auch in
Mauerwerk
(Staumauer) ausgeführt und erreichen dann
Höhen bis nahezu 100 m. Bei Erddämmen pflegte man früher zur
Erhöhung der Wasserdichtigkeit inmitten des
Dammes einen aus
Thon und
Steinen festgestampften
Kern (Puddelkern) als senkrechte
Wand hochzuführen (s. umstehende
[* 1]
Fig. 1), während man neuerdings
eine solche wasserdichte Schicht auf die vom Wasser getroffene Seite legt
und sie mit einer in Mörtel
verlegten Steinpackung bedeckt
[* 1]
(Fig. 2).
Höhere S. werden, obgleich die Kosten erheblich wachsen, in
Stein ausgeführt. Den
S. selbst oder auch die ganze Stauanlage bezeichnet man auch als
Thalsperre
[* 2] (s. d.). Die
Anlage von S. unterliegt der behördlichen
Genehmigung (s.
Wasserrecht).
FranzAnton, kath. Theolog, geb. zu Donzdorf in
Württemberg,
[* 3] studierte in
Tübingen,
[* 4] trat 1826 in
das Priesterseminar zu Rottenburg, erhielt 1827 die Priesterweihe, wurde 1828 Repetent im Wilhelmsstift zu
Tübingen, 1830 ord.
Professor an der kath.-theol.
Fakultät zu Gießen,
[* 5] 1837 in Freiburg
[* 6] i. Br., wo er 1843 auch zum
Domkapitular ernannt wurde und starb.
S.s Streben galt der spekulativen Konstruktion des kath. Lehrsystems. Er
schrieb: «Johannes Scotus Erigena und die Wissenschaften seiner Zeit»
(Tl. 1, Frankf. 1834),
«Die christl. Dogmatik» (4 Bde.,
Freib. i. Br. 1844-52),
«Das Wesen der kath.
Kirche» (2. Aufl., ebd. 1845),
«Zum religiösen Frieden der
Zukunft» (3 Bde., ebd. 1846-51; die beiden ersten
Teile auch u. d. T. «Der
Protestantismus in seinem Wesen und seiner
Entwicklung»).
Joseph,
Bassist, geb. in Wöllersdorf bei
Wiener-Neustadt, wurde 1828 Chorist an der Hofoper in
Wien
[* 8] und 1831 als Hofkapellsänger angestellt.
Seitdem gehörte er der Hofoper bis 1854 an, ausgenommen
die Zeit von 1845 bis 1848, während welcher er
Regisseur am
Theater an
[* 9] der
Wien war. 1856 verfiel er in
Wahnsinn und starb S.
glänzte auch im Vortrag des Liedes und im Oratorium.
Professor war. Er begann als
Schüler von Gauß mit zahlentheoretischen Untersuchungen (Bernoullische
Zahlen, Kreisteilung).
In seiner «Geometrie der
Lage» (Nürnb. 1847) vollzog er die Loslösung dieses Gebietes von
allen metrischen Hilfsmitteln und entwickelte eine ganz neue
Auffassung der imaginären Elemente in der Geometrie;
auch finden
sich hier die Ausgangspunkte für die graphische Statik.
seemännischer
Ausdruck für die richtige Lagerung der Schiffsladung, Ausrüstungsgegenstände u.s.w. (S. Ladung,
seerechtlich.) Um gut zu segeln, muß das Schiff
[* 12] eine bestimmte
Lage im Wasser einnehmen, die durch richtige
Verteilung der Gewichte, nach einem vom
Baumeister gegebenen Stauplan,
erzielt wird. Liegt z. B. ein Schiff vorn zu tief,
so ist es «luvgierig» (s. Gieren): liegt es hinten
zu tief, so ist es «leegierig». Außerdem werden durch die
Stauung die Stabilitätsverhältnisse bedingt. (S.
Metacentrum.)
[* 13]
S. heißt auch die Zurückhaltung fließender
Gewässer durch Schleusen,
Dämme u. s. w.
1)
Amtsbezirk im bad.
Kreis
[* 15] Freiburg,
hat (1895) 18 092 E. in 26 Gemeinden. - 2) Amtsstadt im
Amtsbezirk S., am Flüßchen
Neumagen und am Eingang des bad.
Münsterthals, an der
Nebenbahn Krozingen-Sulzburg, Sitz des
Bezirksamtes und eines Amtsgerichts
(Landgericht Freiburg),
überragt von dem mit
Wein bepflanzten Schloßberg (377 m) mit der Burgruine «Staufen», hat
(1895) 1838 E., darunter 191
Evangelische, Post,
Telegraph,
[* 16] kath.
Kirche (1487) mit schönem got.
Chor, spätgot.
Rathaus, 1546 erbaut und 1890 renoviert, neues
Amtsgericht,
Bürgerschule, Wasserleitung,
[* 17]
Spital, Bezirkssparkasse,
Gewerbe-
und Vorschußverein; drei Tuchfabriken, Gerbereien,
Brauereien, Kunstmühlen, Fruchtmärkte,
Weinbau und Weinhandel. Östlich
der Stadt, auf dem Höhenzuge des
Münsterthals, die
Johannes-Eremitage (428 m), Reste des alten Schlosses
Hartberg (680 m) und die Ruine der Regelsburg (774 m). - S., als Dorf 770, als Stadt 1341 zuerst
erwähnt, war bis 1602 im
Besitz der
Freiherren von Staufen und gehörte nach deren Aussterben bis 1806 zu den vorderösterr.
Landen. 1690 wurde S. von denFranzosen zerstört; am fand hier ein
Gefecht statt zwischen bad.
Truppen und Freischärlern, in dem letztere unterlagen.
Ritter
Peter von S., der
Held eines an die Melusinensage erinnernden
Märchens, das
um 1300 von Egenolt in Reimpaaren behandelt wurde (hg. von Schröder, Zwei altdeutsche Rittermären, Berl.
1894).
Franz Aug.,
Freiherr Schenk von, Parlamentarier, geb. in
Würzburg,
[* 18] studierte
daselbst und in
Heidelberg
[* 19] die Rechtswissenschaft, wurde 1863
Staatsanwalt in
Augsburg,
[* 20] verließ aber 1866 den
Staatsdienst und
lebte seitdem auf seinen
Gütern Geißlingen bei
Balingen (in
Württemberg) und Rißtissen (in Oberschwaben), während des Winters
in
München.
[* 21] S. war seit 1868 Mitglied des Zollparlaments, 1871-93 Mitglied des
Reichstags. Als hervorragendes
Mitglied der nationalliberalen Partei war er seit 1876 erster Vicepräsident des
Reichstags. 1879 legte er mit Forckenbeck
das Präsidium nieder, trat im folgenden Jahre aus der nationalliberalen Partei aus und schloß sich der Liberalen
Vereinigung, 1884 mit
dieser der deutschfreisinnigen Partei an.
In den letzten Jahren zog sich S. zum
Teil aus Kränklichkeit,
zum
Teil aus Unbehagen über die scharfe
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