meist das rechte Wolgaufer. Die Tschuwaschen sind offenbar ein Mischvolk aus
Ugro-Finnen und
Türken und sind sowohl in ihrem Äußern
als auch in ihrem Charakter noch jetzt von den
Tataren völlig verschieden. Die tschuwaschische
Sprache
[* 1] muß zwar als eine
türkische bezeichnet werden;
sie ist aber durchaus kein türk. Dialekt, sondern eine selbständige
Sprache,
die sich aus einem Gemisch von
Türkisch und
Ugrisch gebildet hat. -
Vgl. W.Schott,
De lingua Tschuwaschorum (Berl. 1841);
Bámbéry,Über die Tschuwaschen (magyarisch, Budap. 1883);
eine noch nicht genauer bekannte
Stechfliege, die früher für die Erzeugerin der Tsetsekrankheit der Rinder
[* 8] gehalten wurde. Nach neuern Untersuchungen, besonders von
BruceundKoch, ist die wahre
Ursache der letztern eine
fischähnliche, zwischen den
Blutzellen umherschwimmende Protozoenart von der Gattung Trypanosoma. Die Tsetsefliege, wie auch
andere für diesen Zweck geeignete
Stechfliegen vermitteln nur die Übertragung. Der Beginn der
Krankheit äußert sich durch
Steigen der
Temperatur, dann folgen zunehmende Schwäche,
Blutarmut und
Abmagerung, worauf die
Tiere entweder rasch eingehen
oder einem langen Siechtum verfallen. Die Tsetsekrankheit findet sich hauptsächlich in Südafrika
[* 9] und
Südindien (hier Surra genannt), wurde aber auch schon in
Togoland beobachtet. Auch werden von ihr nicht nur Rinder, sondern
auch
Pferde,
[* 10] Kamele,
[* 11] Elefanten,
Hunde,
[* 12] Ratten und andere
Tiere befallen.
Stadt auf der japan.
InselNipon
(Hondo), an einem
Vorsprung der Ostküste an der Mündung
des Tonegawa, hat 25 298 E. und betreibt bedeutenden Fischfang.
(Tsjubo) oder
Pu, die Einheit des japan. Feldmaßes, ist = 1
Quadrat-Ken (s.
Ken) oder 3,305785 qm. Das
Seh von 30 Tsubo = 0,9917 a. 10
Seh = 1
Tan
(Tang);
100
Seh = 1
Tsio oder
Tschu = 99,17355 a. (S. auch Ri.)
(spr. tjūĕm),Stadt in der irischen
GrafschaftGalway, unweit links vom
Clare, 43 km im
NO. von
Galway, an der Zweigbahn
Athenry-Tuam, Sitz eines kath. Erzbischofs (für Connaught) und eines anglikan.
Bischofs, zählt (1881) 3567 E. und hat zwei
Kathedralen, ein kath. Seminar, Klöster;
(d. h. entfernte
Inseln), früher bei den Tahitiern Paumotu oder
Pomótu, auch
Perleninseln,
Niedrige Inseln,
Gefährliche
Inseln oder Archipel des
BösenMeeres genannt, Inselschwarm Polynesiens in der
Südsee, der sich im
S. der Marquesasinseln über 11
Breiten- (14-25° südl.
Br.) und 24 Längengrade (124-148° westl. L.) erstreckt und aus 80
Atollen
der Korallenformation besteht, die zusammen 978 qkm bedecken und zum
Teil unbewohnt sind. Bis auf das engl.
Pitcairn (s. d.)
ist die Gruppe im
Besitz der
Franzosen. (S. Karte: Oceanien.)Die Bevölkerung (1892: 5251) unterscheidet
sich wenig von der
Tahitis.
Wie der ganze Archipel, so sind auch die einzelnen
Atolle von NW. gegen SO. gerichtet. Das mit
Korallenriffen und Klippen
[* 15] besäte,
wegen der heftigen
Brandungen der Schifffahrt gefährliche
Meer ist unter dem
Namen des
BösenMeers berüchtigt. Mit Ausnahme
von vier sind die
Inseln flach, nur wenig mit Erde bedeckt.
Vegetation wie
Tierreich sind infolge des wasserlosen
Kalkbodens überaus dürftig; doch sind jetzt alle
Inseln mit Kokospalmen bepflanzt; diese, Brotfrucht, Yam und Fische
[* 16] liefern
die Nahrungsmittel.
[* 17]
Die vier hohen, von dem
Typus der übrigen verschiedenen
Inseln sind Elisabeth (Henderson), das südwestlicher
gelegene
Pitcairn, Marutewawao (ganz aus Madreporenkalk) und besonders die Mangarewa- oder
Gambiergruppe, nahe dem
Wendekreise,
die 1797 von Wilson entdeckt, ein
Korallenriff, das eine Hafenlagune von 30 ni
Tiefe mit drei Eingängen und sieben hohen
Inseln
umschließt. Die Hauptinsel Mangarewa, 13,8 qkm groß, erhebt sich 470 m hoch. DieInseln sind außerordentlich
steil und wild, mit
Vegetation bedeckt und mit gutem Trinkwasser versehen.
Überdies haben die
Mangarewa-Inseln gute Holzarten, eßbare und nahrhafte
Wurzeln,
Ti-Pflanzen(Dracaena terminalisL.), süße
Bataten,
Zuckerrohr, Wassermelonen, Kokospalmen, Brotfrüchte, Platanen und
Bananen. Sitz der franz.
Behörden ist Fakarawa,
das den besten
Hafen der westl. Gruppe besitzt, der nebst Mangarewa dem auswärtigen
Handel geöffnet ist. Von
Tahiti
[* 18] aus erhielten die Bewohner der westl.
Inseln auch die prot.
Religion, der sie, obgleich die
Katholiken auf
Anaa eine Mission gegründet haben, eifrig treu geblieben sind. Die Bewohner der
Mangarewagruppe, Rarotonganer,
sprechen ihre besondere
Sprache und sind durch kath. Missionare dem
Christentum gewonnen. Ihr Kokosöl,
Perlmutter und die
Perlen, die sie aus den Lagunen fischen, setzen sie zu Papeëte auf
Tahiti ab. -
Die erste Entdeckung geschah
durch den
^[Artikel, die man unter
Tsch vermißt, sind unter Cz aufzusuchen.]
¶