deren
Spitze er sich beim
Sturm auf den
Malakow auszeichnete. Seit 1856 Mitglied des Generalstabskomitees, zum
Divisionsgeneral befördert, that er sich während des ital.
Krieges in der
Schlacht von
Solferino
[* 1] hervor. Nach dem Friedensschlusse
wurde er wieder ins Kriegsministerium berufen. Eine kritische militär.Broschüre «L'armée française
en 1867» (anonym; Par. 1867; 20. Aufl. 1870), in der er sich rücksichtslos
über die Schäden der franz.
Armee aussprach, zog ihm die Ungunst des
Hofes zu.
Vor dem
Ausbruch des
Krieges von 1870 befehligte Trochu die 12. Territorialdivision zu
Toulouse.
[* 2] Am 17. Aug. wurde er Gouverneur von
Paris.
[* 3] Am 4. Sept. trat an die
Spitze der Regierung der nationalen Verteidigung. (S.
Paris, Geschichte.)
Als er sah, daß eine Kapitulation
der Hauptstadt unvermeidlich geworden war, legte er das Kommando in die
Hände des
Generals Vinoy nieder, verblieb
jedoch Präsident der Regierung. Als Mitglied der Nationalversammlung von
Bordeaux
[* 4] und Versailles,
[* 5] wo
er zum rechten Centrum gehörte, versuchte er, seine Thätigkeit als Gouverneur von
Paris zu verteidigen.
Nach einem Prozeß gegen den «Figaro», in dem Trochu seine
Sache nur halb gewann, legte er im Juli 1872 sein
Mandat nieder, nahm seinen
Abschied aus der
Armee und zog sich in seine
Heimat zurück. Er starb in
Tours.
[* 6] Trochu veröffentlichte zu seiner
Rechtfertigung «L'empire
et la défense de
Paris devant le jury de la Seine» (Par. 1872),
eine
Krankheit der Kartoffelknolle. Von der einen Seite wird sie als ein durch Trockenheit
entstandenes Hemmungsstadium der Naßfäule (s. d.) angesehen. Liegt die naßfaule
Knolle trocken, so vertrocknen die verjauchten Partien und das noch nicht erweichte, aber erkrankte Gewebe
[* 8] bildet eine
braune zerreibliche
Masse, die trockenfaule Kartoffel. Von andern wird angenommen, daß die Trockenfäule ein Zersetzungsprozeß ist,
der durch den Kartoffelpilz eingeleitet und (bei trocknem Liegen) durch
Schimmelpilze(Hypomyces solaniTul.) vollendet wird. Sowohl die Naß- als die Trockenfäule sind nicht die direkte Wirkung des Kartoffelpilzes, sondern
dieser bereitet nur die
Knolle zur
Ansiedelung von
Bakterien (Naßfäule) und
Schimmelpilzen (Trockenfäule) vor.
Trockenfäule heißt auch der Vermoderungsprozeß des Holzes, welcher entsteht, wenn Hölzer als
Konstruktionsteile an Orten eingebaut werden, wo sie nicht gehörig austrocknen können, z. B.
in feuchten
Kellern,
Schächten u. s. w. Dabei ist die Einwirkung von äußerer Nässe gar nicht erforderlich.
die
Ernährung der Haustiere mit Dürrfutter
(Stroh, Heu, Kraftfutter); sie soll
vor der Grünfütterung
den Vorzug des während des ganzen Jahres gleichbleibenden Futters haben, und hauptsächlich aus
diesem
Grunde wird von verschiedenen
Autoren (A. Krämer) ausschließlich Trockenfütterung beim Rindvieh empfohlen. Dagegen wird geltend gemacht,
daß wenn auch die Verdaulichkeit der
Futtermittel durch den Vorgang des
Trocknens an und für sich nicht
verändert wird, doch in der Praxis wesentliche
Verluste an Nährstoffen bei der Gewinnung des Trockenfutters, namentlich
bei ungünstiger Witterung, kaum zu vermeiden sind. Gutes Grünfutter (nötigenfalls mit
Stroh vermengt) ist im
Sommer für
die
Tiere das Natürlichere und Bekömmlichere; deshalb wird in neuerer Zeit selbst die Vorschrift, daß
Kühe zur Lieferung von Kindermilch ausschließlich mit Trockenfutter ernährt werden sollen, vielfach abfällig kritisiert.
s.
Appretur, ^[= Zurichtung, Ausrüstung (frz. apprét; engl. finishing), in der Technologie alle die Arbeiten, ...] Flachsspinnerei und Getreidereinigungsmaschinen.
[* 10]
sämtliche
Bestandteile irgend eines Materials, abgesehen von dem darin enthaltenen Wasser;
sie wird
bestimmt durch Austrocknen der betreffenden
Substanz bei höherer
Temperatur (100° C.).
Am häufigsten spricht man von Trockensubstanz bei
den
Futtermitteln;
der Gehalt an dieser giebt den ersten
Anhalt
[* 11] zur Beurteilung des Wertes derselben.
Die
trocknenFuttermittel
(Körner, Heu,
Stroh u. s. w.) enthalten etwa 85 Proz. Trockensubstanz (also 15 Proz.
hygroskopisches Wasser), dagegen die Grünfuttermittel und die Wurzelfrüchte nur etwa 20 Proz.
Trockensubstanz (und 80 Proz. Vegetationswasser).
Destillation,
[* 12] jede
Zersetzung einer chem.
Verbindung durch Wärme,
[* 13] die unter Luftabschluß
erfolgt und flüchtige Produkte liefert. Meist macht man von ihr zur
Zersetzung organischer
Substanzen und der Mineralkohlen
Gebrauch. Dabei gruppieren sich die durch hohe
Temperatur in ihrem Zusammenhang gelockerten Elementaratome zu neuen
Verbindungen,
die teils
Gase,
[* 14] teils flüchtige Flüssigkeiten und verdampfbare feste Körper sind, während ein
Teil des
Kohlenstoffes zusammen
mit den etwa vorhandenen Aschenbestandteilen zurückbleibt (z. B. Holzkohle,
Blutkohle,
Knochenkohle, Koks
u. dgl.). Unter den
Gasen finden sich, wenn die trocken destillierte
Substanz Sauerstoff enthielt, stets
Kohlensäure und
Kohlenoxyd, unter den Flüssigkeiten
Wasser, leicht flüchtige organische Säuren (aus Holz
[* 15] z. B.
Essigsäure),
Ketone,
Phenoleu. dgl. Immer treten Wasserstoffgas
undKohlenwasserstoffe auf, welch letztere gasförmig (z. B. Grubengas,
Äthylen,
Acetylen) oder flüssig
(Äthane von höherm
Molekulargewicht,
Benzol und seine
Homologen) oder auch fest sind (z. B. Paraffin,
[* 16] Naphthalin,
Anthracen).
Enthält die zersetzte
VerbindungStickstoff, so finden sich
Ammoniak und organische Aminbasen; enthielt sie Schwefel, so ist
auch Schwefelwasserstoff,
Thiophen u. a. m. unter den Produkten der Trockne Destillation Ein
Teil der übergehenden Produkte bildet stets in Wasser unlösliche Öle,
[* 17] in denen feste
Stoffe gelöst oder nur beigemischt
sind. Diese Produkte werden
Teer genannt. Meist entstehen durch die Trockne Destillation nebeneinander sehr viele verschiedene Produkte,
so daß nicht nur die gasförmigen, sondern auch die wässerigen und teerigen höchst komplizierte
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