Man-979 sart bauen; es enthält vielerlei Kunstwerke, einen großen Saal, in dem 1873 das Kriegsgericht wegen Bazaine tagte,
in der Nähe ein Musée des Voitures mit Staatskarossen, Sänften und Pferdegeschirr; dahinter ist ein von Le Nôtre angelegter
Garten. Das einfachere Petit Trianon (Kleintrianon), von Ludwig XV. für die Gräfin Dubarry nach Plänen von
Gabriel erbaut, war Lieblingsaufenthalt von Marie Antoinette und Helene von Orléans und besaß einen engl. Garten und Landhäuser.
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auch in der Politik, z.B. die deutsche Trias, wonach Deutschland eine Dreiheit
bilden sollte: Österreich, Preußen, und die übrigen Staaten in einer Gruppe. – Auch ist Trias kürzere
Form für Triasformation.
oder Trias, ein Schichtenkomplex an der Basis der Mesozoischen Formationsgruppe, der den Buntsandstein
(s. d.), Muschelkalk (s. d.) und
Keuper (s. d.) umfaßt. In dieser Dreiteilung, auf die der Name hinweist, ist die Triasformation typisch nur in Deutschland entwickelt;
die Entwicklung der in den Alpen und in andern südlichern Gebieten ist eine von dieser typisch gänzlich
abweichende, der sich wiederum weit ausgedehnte Ablagerungen in Südeuropa, Asien, Nord- und Südamerika anschließen.
Während der Buntsandstein noch große Ähnlichkeit mit den gleichalterigen Ablagerungen in Deutschland aufweist, beginnt bereits
im Muschelkalk in den Ostalpen eine andere Entwicklung Platz zu greifen, die dann zur Keuperzeit ihr Maximum
erreicht: es sind hier wesentlich mächtige Kalk- und Dolomitmassen, welche die alpine Trias zusammensetzen, von denen ein
Teil als durch Kalk abscheidende Algen gebildet anzusehen ist, während ein anderer Teil Korallenriffe darstellt, wie z.B. die
berühmten Dolomiten Südtirols.
Faunistisch ist die alpine Trias durch eine Anzahl altertümlicher Typen ausgezeichnet, besonders aber durch die gewaltige
Entwicklung und den Formenreichtum, mit dem die Ammoniten in den Schichten auftreten. Die Gliederung der Schichten gehört mit
zu den schwierigen Problemen der Geologie, und die Schwierigkeiten wachsen noch dadurch, daß in verschiedenen
Gebieten gleichalterige Schichten ganz verschiedene Petrefakten enthalten sollten; so sonderte man in den Alpen eine juvavische
Provinz ab, die sich aber nach den neuesten Forschungen nicht abgrenzen läßt.
Für die mächtigen Sedimente über dem alpinen Muschelkalk giebt es zur Zeit noch keine allgemein anerkannten Bezeichnungen
(wie karnische Stufe, norische Stufe u.s.w.), bis auf die oberste Stufe, die Rhät genannt wird und schon
wieder einige Annäherung an die Vorkommnisse in Deutschland aufweist. (S. die Abbildungen einiger Leitfossilien auf Tafel:
Petrefakten der Mesozoischen Formationsgruppe I, beim Artikel Mesozoische Formationsgruppe, sowie Artikel Paläographische Karten
(Anmerkung des Editors: richtig: Paläogeographische Karten ) nebst Skizzen, Bd. 17.) –
Vgl. E. von Mojsisovics,
Die Dolomitriffe von Südtirol und Venetien (Wien 1879), und zahlreiche neuere Abhandlungen,
namentlich in dem Jahrbuche und
den Verhandlungen der k. k. Geologischen Reichsanstalt in Wien.
1) Amtsbezirk im bad. Kreis Villingen, hat (1895) 21637 E. in 16 Gemeinden. –
2) Hauptstadt des Amtsbezirks an der Gutach, die oberhalb des Ortes den 150 m hohen Fallbach (s. d.)
bildet, in 714 m Höhe, an der Linie Offenburg-Singen der Bad. Eisenbahnen, Sitz des Bezirksamtes und eines Amtsgerichts (Landgericht
Offenburg), hat (1895) 2779 E., darunter 326 Evangelische, Postamt zweiter Klasse, Telegraph, Gewerbehalle,
Wasserleitung, Elektricitätswerk mit öffentlicher Beleuchtung und Leitungen nach Furtwangen und Hornberg; bedeutende Uhrenindustrie.
Triberg wird als Luftkurort besucht.
röm. Rechtsgelehrter, welchem die Nachwelt an erster Stelle die Überlieferung des röm. Rechts in einer
brauchbaren Form verdankt. (S. Corpus juris.) Aus der Advokatur hervorgegangen, trat er unter dem Kaiser Justinianus I. in
den Staatsdienst, wurde dann infolge des in einem Aufstande erhobenen Geschreis entlassen, bald wieder zu Gnaden aufgenommen,
zur höchsten Stelle eines quaestor sacri Palatii, welcher dem Kaiser in Justiz- und Gesetzgebungssachen Vortrag
zu halten hatte, befördert, und hielt sich trotz seiner Habsucht und Bestechlichkeit in dieser Stelle 20 Jahre bis zu seinem
Tode (545 n.Chr.).
(d. i. Vorsteher einer Tribus), ursprünglich die vom röm. König ernannten Stabsoffiziere
des Heers; es gab tribuni militum (Militärtribunen) für die Legionen, das Fußvolk; tribuni celerum für die Reiterei. In der
Republik verschwinden die Reitertribunen, dagegen erhielten sich die tribuni militium, je sechs für die Legion, von denen
jeder zwei Monate den Oberbefehl hatte. Sie wurden ursprünglich durch die Konsuln ernannt, bis das Volk 362 v.Chr.
zunächst die Wahl von 6, 207 aller 24 in den Tributkomitien durchsetzte.
Den Konsuln blieb nur die Ernennung der nach einem über ihre Wahl bestimmenden Gesetz des Rutilius Rufus sog. tribuni rufuli,
der Tribun der über den Normalbestand ausgehobenen Legionen. In der Kaiserzeit kommandierten die Tribun nicht
mehr selber die Legion, sondern waren einem Legaten unterstellt. Die Wahl einzelner Tribun durch das Volk (die vom Kaiser ernannten
heißen tribuni militum Augusti) hört bereits unter Augustus auf. Die meisten Stellen wurden damals jungen Männern aus dem
Senatoren- und Ritterstande gegeben, seltener dienten sich Leute dazu herauf. – Außer den militärischen
Tribun gab es noch tribuni aerarii (Kassenvorsteher), wahrscheinlich mit einem bestimmten Census ausgestattete Privatleute,
die die Soldzahlung an die Truppen vorzunehmen hatten. –