Klimatische Kurorte (s. d.), deren Bodenbeschaffenheit für eine mechan.
Behandlung gewisser Kreislaufsstörungen geeignet ist. Seitdem Professor Örtel in
München
[* 3] durch sorgfältige experimentelle
Versuche nachgewiesen hat, daß methodisches Bergsteigen nicht bloß eine erhebliche
Vermehrung der Wasserabgabe
des Körpers, sondern auch durch Anregung kräftiger
Herzkontraktionen eine vortreffliche
Herz- und Lungengymnastik zur Folge
hat, sind an verschiedenen Orten
(Meran,
[* 4]
Bozen,
[* 5]
Arco, Ischl,
[* 6] Abazzia,
Baden-Baden,
[* 7]
Reichenhall, Partenkirchen-Garmisch, Friedrichroda
u. s. w.) Vorkehrungen getroffen worden, die eine derartige mechan.
Behandlung der
Lungen- und
Herzkrankheiten durch stufenweise zunehmendes Begehen von Höhenwegen und Bergsteigen
ermöglichen. Am geeignetsten erscheinen klimatisch günstig gelegene Orte in einem nicht zu breiten, womöglich tief gelegenen
Gebirgsthale. Die Wege selbst müssen eine verschiedene
Steigung besitzen und mit Ruhebänken versehen sein. Terrainkuren
erweisen sich bei den verschiedenartigsten
Krankheiten des Cirkulationsapparats, bei
Stauungen im Venensystem
und im
Lungenkreislaufe, bei
Herzschwäche und Herzfehlern, bei allgemeiner
Fettsucht und bei
Verfettung des Herzmuskels nützlich,
erfordern aber sorgfältige ärztliche Überwachung. -
Vgl. Örtel, über Terrainkurorte zur Behandlung von
Kranken mit Kreislaufsstörungen
(Lpz. 1886).
derjenige Winkel,
[* 8] den beim
Schießen
[* 9] das Ziel im
Vergleich zum Standpunkt des
Geschützes
oder des Schützen gegen die wagerechte Ebene bildet. Indem man die Visierlinie der Feuerwaffe auf den Zielpunkt einrichtet,
wird der Terrainwinkel schon von selbst mit in
Rechnung gezogen; in den Fällen aber, wo die
Erhöhung der
Geschützrohre nicht durch direktes
Einrichten auf das Ziel, sondern durch andere
Mittel, z. B. durch den Quadranten (s. d.)
bestimmt wird, muß der Terrainwinkel bei der für die jedesmalige Entfernung in der Schußtafel angegebenen
Erhöhung noch besonders
in
Rechnung gestellt werden, da die Angaben der Schußtafel sich auf eine wagerechte Schußebene beziehen. Man mißt den
Terrainwinkel mittels des Quadranten, welcher den Unterschied zwischen der wagerecht gestellten
und der nach dem Ziel eingerichteten Visierlinie in
Graden oder
Teilen derselben angiebt.
[* 10] die
Darstellung des
Terrains (s. d.) auf Landkarten
[* 11] (s. d.).
In jeder Zeichnung eines
Teils der Erdoberfläche unterscheidet man die Grundrißzeichnung und die
Bergzeichnung.
Jene, die
stets zuerst ausgeführt wird, stellt die besonders durch ihre horizontale
Ausdehnung,
[* 12]
Lage und Gestalt
in Betracht kommenden
Teile dar, die hydrographischen (stehende und fließende
Gewässer aller Art), topographischen (Wohnplätze,
Wege, Eisenbahnen nebst Zubehör)
und chorographischen
(Acker,
Wald, Wiese,
Heide, Sumpf).
Diesen ganzen
Teil einer Zeichnung faßt man meist zusammen mit dem
NamenSituation. Die
Bergzeichnung andererseits
bringt alle Bodenunebenheiten, d. h. die verschiedenen Bodenformen mit allen Neigungs- und
Höhenverhältnissen, zum
Ausdruck. Diesen
Teil einer Zeichnung nennt man meist das
Terrain im engern
Sinne. Für die Situationszeichnung
gilt als oberstes Gesetz, daß sie geometrisch richtig ausgeführt wird, doch nötigt der für die Zeichnung gewählte Verjüngungsmaßstab
häufig, von diesem Grundsatze abzugehen, um alle Gegenstände der ihnen zukommenden Wichtigkeit (die
je nach dem Zweck der Zeichnung eine verschiedene ist) entsprechend deutlich zur
Darstellung zu bringen. In dieser
Beziehung
sind in allen
Staaten und in den verschiedenen Ressorts der
Verwaltung besondere Vorschriften und sog. Signaturen festgesetzt,
nach denen topogr.
Aufnahmen, Kataster, Forst- und andere
Vermessungen in der Zeichnung ausgeführt werden
müssen, z. B. Musterblätter für die topogr.
Arbeiten der königlich preuß. Landesaufnahme; Zeichenschlüssel und Vorschrift
über die Anwendung der Signaturen in den österr. Aufnahmssektionen u. a. Umstehende
[* 13]
Fig. 1 zeigt
die wichtigsten der neuerdings in den meisten Karten mittlern Maßstabs angewandten Signaturen.
Die Grundlage für die
Bergzeichnung oder Terrainzeichnung im engern
Sinne sind die Geripplinien (s. d.), deren Verlauf
sorgfältig bestimmt werden muß.
Daran schließen sich zahlreiche Höhenmessungen (s. d.), deren Resultate
in die Karte eingezeichnet und bei geeigneter Auswahl zur Konstruktion der Linien gleicher Höhe, Isohypsen oder Schichtlinien
(s. d.), verwendet werden, deren Ebenen eine
Erhebung in gleich dicke Zonen, Höhenschichten, teilen.
Die so gebildete Isohypsenkarte zeigt in übersichtlicher
Weise alle geometr. Verhältnisse des betreffenden
Berges.
Sie giebt die Höhe jedes Punktes unmittelbar an; aber auch die Neigung jeder
Stelle des Bergabhanges kann man aus ihr entnehmen
und zwar auf folgende
Weise. In
[* 13]
Fig. 2 seien
A und B zwei Punkte des Abhangs, die in der
Richtung des stärksten
Falles übereinander liegen und außerdem von zwei benachbarten Isohypsen getroffen werden. Legt man durch B eine Vertikale
BC und durch A eine dieselbe schneidende Horizontale AC, so wird in dem entstandenen Profildreieck ABC durch
AC der horizontale
aus der Isohypsenkarte direkt zu entnehmende Abstand der beiden benachbarten Isohypsen und durch BC deren vertikaler Abstand
oder die Schichthöhe dargestellt.
AB und AC bilden den gesuchten Neigungs- oder
Böschungswinkel α. Zur raschen Erkenntnis der
Böschungen dient der sog.
Böschungsmaßstab,
der auf
Grund der
[* 13]
Fig. 3 konstruiert wird. Man zieht im Abstande der Schichthöhe
zwei
ParallelenAM und ON; dann legt man durch A verschiedene Neigungen gegen AM, etwa von 5 zu 5
Grad, und markiert deren Schnittpunkte
mit ON. Um nun die
Böschung für irgend eine
Stelle des Bergabhangs zu messen, nimmt man aus der Karte den Abstand
der benachbarten Isohypsen (also
AC in
[* 13]
Fig. 2) in den
Zirkel und trägt ihn von O aus auf ON nach rechts ab. Die
Lage des Endpunktes
O auf ON läßt dann den gesuchten
Böschungswinkel erkennen (hier zwischen 30 und 35°). Ein gewisses plastisches Gepräge
bekommen die
Bergzeichnungen durch Einzeichnung der sog.
Bergstriche oder Schraffen, die durch
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