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Arbeit man das Schiften, und welche Verkündung man die Schiftungen nennt.
Die Schiftungen kommen nur bei den Sparren (s. d.) eines Walmdaches ls.
Tack) oder Wiederkehrdaches vor, und zwar werden hierbei die gewöhnlichen Sparren gegen die Grat- undKeblsparren geschiftet l/iig. 615 und ^), wo- durch sie den Namen Schistersparren erhalten. Die Scknittfläcken, mit welchen sich die Hölzer aneinander anschmiegen, beißen Schmiegst ä ch e n oder S ch iniegen.
Die V e r z i n k u n g e u bezwecken eine feste Verbindung von Brettern, welche auf der Ecke unter rechtem Winkel [* 1] zusammenstoßen.
Die zu verknüpfenden Hölzer crbal- ten Einschnitte, in welcke keilförmige Zähne [* 2] oder Zinken des andernHolzes genan [* 3] bineinpassenlFig.7).
Verkochen, in der Zuckerfabritation is. d.) das weitere Eindampfendes im Verdampfapparat ls. d.) bis zu einem gewissen Grade eingedickten gereinigten NübenscMes, des Dicksaftes, fowie des aus Nobzucker dargestellten .^ochklärsels und anderer gesättigter Zuckerlösungen «Sirupe) zum Zweck des Austrystalli- siereus des Znckers. konzentrierte Zuckerlosungen daben eine bis zu 11^ steigende Siedetemperatur; diese würde beim Verkündung in offenen Gefäßen (Pfannen) erreicht werden und viel Zucker [* 4] durch die bohe Tempe- ratur in untrvstallisierbaren überfübren, also ver- loren geben lassen. Man fübrte daber das Verkündung im luftverdünnten Naillne, im Vaku u m a p parat, Vakuum oder Kochapparat aus, worin durch eine Luftpumpe [* 5] mit Konoenfator eine starke Druck- verminderung erzeugt und der Siedepunkt des Dicksaftes u. s. w. bedeutend (bis 70» und dar- unter) erniedrigt wird. Im einzelnen werden die Verkochapparate in sehr verschiedener Weise, na- mentlich auch in Bezug auf die Gestalt der Dampf- heizröbren, ausgeführt.
Neuerdings bat man, nm anch bier Dampfersparuis zu erzielen, die Verkoch- apparate in mebrere Körper geteilt und eine mebr- facke Tainpfanwendung, ähnlich wie bei den Vcr- dampfapparaten, eingeführt.
Verkohlung, der dnrck Trockne Destillation stoffbaltiae Körper, wie Holz, [* 6] Torf, Steinkohle, Braunkohle, .Nnocken u. s. w., in Kohle ls. d.) über- geführt werden. So wird Steinkohle verkohlt, ent- weder um .^ots ls. d.) zu gewinnen oder um Leucht- gas stellen.
Durch Verkündung von Knochen [* 7] erbält man die .Nnocbenkoble ls. d.).
Bei der Verkündung von Holz entweicht zunächst das bvgroskopischc Wasser;
über l5l° ent- steben Koblensäure, Koblenoryd, .Noblenwasserstoffe, Wasserston, Holzessig u. a.' bei böberer Teinperatur gebt Holzleer über und es bleibt die Holzkohle ls. d.) zurück.
Entweder bildet die letztere den Hauptzweck des Verfabrens oder es soll Holzessig ls. d.), Holz- gas ^s. d. oder Holzteer ls. d.) gewonnen werden. Die Gewinnung der Holzkohle, die Kohlerei oder .Kohlenbrennerei, geschieht auf dreierlei Art. Die einsachste Metbode ist die Grubenköhlerei, die unökonomisch ist und nur da betrieben wird, wo Holz im Überfluß vorhanden ist. In einer etwa 1 in tiefen Grube wird ein Neisigfeuer angezündet und darauf das Holz gegeben, das uur teilweise verkohlt und zum Teil verbrennt.
Die dadurch erbaltene Holz- koble ist ungleichmäßig.
Ein besseres Produkt liefert die M eilertöblerei.
Man unterscheidet stehende und liegeude Meiler.
Bei erstern werden die Holz- scheite rings um eine Mittelachse geschichtet, bis ein balbkugeliger oder paraboloidischer Haufen entstan- den ist, den man, um die Luft teilweise abzuschließen, mit Nasen und einem Gemenge von Erde und feuch- tem .^oblentlein bedeckt.
Bei den slaw. Meilern stebt in der Mittelachse ein massiver Pfahl l^uan- del), bei den welschen Meilern wird in der Ackse ein Sckackt gebildet, der durch drei Pfähle verwahrt wird. Am Boden geht bis zur Achse ein Kanal, [* 8] in welcken zum Anzünden des Meilers glühende Koh- len und kleines Holz eingebracht werden.
Liegende Meiler sind Holzhauseu, die in Form eines läng- lichen Vierecks aufgeschichtet und am Nande dnrch einen Lattenverscklag begrenzt sind.
Liegende Mei- ler l früher in Schweden, [* 9] Steiermark [* 10] und andern Wirten üblich) sind rascher aufgebaut, liefern aber nngleichmäßigeres Produkt als stehende Meiler. Die Tfenköblerei kommt zur Anwendung, wo an die Holzkoble besondere Anforderungen gestellt wer- den oder wo auch die Nebenprodukte der trocknen Destillation [* 11] gewonnen werden sollen.
Die betref- fenden Öfen [* 12] haben entweder Luftzutritt ins Innere, wie die Meiler, oder die in den Ofen eintretende - flamme ist sauerstofffrei, wodurch eiue ökonomischere > Verkündung bewirkt wird, oder endlich die Erbitznng gefchieht in geschlossenen Gefäßen lNetorten).
Zur Herstel- lung von Sckiesipnlverkohle, besonders der Notkohle für Iagdpulver, bewirkt man zur Erzielung einer gleichmäßigen leichtentzündlichen Koble die Erhitzung der Netorten durch überbitzten Wasserdampf.
Zum Unterschied von der Ofenköblerei, die an jedem Orte betrieben werden kann, nennt man die Verkündung in Meilern, die meist im Walde vorgenommen wird, Wald- koblerei und die damit beschäftigten Arbeiter W aldtö b l er oder Köhler schlechtbin.
Verkoken, eine Kohle in Koks ls. d.) umwandeln. Verkokung, in der Geologie, [* 13] s. Kontaktmeta- morpbosen. Verkoppelung landwirtschaftlicher Grilndstücke, s. Zusammenlegung der Grundstücke.
Verkröpfung, im Banwesen, s. Kröpfnng. Verkrümmungen, f. Orthopädie.
Verkühl- und Siebmaschine, s. Tabak [* 14] lTech- niscke Bebandlnng).
Verkühlung,').
Erkültuug. Verkündigung Maria, s.Maria lMutter Icsn). Verkündung, im Gegensatz zur schriftlichen Zustellung ss. d.) die mündliche Bekanntmachung gerichtlicher Entscheidungen.
Die Deutsche [* 15] (5ivil- prozeßordn. §8-^1 fg. schreibt vor, daß die Verkündung des Urteils in Eivilsachen in dem Termin er- folgen soll, in welchem die mündliche Verhandlnng geschlossen wird, oder aber in einem sofort anzube- raumenden, nickt über eine Woche hinaus liegenden. Diese Verkündung erfolgt durch Verlesung der Urteilsformel und, wenn dies für angemessen erachtet wird, auch der Gründe, oder dnrch mündliche Mitteilung ihres wesentlichen Inhalts. Die Verkündung gilt auch der ¶