6
Ba- taillone Festungsartillerie, 4
Bataillone
Festungs- infanterie und 1
Bataillon Reserve.
Anlage,
Brücken,
[* 13] Festungswerke. Warschau
be- steht aus der
Altstadt mit engen krummen
Straßen und altertümlichen
Gebäuden, aus der
sich nördlich anschließenden Neustadt
[* 14] und aus mehrern Vor- städten, die jetzt jedoch Hauptteile und
Straßen der ^tadt geworden sind: die Krakauer Vorstadt, die
Neue Welt (^0^7 ^viat), die Ujazdowska, die Mar- schalkowska,
Solec, Grzybow, Leszno u. a., besonders aber rechts an der Weichsel Praga (s. d.),
das sich auch uoch durch Vorstädte erweitert hat. Warschau hat 11 Stadt- thore mit Schlagbüumen
(ro^tki).
Außerhalb der- selben liegen im W. noch die Vorstädte Wola, Czyste und Powonski. Über die Weichsel führen zwei Brücken: die Alexanderbrücke, eine eiserne Gitter- brücke auf 5 Strompfeilern, 508 m lang, 1865 füc 6 Mill. Rubel erbaut, und stromabwärts am Nord- ende der Stadt die Eisenbahnbrücke, 1876 erbaut mit einem Brückenkopf (dem Fort Sliwizkij) am rechten Ufer und der aus 5 Bastionen auf der Landseite bestehenden Alexandercitadelle am linken Ufer. Die letztere wurde 1832-35 auf Kosten der Stadt gebaut, zur Strafe für den Aufstand von 1830. Im Innern findet sich neben den Militür- gebäuden das Gefängnis für polit.
Verbrecher, eine russ. Kirche und ein Obelisk (20 m hoch) zu Ehren Kaiser Alexanders I. Die Citadelle ist in neuerer Zeit mit sechs kleinen auf 500 in vorgeschobenen Werken umgeben. Außerdem sind seit 1883 noch 15 detachierte Forts in einem Halbmesser von 5 bis 7 km von der Alexanderbrücke aus um Warschau gelegt und dieses zu eiuer großen Lagerfestung gemacht worden. Am linken Ufer liegen Augustowska, Pow- sinek, Skuzowiec, Okenzie, Zoszinow, Ielenin, Chrzo- now, Gorze, Parysow, Wawrzyszew, Vjelany, am rechten Pelcowizna, Zalisze, Zabki und Klein-Gro- chow.
Sie sind, nicht wesentlich abweichend von den damaligen preuß. Formen, als flache Lünetten mit Kapitaltraverse und Walltraversen erbaut, während die neuerdings hergestellte Stadtumwallung ganz nach Welitschkos Principien (frontale Grabenbestrei- chung mit flach geböschter Brustwehr) [* 15] erbaut ist. Straßen, Plätze, Parkanlagen. Den Mittelpunkt des Verkehrs bildet der Schloßplatz (Sigismundplatz), von dem nordöstlich der Zjasd zur Alexanderbrücke, nordwestlicb der Podwal zur Alexandercitadelle führt, südwestlich die Senatorska mit ihrer Fortsetzung der Elettoralna und Chlodna, und südlich die Krakauer Vorstadt mit ihren Fort- setzungen abzweigt.
Schöne Promenaden sind die Ierusalemer und die Ujazdowska-Allee. Weitere Plätze sind der Sächsische Platz, der Theater-, der Bank-, der Alexander-, der Warecti-, Krasinskiplatz u. a. Im NW. findet sich ein Marsfeld (riln- droni) für Truppeuaufstellungen und in: S. ein Rennplatz, an welchen der große Exerzierplatz (da^ Mokotower Feld) stößt. Eure der schönsten Part- anlagen in der Mitte der ^tadt ist der Sächsisckc- Garten, [* 16] von König August II. (Kurfürst von Sack sen) angelegt, 7 ka. groß. Weitere Anlagen sind im N. der Krasinskigarten, im S. der Ujazdowskipart und der Park Lazienki, endlich bei Praga der Alexandcrpark. Kirchen. Warschau hat 27 katholische, 6 russisch-ortho^ doxe, 1 lutherische, 1 reform. Kirche und 1 Snna- goge. Die bedeutendsten Kirchen sind: die kath. Ka- thedrale zu St. Iobannes (1360 gegründet) in der Altstadt, mit dem königl. Schloß durch Korridore ¶