Südwestinseln,Kette kleiner
Inseln im Malaiischen Archipel, zur niederländ. Residentschaft
Amboina gehörig, liegen
im
NO. von
Timor und haben zusammen 5236 qkm mit 54000 E. Die größte ist Wetter
[* 1] (3182 qkm, 7500 E.);
wichtig sind die
Babberinseln
(441 qkm, 18000 E.), darunter Dai Masela (Marsella) und Babber, ferner Moa, Sermatta,
Roma,
[* 2]
Dammer und
Kisser.
Sie sind größtenteils stark vulkanisch.
Roma, Tijau, Nila und Serua hatten noch im 19. Jahrh.
Ausbrüche.
(Zuid-Willemswaart), führt durch die belg. und niederländ.
Provinzen Limburg
[* 3] und die niederländ.
Provinz Nordbrabant von Maastricht
[* 4] nach
Herzogenbusch, berührt Weert und
Helmond;
(spr. ßüh),Eugène, eigentlich MarieJoseph, franz. Romandichter, geb. zu
Paris,
[* 5] Sohn eines Oberchirurgen
der kaiserl. Garde, studierte
Medizin, nahm als Wundarzt an dem span. Feldzuge (1823) teil und wurde bald nachher Marinearzt.
Nach verschiedenen Seereisen, und nachdem er 1828 auch die Seeschlacht von Navarino mit erlebt hatte,
nahm er 1829 seinen
Abschied und widmete sich in
Paris der Malerei und litterar. Beschäftigung. Er war Mitarbeiter an einigen
Vaudevilles und führte in
Frankreich den Seeroman ein; es erschienen: «Kernock le pirate» (1830),
«Pick et Plock» (1831),
«Atar-Gull» (1831),
«La Salamandre» (2 Bde.,
1832),
«La Coucaratcha» (4 Bde.,
1832–34),
«La vigie de Koat-Ven» (4 Bde.,
1833),
farbenreiche, effektvolle
Schilderungen des Seelebens, die schnell beliebt wurden. Die «Histoire dela marine française au XVIIᵉ siècle» (5 Bde., 1835–37)
ist dagegen voll
Irrtümer und unnötiger
Details. «Cécile» (1835) und «Le
[* 6] marquis de Létorière» (1839) sind zwei vortreffliche Novellen; der große
Roman«JeanCavalier» (4 Bde.,
1840) behandelt die Geschichte des
Aufstandes der Camisarden in den Cevennen. Bisher hatte S. in seinen meisten Werken ausschließliche
Vorliebe für die altkönigl.
Zeit an den
Tag gelegt. Von nun an aber stürzte er sich plötzlich mit dem Eifer eines Neubekehrten in
sociale und polit. Weltverbesserungsprojekte. Seine socialistisch gefärbten Sittenromane «Mathilde,ou mémoirs d'une jeune femme» (6 Bde., 1841),
«Les mystères deParis» (10 Bde., 1842–43) und selbst der «Juiferrant» (10 Bde., 1844–45) wurden von der
«Presse»,
[* 7] dem «Journal des Débats» und dem «Constitutionnel»
zu beispiellosen Preisen angekauft, mit unermeßlichem Beifall aufgenommen und in zahlreichen
Ausgaben,
Übersetzungen und Nachbildungen verbreitet. Von seinen vielen nachfolgenden Werken, die gleichfalls zunächst in Tagesblättern
erschienen, sind zu nennen: «Martin, l'enfant trouvé» (12 Bde.,
1847),
«Les sept péchés capitaux» (16 Bde.,
1847–49),
romanhafte Verarbeitung von einigen Grundsätzen des Fourierismus, «Les mystèresdu peuple» (16 Bde., 1849–56),
die Geschichte einer Proletarierfamilie in den verschiedenen Kulturepochen
der Weltgeschichte, ein 1857 vom
Pariser Assisenhofe als unmoralisch und aufrührerisch verurteiltes und vernichtetes Werk;
«Les enfants de l'amour» (4 Bde.,
1850),
«La bonne aventure» (6 Bde.,
1851),
«Fernand Duplessis, mémoires d'un mari» (6 Bde.,
1852),
«Les secrets de l'oreiller» (7 Bde.,
1858), ein nachgelassener
Roman.
Ohne sonderlichen Erfolg verarbeitete S. auch einige
Stoffe aus seinen
Romanen für die
Bühne.
Aus der Konstituierenden Versammlung von 1848 entfernt, wurde er mit
Beihilfe der revolutionären
Ausschüsse
bei der Nachwahl zum
Abgeordneten des Seinedepartements in die Gesetzgebende Versammlung gewählt, wo er sich auf
die höchste
Bank desBergs setzte. Infolge des
Staatsstreichs vom aus
Frankreich verbannt, ging er nach
Annecy in Savoyen,
wo er starb. S. besaß vornehmlich die Kunst, die Neugierde zu reizen und zu fesseln. In seinen
Romanen nimmt er es weder mit der poet. Wahrheit noch mit dem
Stil genau; dagegen ist er ein ausgezeichneter Erzähler, scharfer
Beobachter und Virtuos des Effekts. –
Bezirksstadt der span.
ProvinzValencia,
[* 8] links am
Jucar, südlich von der
Albufera (Salzwassersee) de
Valencia,
an der
Nebenbahn (Valencia-)Silla-Cullera und in fruchtbarer Huerta gelegen, hat (1887) 13613 E.
und bedeutenden Reisbau.
(arab.
Suwês; frz.
Suez), Seehandelsstadt
Ägyptens, an der nördlichsten
Spitze des
RotenMeers
auf einer kahlen, völlig vegetationslosen
Landzunge, liegt wenige
Kilometer südlich von dem ehemaligen Clysma oder Kolsum
des arab. Mittelalters, dessen
Lage durch einen kleinen Hügel
Kômel Kolsum angedeutet ist, und besteht aus meist unansehnlichen
Wohngebäuden. Nördlich von der Stadt und dem Bahnhof (Linie Ismailia-Kairo, 238 km) mündet der Süßwasserkanal,
und daneben ist der Lagerplatz für die aus
Arabien kommenden Karawanen.
Südlich von der Stadt führt nach Südosten ein gewaltiger, 3 km langer Steindamm mit Eisenbahn durch das seichte
Meer zu
den auf einer hakenförmigen Halbinsel sich erhebenden Hafenbauten, wo auf 20 ha
LandesArsenale,
Magazine,
Werkstätten, zwei
Leuchttürme u.s.w. stehen. Der
Damm führt zu dem kleinen
Bassin der Kanalcompagnie, dann zur
Avenue Hélène
(früher Quai Waghorn) und zum südl.
Bassin,
Port-Ibrahim genannt, das in zwei
Teile geteilt ist, für
Kriegs- und für Handelsschiffe,
und 50 der größten Schiffe
[* 10] fassen kann; es ist durch Schleusenwerke und treffliche Mauerung geschützt.
Das Trockendock ist 112 m lang, 23 m breit und 9 m hoch. Die
Reede ist sicher und auf 100 qkm nicht unter 10 m tief.
Die Bevölkerung
besteht neben etwa 1200 Europäern aus Ägyptern,
Arabern,
Indern und
Negern, zusammen etwa 15000 E. (vor
Erbauung des
Sueskanals 1500
E.); der Handelsverkehr ist weniger bedeutend als in
Port-Said und
Alexandria. Es besteht ein großes
engl. und ein franz. Hospital. S. ist Sitz eines deutschen Konsuls.
der
Kanal,
[* 11] der das Mittelländische mit dem
RotenMeer, den Isthmus von
Sues durchschneidend, verbindet.Schon
unter den Pharaonen Sethos I. und Ramses II. (um 1400 v.Chr.) war ein
Kanal vom
Nil bis zur Ostgrenze des
Reichs und wahrscheinlich
zum
RotenMeer gegraben worden. Necho II. (609–595
v. Chr.) begann zwischen
Bubastis (dem heutigen Sagasig) am
Nil und dem
RotenMeer einen neuen
Kanal, den (nach Herodot)
Darius Hystaspes etwa 100 Jahre später vollendete.
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