(spr. tuhk), John Horne-, engl. Schriftsteller, geb. zu Westminster,
studierte Theologie und kaufte sich dann eine Pfründe in Kent. Als Schriftsteller machte er sich 1765 durch sein Eintreten
für den Volksmann Wilkes gegen die Regierung bekannt. Infolge seiner Parteinahme für die im Kampfe mit England begriffenen
Amerikaner wurde er 1777 zu einjährigem Gefängnis verurteilt. Wegen einer polit. Flugschrift wurde er 1794 des Hochverrats
angeklagt, doch freigesprochen. 1801 wurde er für Old-Sarum ins Parlament gewählt, seine Wahl indes für ungültig erklärt.
Er starb in Wimbledon. Unter seinen Schriften werden die im Gefängnis begonnenen geistvollen
«Έπεα πτερόεντα, or the diversions of Purley» (2 Bde.,
Lond. 1786-1805 u. ö.) hoch geschätzt. -
Vgl. Stephens, Life of Horne Took (2 Bde., Lond. 1813).
(spr. tuhk), Thomas, engl. Nationalökonom und Statistiker, geb. 1774 in Petersburg, wurde im 30. Lebensjahre Teilhaber
eines der größten Handelshäuser Londons, gab aber 1824 seine Geschäftsthätigkeit auf und widmete sich
ganz dem schriftstellerischen Beruf sowie der Förderung und Beaufsichtigung gemeinnütziger und industrieller Unternehmungen.
Er war einer der rührigsten Vorkämpfer für den Freihandel, lange Zeit Direktor der Royal Exchange Assurance Corporation,
Mitbegründer und Präsident der Katharine's Dock Company, Verwaltungsrat der Eisenbahn London-Birmingham u. s. w. Bei wichtigen
Enqueten der Regierung über Fabrikgesetzgebung war er hervorragend thätig, wurde Mitglied der Royal Society, korrespondierendes
Mitglied des Französischen Instituts und Vicepräsident der Statistical Society of London. Tooke starb in London. Sein
Hauptwerk ist: «A history of prices and of the state of the paper circulation
from 1793-1856» (6 Bde., Lond.
1838-57; die letzten beiden Bände von W. Newmarch vervollständigt; deutsche Übersetzung von C. W. Asher, 2 Bde., Dresd. 1858-59).
Außerdem sind zu nennen: «An inquiry into the currency principle» (Lond.
1844) und «On the bank charter act of 1844» (ebd. 1856), in welchen Schriften er als Gegner der Currency-Schule
(s. d.) und der Peelschen Bankakte (s. d.) auftrat.
Kolonie Queensland, an der von Brisbane (170 km) nach Charleville
führenden Bahn, ist Mittelpunkt des Weidedistrikts der Darling Downs, hat (1891) 7007 E., mehrere Kirchen, darunter drei deutsch-lutherische
für die 1000 Deutschen, Stadthaus, Hospital, Obergericht, mehrere Banken;
[* ] ein Edelstein, der rhombisch, meist in achtflächigen, von Pyramiden und Domen begrenzten Säulen ohne (s. nachstehende
Abbildung 1) oder mit Geradendfläche (s. Abbildung 2) krystallisiert. An sich farblos, erscheint er oft weingelb, auch grün,
blau, selten rosa. Er ist durchsichtig, hat Glasglanz und ist vollkommen spaltbar nach der Geradendfläche;
sein spec. Gewicht beträgt 3,5, seine Härte 8. Vor dem Lötrohr ist er unschmelzbar, von Salzsäure unangreifbar.
Die
Analyse ergiebt 47,2 Proz. Thonerde, 27,7 Kieselsäure, 15,5 Fluoraluminium und 9,6 Fluorsilicium (mit 17,5 Fluor); er ist
eine Mischung von 5 Molekülen Zweidrittel-Aluminiumsilikat mit 1 Molekül des analogen Kieselfluoraluminiums, 5 Al2SiO5
+ Al2SiF10, worin aber ein Teil von F durch OH vertreten wird. Unter dem Mikroskop zeigt er häufig Flüssigkeitseinschlüsse,
darunter auch solche von flüssiger Kohlensäure. Der Topas findet sich unter anderm am Schneckenstein bei Gottesberg (im Topasfels,
s. d.), zu Ehrenfriedersdorf, Schlaggenwald in Böhmen, in Cornwall, zu Cairngorm in Schottland, namentlich
schön aber im Ural und in Transbaikalien sowie bei Villarica in Brasilien, zu Stoneham in Maine (fast durchsichtige, bis 6 cm
lange Krystalle).
Nur ein parallel-stengliges Aggregat von Topas ist der Pyknit von Altenberg im Erzgebirge. Sehr merkwürdig
sind die aus Tasmanien und aus Sachsen bekannt gewordenen Quarzporphyre, deren Feldspat in Topas umgewandelt ist. Überhaupt sind
einerseits die alten granitischen Gesteine, andererseits die Zinnerzlagerstätten die Hauptheimat des Topas, ganz
ausnahmsweise fand er sich mit Granat in Höhlungen tertiärer Rhyolithe von Colorado und Utah. Auch kommt er losgelöst im
Flußsande vor, wie die schönen wasserhellen Gerölle von aus Brasilien, die Pingos d'agoa, oder Gouttes d'eau (d. h. Wassertropfen)
genannt werden.
Die schön gefärbten und durchsichtigen Varietäten werden als Edelsteine benutzt und erhalten gewöhnlich Treppen- oder Tafelschnitt,
die wasserhellen Brillantschliff; die weniger schön gefärbten, z. B. die sächsischen, bekommen eine
Goldfolie als Unterlage. Die gewöhnlichen weingelben Topas Sachsens haben heute kaum einen Marktpreis von 8 bis 10 M.,
während sie bei ihrem Bekanntwerden 1737 mit 300 M. bezahlt wurden. Der bedeutende Export der brasil.
Topasgeschiebe läßt auch eine Preisbesserung des Topas nicht erwarten.
Zudem werden Amethyste und Rauchquarz in großer Menge durch Erhitzen gelb gemacht (wie auch die minder
schönen Topas) und als Topas (Goldtopase, s. Edelsteinimitationen) verkauft. Die unbrauchbaren Steine (Topasbrack) dienen als Schleifpulver
für andere Edelsteine. Der böhmische und falsche indische Topas ist nur gelblich gefärbter Bergkrystall (Citrin, s. Böhmische Steine),
der falsche Topas ist gelber Flußspat und der orientalische oder Saphirtopas ist gelber Saphir.
Die verschieden gefärbten echten Topas haben im Handel sehr verschiedene Bezeichnungen; so nennt man den meergrünen sibirischen
Topas Aquamarin, den rosenroten brasilianischen und sibirischen brasilianischen Rubin, den bläulichen sibirischen brasilianischen
Saphir, den goldgelben brasilianischen Topas schlechthin, den safrangelben indischen und brasilianischen indischen
Topas, den sächsischen weingelben sächsischen Chrysolith. Die künstliche Herstellung von Topas ist noch nicht
gelungen. Dagegen kann er durch Glasflüsse, denen Uranoxyd als Färbemittel zugesetzt ist, nachgeahmt werden. Eine Ersetzung
des Topas durch minderwertige Steine dürfte infolge seines billigen Preises nur selten vorkommen.