[* 1]
FriedrichAdolf, prot. Theolog, geb. zu
Elberfeld,
[* 2] studierte in
Berlin,
[* 3] wurde daselbst Hilfsprediger
an der
Hof- und Domkirche und nach einer
Reise in den
Orient 1847 Militärpfarrer der zweiten Gardedivision, mit der er 1848 an
dem Feldzug in
Schleswig
[* 4] teilnahm, 1858 Professor an der
Universität, 1870 Hofprediger an der
Hof- und
Garnisonskirche zu
Potsdam
[* 5] und 1872
Superintendent;
er starb Unter seinen
Schriften sind zu nennen: «Sinai und Golgatha»
(Berl. 1847; 11. Aufl., Lpz. 1882),
das Prachtwerk «Die
Länder und
Stätten
der
HeiligenSchrift» (130 Holzschnitte und verschiedene
Tafeln mit erläuterndem
Text, Stuttg. 1861; 2. Aufl.,
Lpz. 1877),
das er gemeinschaftlich mit seinem
BruderOtto herausgab;
Zur Unterstützung der deutsch-evang. Anstalten im
HeiligenLande veranlaßte er 1852 die
Stiftung des Jerusalemvereins und gab 1856-71 die Zeitschrift desselben heraus: «Neueste
Nachrichten aus dem Morgenlande».
Sein
BruderOtto S., ebenfalls prot. Theolog, geb. zu
Berlin, wurde daselbst 1854
Inspektor des Domkandidatenstifts,
bereiste 1856-57
Italien
[* 6] und den
Orient, wurde dann Divisionsprediger in
Posen
[* 7] und 1865 Pfarrer an der
Sophienkirche
in
Berlin. S. hat sich durch eine Reihe liturgischer und kirchenhistor.
Schriften bekannt gemacht.
[* 1] Joh., Tanzkomponist, geb. zu
Wien,
[* 8] wurde 1819 Bratscher in Lanners kleinem Orchester, versuchte
sich in Tanzkompositionen und überholte Lanners Erfolge. 1824 bildete S. sein eigenes Orchester, mit
dem er mehrere Kunstreisen durch ganz
Deutschland
[* 9] nach
Frankreich und England machte. Er starb als Hofballmusikdirektor
zu
Wien.
S.' Werke veröffentlichte sein Sohn
Johann (7 Bde., Lpz. 1889).
[* 1] Joh.,Komponist, der älteste Sohn des vorigen, geb. zuWien, fungierte als
k. k. Hofballmusikdirektor in
Wien und unternahm Konzertreisen mit seinem (1844 begründeten) Orchester nach England,
Amerika,
[* 10] Rußland,
Frankreich,
Deutschland und
Rumänien.
[* 11] Aus der großen Menge seiner Tanzkompositionen sind besonders «An
der schönen blauen Donau», «Morgenblätter»,
«WienerBlut», «Annen-Polka», «G'schichten
aus dem
WienerWald», «Nachtfalter», «Bei
uns z'Haus» hervorzuheben.
Durch Offenbachs Erfolge angeregt übertrug S. seine Walzerkunst Anfang der siebziger Jahre auf die Operette.
Der ersten, «Indigo»
[* 12] (1871),
Zwei andere
SöhneJohann S.' des
Ältern,
Joseph (geb. zu
Wien, gest. daselbst und
Eduard (geb. 1835), machten sich ebenfalls als
Komponisten und Dirigenten bekannt; letzterer ist
seit 1870 alleiniger Leiter
der Straußschen Kapelle in
Wien.
[* 1]
(S. und Torney), Victor
Friedrich von, Schriftsteller, geb. zu
Bückeburg,
[* 20] studierte zu
Erlangen,
[* 21]
Bonn
[* 22] und Göttingen
[* 23] die
Rechte und erhielt dann in
Bückeburg eine Anstellung. Während der Revolutionsjahre 1848 und 1849 war
er einer der Führer der konservativen Partei und Kabinettsrat seines Landesherrn, der ihn 1850 nach
Frankfurt
[* 24] a. M. als Bevollmächtigten
zu der Versammlung schickte, welche die alte Bundesverfassung wiederherstellen sollte.
Von dort wurde er
Weihnachten 1850 zum
Dresdener Ministerialkongreß gesandt. Später wurde er neben seiner
Stellung als Kabinettsrat zum Bundestagsgesandten ernannt, 1866 pensioniert. 1867 siedelte er nach
Erlangen, 1872 nach
Dresden
[* 25] über. Den
Erbadel erhielt er 1852 vom
Kaiser von
Österreich;
[* 26] den
Namen seiner Gattin, von Torney, legte er sich bei dem Aussterben
von deren Familie zu; die Würde eines Doktors der
Theologie erteilte ihm die
UniversitätLeipzig
[* 27] 1882. Seine
polit. Grundsätze legte er in den
«Briefen über Staatskunst» (Berl. 1853) nieder; seine konservative Gesinnung bethätigte
er in dem «Fastnachtspiegel von der
Demokratie und Reaktion» (Frankf. 1849); in positiv kirchlichem
Sinne sind die
Biographie
des «Polycarpus» (Heidelb.
1860; 2. Ausg. 1875),
«Essays zur allgemeinen
Religionswissenschaft» (Heidelb.
1879) u. a. gehalten. Er übersetzte und erklärte den ältesten chines.
Philosophen Lao-tse (Lpz. 1870) und das kanonische Liederbuch «Schi-king»
(Heidelb. 1880) und schrieb über den «Altägypt.
Götterglauben» (2
Tle., ebd. 1889-91).
EigeneDichtungen bot er in den «Gedichten» (Bielef.
1841),
«Altenberg» (anonym; 4 Bde.,
Lpz. 1865) und zahlreichen Erzählungen, meist mit religiösem Hintergrunde, deren letzte Sammlung,
«Die Schule des Lebens» (1885), zu
Heidelberg
[* 29] erschien.
[* 31] (Ratite s. Ineptae, s.
Tafel: Straußvögel (I und II), Laufvögel oder Kurzflügler
[* 32] (Brevipennes), Ordnung der
Vögel,
[* 33] ausgezeichnet durch rudimentäre, weichfederige Flügel,
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