der Georgenberg mit weiter Fernsicht. - Die Stadt war abwechselnd im
Besitz des Hauses Wettin, der
Mark Brandenburg, des Königreichs
Böhmen
[* 1] und des Kurfürstentums
Sachsen,
[* 2] bis sie 1815 an
Preußen
[* 3] fiel. -
Vgl. Scheltz, Geschichte der Ober- und Niederlausitz
(Halle
[* 4] a. S. 1817); Piper,
KaiserArnulf und die GründungS.s (Spremb. 1886);
Wertsch, Jubiläumsschrift
zur Feier des 1000jährigen Bestehens der Stadt S. (ebd. 1893). -
Sein
Buch «Das
entdeckte
Geheimnis imBau und in der
Befruchtung
[* 13] der
Blumen» (Berl. 1793; neu hg. von Knuth, Lpz. 1894,
und im Faksimiledruck, Berl. 1894) bildete den Ausgangspunkt der Forschungen über die
Biologie der
Blüten.
Karl, Landwirt, geb. 1787 zu Schillerslage bei Hannover,
[* 14] besuchte das Thaersche
Institut zu Celle
[* 15] und zu Möglin
und war seit 1808 in
Sachsen und
Schlesien
[* 16] praktisch thätig. Er studierte 1821-24 in Göttingen
[* 17] Naturwissenschaften,
wurde 1831 Professor der
Landwirtschaft am Karolinum in
Braunschweig
[* 18] und ging 1839 als Generalsekretär der Ökonomischen Gesellschaft
nach
Pommern,
[* 19] wo er zu Regenwalde seinen Aufenthalt nahm und eine höhere landwirtschaftliche Lehranstalt, die er selbst leitete,
eine Ackerwerkzeugfabrik und andere ähnliche Anstalten gründete. Er starb Besonders haben
durch ihn
Bodenkunde und Düngerlehre bedeutende Erweiterung gefunden; auch wendete er zuerst die
Lehren
[* 20] der
Chemie auf den
Ackerbau an. Seine vorzüglichsten
Schriften sind: «Chemie für Landwirte» (2
Tle., Gott. 1831-32),
«Die
Lehre von den Urbarmachungen» (2. Aufl.,
ebd. 1845),
«Erfahrungen im Gebiete der allgemeinen und speciellen Pflanzenkultur»
(3 Bde, ebd. 1847-52). Seit 1810 gab er die
«Allgemeine landwirtschaftliche Monatsschrift» (Köslin,
[* 22]
Berlin und
Stettin)
[* 23] heraus.
Kurt,Arzt und Naturforscher, geb. zu Boldekow bei
Anklam,
[* 24] studierte zu
Halle
anfangs
Theologie, später aber
Medizin. 1789 wurde er daselbst außerord., 1795 ord. Professor der
Medizin. Auch übernahm
er 1797 die Professur der
Botanik. Er starb S. schrieb unter anderm: «Versuch einer pragmatischen Geschichte der
Arzneikunde» (5 Bde.,Halle 1792-1803; 3. Aufl., 1821-28; 4. Aufl., Bd.
1, von Rosenbaum, Lpz. 1846),
[* 25] das Zertrümmern fester
Massen, besonders das Losreißen von Gesteinsstücken aus ihrem natürlichen Zusammenhang,
mit Hilfe der
Spannkraft derjenigenGase,
[* 26] die sich durch die
Entzündung der
Sprengmittel entwickeln.
Aloys,Orientalist, geb. zu Nassereut in
Tirol,
[* 28] bezog 1832 die
UniversitätWien,
[* 29] wo er neben
Medizin
besonders die orient.
Sprachen studierte, ging 1836 nach
London,
[* 30] wo er beim
Grafen von Munster eine
Stellung
fand, und 1843 nach Kalkutta.
[* 31] Hier erhielt er zunächst eine
Stellung im Medizinaldienst und wurde 1845 zum Vorsteher der
Hochschule in Dehli ernannt. 1848 wurde er als Assistent-Resident nach Lakhnau gesandt, um einen Katalog der dortigen königl.
Bibliothek anzufertigen, dessen erster
Band
[* 32] 1854 in Kalkutta erschien. 1850 kehrte er nach Kalkutta zurück
und wurde Vorsteher der Mohammed.
Hochschulen zu Kalkutta und zu Hughli und Sekretär
[* 33] der
Asiatischen Gesellschaft von
Bengalen. 1857 pensioniert, ging er zuerst
nach
Heidelberg,
[* 34] 1858 nach Bern,
[* 35] wo er die Professur der orient.
Sprachen übernahm. Seit 1881 weilte er als Privatmann in
Heidelberg,
wo er starb. Während seiner Wirksamkeit in Kalkutta hat S. eine Reihe der wichtigsten orient.
Werke in der «Bibliotheca Indica» herausgegeben. Ferner veröffentlichte
er die engl. Übertragung von
Masudis «Meadows of gold» (Bd.
1, Lond. 1841),
die
Ausgaben von
Abd ur-Razzak, «Technical terms of the Sufies» (Kalk. 1844) und des
«Gulistan» von Sadi (ebd. 1851). In deutscher
Sprache
[* 36] erschien sein Werk: «Das Leben und die
Lehre des Mohammed» (3 Bde., Berl.
1861-65),
Sprenggummi, ein zu den
Dynamiten (s. d.) und speciell zu den
Abeliten (s. d.) gehörendes und von
Nobel 1876 entdecktes
Sprengmittel, welches durch
Lösen von 8
Teilen Kollodiumwolle in 92
TeilenNitroglycerin bereitet wird. Es bildet eine gelatinartige,
elastische, durchscheinende, blaßgelb gefärbte
Masse von der Konsistenz einer starken
Sülze, läßt sich leicht biegen,
mit dem
Messer
[* 37] schneiden und läßt bei dem stärksten Druck kein
Glycerin austreten.
Durch Zusatz von etwas
Kampfer (4 Proz.) wird es gegen mechan. Effekte, selbst gegen
Gewehrschüsse, in hohem
Grade unempfindlich.
Beim Erhitzen verhält sich S. ähnlich dem gewöhnlichen
Dynamit. Für sich explodiert S. beim raschen Erhitzen bei einer
Temperatur von 240°, mit
Kampfer gemischt kann S. durch langsames
Erhitzen gar nicht mehr zur Explosion gebracht werden. Wie gewöhnlicher
Dynamit, so erfordert die S., um zu explodieren,
eines sehr starken Initialimpulses, welcher durch eine besondere Zündpatrone von Gelatinedynamit (s. d.)
gegeben werden und noch größer sein muß als bei gewöhnlichem
Dynamit. Gegen Wasser ist sie so unempfindlich, daß sie
unter Wasser bis zum
Moment des Gebrauchs aufbewahrt werden kann. Vor dem gewöhnlichen
Dynamit hat S. außerdem noch den Vorzug,
schwerer zu frieren und leichter wieder aufzutauen; in Kisten verpackte
Patronen bleiben bei
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