«Die
Gräber der Griechen», in Bildwerken und Vasengemälden (mit 80
Tafeln, Berl. 1837). Sein
reichhaltiges Museum, in dem sich auch Handzeichnungen von
Raffael und
Tizian befinden, wurde nach Schloß Faehna in
Esthland
[* 1] übergeführt. -
Vgl. C. Hoheisel,
Otto Magnus
Freiherr von S. alsMensch, Künstler und Gelehrter (Reval
[* 2] 1863);
1) Regierungsbezirk der preuß.
Provinz Hannover,
[* 7] umfaßt das ehemalige Erzbistum, spätere Herzogtum
Bremen
[* 8] und das
Bistum, spätere Herzogtum
Verden,
[* 9] grenzt im N. an die Nordsee, im
W. an Oldenburg
[* 10] und
Bremen und gehört dem norddeutschen
Flachlande an. Das Land wird bewässert von den
Flüssen Weser, Aller, Wümme, Hamme, Lune, Geeste,
Elbe,
Oste, Schwinge und
enthält ausgedehnte und fruchtbare
Marschen an der
Elbe und Weser, sonst aber ödes Land (Geest) und
Moore mit
Ackerbau und
Viehzucht.
[* 11] Der Regierungsbezirk hat 6785,78 qkm und (1895) 353 465 (179 250 männl., 174 215 weibl.)
E., 14
Städte mit 254,97 qkm, 78 673 (40 768 männl., 37 905 weibl.) E., 701 Landgemeinden
und 10 Gutsbezirke mit 6530,81 qkm und 274 792 (138482 männl., 136 310 weibl.) E. Dem Religionsbekenntnis
nach waren 343 326
Evangelische, 8750 Katholiken, 399 andere
Christen und 947 Israeliten. Der Regierungsbezirk zerfällt in 14
Kreise:
[* 12]
Über die Reichstagswahlkreise s. Hannover
(Provinz). - 2)
Kreis
[* 13] im Reg.-Bez.
S. (s. obenstehende
Tabelle). - 3) Hauptstadt des
Reg.-Bez. E. und Kreisstadt im
KreisS., an der Schwinge, 6 km oberhalb deren Mündung in die
Elbe, zwischen
Marsch und Geest, an der Linie Harburg
[* 14] -
Cuxhaven der
Preuß. Staatsbahnen,
[* 15] Dampferstation, ist Sitz der Regierung, einer Generalsuperintendentur,
des Landratsamtes, eines Landgerichts (Oberlandesgericht Celle)
[* 16] mit 11
Amtsgerichten
(Bremervörde,
Buxtehude, Freiburg-Elbe,
Harburg,
Jork, Neuhaus
a. d.
Oste,
Osten, Otterndorf,
S.,
Tostedt, Zeven), einer Landschaftsdirektion, eines Hauptsteueramtes,
Bezirkskommandos, und hat (1895) 10 058 (5174 männl., 4884 weibl.) E., darunter 365 Katholiken
und 26 Israeliten, in Garnison das 3.
Bataillon des 1.
Hanseat.
Infanterieregiments Nr. 75, Postamt erster
Klasse,
Telegraph,
[* 17] zwei
Kirchen, Gymnasium mit höherer
Bürgerschule, höhere Mädchenschule,
Schullehrerseminar, Präparandenanstalt,
Taubstummenanstalt,
Krankenhaus,
[* 18]
Altertums- und Münzsammlung; eine Eisengießerei,
[* 19] Gußstahl-, Lederfabrik, Cigarrenfabrikation, Ziegeleien, Dampfsägewerke,
Brauereien, Holz- und Weinhandel.
S. ist Sitz der 9. Sektion der Ziegelei-Berufsgenossenschaft.
In dem nahen Dorfe
Campe (1157 E.) eine bedeutende Saline.
Der 1882 dicht bei der Stadt angelegte
Hafen (Schwingehafen) wird in den letzten Jahren auch von größern Dampfern und Segelschiffen
aufgesucht. Deshalb istBrunshausen (559 E.) an der Schwingemündung, wo bis zum J. 1862 der sog. Stader
Zoll (Elbzoll, s.
Elbe) erhoben wurde, der eigentliche Hafenort für die Stadt. Dort befindet sich auch eine Signalstation
der Seewarte und eine
Station für Kompaßregulierung der Seeschiffe. Früher war S. eine ansehnliche Festung,
[* 20] die 1757 bedeutend
verstärkt, 1786 geschleift, seit 1814 neu wiederhergestellt und endgültig 1882 geschleift wurde. Auf
der
Stelle der Befestigungsanlagen sind teilweise neue Stadtteile entstanden. - S., schon im 10. Jahrh.
als Stadt bezeichnet, stand in der ersten Hälfte des Mittelalters unter eigenen
Grafen. 1227 kam die
GrafschaftS. und mit
ihr die Stadt nach langen Kämpfen mit den
Welfen an das Erzbistum
Bremen und im Westfälischen Frieden 1648 an
Schweden.
[* 21] Nun wurde S. Hauptstadt der Herzogtümer
Bremen und
Verden. 1719 wurden diese Herzogtümer an Hannover abgetreten, 1807 kamen
sie an das Königreich Westfalen.
[* 22]
In demKriege von 1866 wurde S. 18. Juni von einem
BataillonPreußen
[* 23] überrumpelt.
Mit dem Friedensschlusse kam die Stadt an
Preußen.
[* 6]
Bernh., prot. Theolog, geb. zu
Arnstadt
[* 25] in
Thüringen, studierte in
Leipzig
[* 26] und
Berlin,
[* 27] wurde 1871 Assistent
an der Universitätsbibliothek zu
Leipzig, habilitierte sich daselbst 1873 für alttestamentliche
Theologie und wurde 1875 ord.
Professor in Gießen.
[* 28] Seit 1881 giebt er die von ihm begründete «Zeitschrift
für alttestamentliche Wissenschaft» heraus. Sein wissenschaftlicher Standpunkt ist der kritische. Er schrieb: «Über die
mehrlautigen Thatwörter der Geezsprache» (Lpz. 1871),
«über die
Lage der evang.
KircheDeutschlands»
[* 30] (ebd. 1883) und
besonders «Geschichte des
Volks Israel» (2 Bde., Berl.
1887-88; Bd. 2 gemeinsam mit O. Holtzmann),
ferner «Die Reorganisation der theol.
Fakultät zu Gießen in den J. 1878-82»
(Gieß. 1894). Mit K. Siegfried gab S. heraus «Hebr.
Wörterbuch zum Alten
Testament» (Lpz. 1892-93).
[* 6] Wilhelm,Musiker, geb. zu
Halle,
[* 31]
Schüler von Fr. Schneider in
Dessau,
[* 32] wurde Kapellmeister der Bethmannschen
Truppe, kam 1845 als Universitätsmusikdirektor nach
Jena,
[* 33] wurde hier Ehrendoktor der philos.
Fakultät und wirkt seit 1860 als
Hofkapellmeister in
Altenburg.
[* 34] S. ist ein hervorragender Orgelspieler, besonders stark in der Kunst der freien
Phantasie, ein
Dirigent, der eine große Reihe vernachlässigter Werke alter und neuer Zeit zu Ehren gebracht hat. Von seinen
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