1817 Generalsekretär der
Präfektur der Seine und 1826
Präfekt von Nièvre. 1830 trat er aus dem
Staatsdienst und lebte zu
Paris,
[* 1] wo er starb. In der letzten Zeit seines Lebens bekleidete er das
Amt eines
Conservateur-Adjoint der großen
Bibliothek in der Sektion für geogr. Karten; seit 1840 war er beständiger
Sekretär
[* 2] der
Akademie der
Inschriften, in die er bereits 1815 aufgenommen war. Geschätzt sind von seinen naturhistor.
Arbeiten
besonders die «Faune Parisienne» («Insectes», 2 Bde.,
Par. 1805),
die «Histoire naturelle des aranéides» (Heft 1-5, ebd. 1805 fg.) und die
«Histoire naturelle des insectes» (3 Bde.,
ebd. 1836),
ebenso mehrere seiner geogr. Werke, wie: «Le
[* 3] monde maritime» (4 Bde.,
ebd. 1818; 12 Bde., 1819),
«Histoire générale des voyages» (21 Bde.,
ebd. 1826-31),
und vor allem «Géographie ancienne des
Gaules» (3 Bde., ebd. 1839; 2 Bde.,
1862).
Daran schließen sich auf dem biogr. Gebiet unter anderm: «Histoire de la vie et des ouvrages de
Lafontaine» (Par. 1820; 3. Aufl. 1824),
«Histoire de la vie et des poésies d'Horace» (2 Bde.,
ebd. 1840; 2. Aufl. 1858),
«Recueil de notices historiques sur la vie et les ouvrages de membres décédés
de l'Académie des
Inscriptions» (ebd. 1850) und die «Mémoires touchant la
vie et les écrits de la Marquise de Sévigné» (5 Bde.,
ebd. 1842-52).
Eberhard Friedr., Orgelbauer, geb. zu
Cannstatt in
Württemberg,
[* 4] erlernte die Orgelbaukunst bei seinem
Vater und gründete 1820 in
Ludwigsburg
[* 5] eine Orgelbauanstalt.
Außer zahlreichen Verbesserungen am Regierwerk, Gebläse
[* 6] und
Pfeifenwerk erfand Walcker eine neue Windlade, die sog.
Kegellade (1842), die für die
Entwicklung des neuern
Orgelbaues wichtig ist und von den ersten deutschen Orgelbauern als die beste und zuverlässigste Windlade angenommen worden
ist. Walcker baute 1833 die 74stimmige Orgel in der Paulskirche in
Frankfurt
[* 7] a. M., 1836 die Orgel der St. Petrikirche in
Petersburg,
[* 8] 1842 die
der St. Olaikirche in Reval,
[* 9] 1847 die der Nicolaikirche in
Helsingfors.
Im J. 1854 traten W.s beide ältesten
SöhneHeinrich (geb. und
Friedrich (geb. gest. und
nach dem
Tode des
Vaters, auch die andern
SöhneKarl (geb. Paul (geb.
und
Eberhard (geb. in das
Geschäft. 1889 wandelte die Firma ihre bisherigen mechan.
Kegelladen in pneumatische um
und versah sie mit Röhrentraktus. Als die größten von 750 Neubauten, die bis Ende 1895 aus der Werkstätte der Firma hervorgingen,
sind zu nennen: die 5manualige und 124
Stimmen zählende Orgel im
Dom zu
Riga
[* 10] (1883), die 101stimmige Orgel
im
Münster
[* 11] zu
Ulm
[* 12] (1854/89), die 90stimmige im Stephansdom zu
Wien,
[* 13] die 89stimmige in der Musikhalle zu
Boston.
[* 14] Erwähnt seien
ferner: die Orgeln im Gewandhaus in
Leipzig,
[* 15] in der Petrikirche in
Hamburg,
[* 16]Dom und Petrikirche in Lübeck,
[* 17] Peterskirche in
Rom,
[* 18] Heilandskirche in
Berlin,
[* 19]
Kathedrale in
Buenos Aires,
[* 20] Metropolitankirche in Warschau,
[* 21] 34 neue Orgelwerke
in
Frankfurt a. M., darunter die Domorgel mit 60
Stimmen und 72
Registern (1891) und die Peterskirchenorgel (1895). Die Firma
beschäftigt gegenwärtig ungefähr 120
Arbeiter.
jede mit wildwachsenden
Bäumen bestandene größere
Fläche. Man setzt dabei ein nicht zu
niedriges
Alter des Holzes und eine gewisse Form der
Bestockung voraus. Die Benutzung des Wald für die wirtschaftlichen Zwecke
der
Menschen ist zeitlich und örtlich verschieden. Sie wächst mit der steigenden Kultur. Der civilisierte Europäer achtet
den Wald hoch, weil ihm seine Produkte unentbehrlich geworden sind, und
weil er die, wenn auch örtlich
beschränkte, Einwirkung des Wald auf
das Klima, die Gesundheit, Wohnlichkeit und
Fruchtbarkeit des
Landes kennt.
Die Erkenntnis dieser
Thatsachen verschaffte dem Wald in neuester Zeit eingehende Beachtung auch in Nordamerika
[* 22] und in
Britisch-Indien.
Die Natur hat die Waldungen ohne menschliche
Beihilfe erzeugt, würde sie auch als
Urwald (s. d.) in denselben
jedem
Boden,
Klima
[* 23] und jeder
Lage entsprechenden Baumgeschlechtern forterhalten, wenn sie sich selbst überlassen blieben. Mit
dem
Wachsen der
Bevölkerung
[* 24] muß der Wald immer mehr schwinden, weil die
Erhaltung zahlreicherer Volksmassen eine
Ausdehnung
[* 25] des
Ackerbaues verlangt.
Ausrodungen sind die nächste Folge davon. Aber auch der Wald selbst wird mehr und mehr in
Anspruch genommen,
er muß bei einem ackerbauenden und industriellen
Volke durch seine Rohstoffe an
Brenn- und Nutzholz, durch die Beweidung,
durch Entnahme von Dungstoff u. s. w. einen reichlichen Beitrag zur
Erhaltung der menschlichen Existenz geben. Dadurch wird
die Natur in ihrer freien Wirkung gestört, die natürliche Fortpflanzung des Wald gefährdet,
die Waldmasse vermindert, der Waldzustand verschlechtert, der Wald auf die weniger fruchtbaren Örtlichkeiten zurückgedrängt.
Die erste Folge des größern
Angriffs der
Menschen auf den Wald ist eine allmähliche
Veränderung der Holzarten, indem, wie sich
das fast in ganz Europa
[* 26] herausgestellt hat, die
Laubhölzer, wie
Eichen,
Buchen, Rüstern u. s. w., die
zu ihrem gedeihlichen
Wachsen eine größere Bodenkraft erfordern, den genügsamen
Nadelhölzern Platz machen. Die
Fichte
[* 27] hat
im
Gebirge, die
Kiefer in der Ebene die Oberhand erhalten. Die zweite Folge ist, daß die wichtige Funktion, die die Wald im
Haushalt der Natur haben, gestört wird.
Sie sollen das
Gleichgewicht
[* 28] der Wärme
[* 29] und der Feuchtigkeit in der
Atmosphäre örtlich vermitteln, die
Bäche und
Flüsse
[* 30] mit
Wasser speisen, Schutz gegen die versengende Sonnenhitze gewähren,
Stürme brechen, Sturzfluten,
Lawinen, Schnee- und Sandtreiben
aufhalten und unschädlich machen. (S.
Bannwald und Schutzwald.) Mit derAbnahme oder dem Verschwinden
des Wald zeigen sich in den
Ländern aller Zonen die Folgen in der Wasserarmut der
Flüsse,
Unfruchtbarkeit u. s. w.
Palästina,
[* 31] das in alten
Zeiten eine zahlreiche Volksmasse nährte, kann jetzt kaum eine sehr spärliche
Bevölkerung erhalten, weil es
keinen Wald mehr hat; die
FlüsseGriechenlands und
Spaniens sind teilweise versiegt.
Der Wald der Hochalpen wurde durch die
Hand
[* 32] des
Menschen, durch Weidevieh vielfach zerstört, häufigere und furchtbarere
Sturmfluten
und Geröllüberschüttungen verheeren seitdem die Thalgründe. Auch in
Skandinavien,
Rußland u. s. w. treten mit der Zerstörung
des Wald ähnliche Nachteile hervor. Die Erkenntnis davon und das Steigen der Holzpreise führte nicht
bloß allmählich zu einer bessern Forstwirtschaft, sondern auch zu dem Verlangen, die Waldungen unter besondern Schutz des
Staates zu stellen. In Europa nimmt jetzt der Wald ungefähr reichlich ein Viertel der Bodenfläche ein, die Verteilung
desselben ist jedoch in den verschiedenen
Ländern eine sehr verschiedene, und die darüber veröffentlichten statist.
Angaben sind meist sehr
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