ganz fest auf die Waffengattungen und
Branchen der
Väter verteilt. Die S. bleiben bis zum 13. Lebensjahr bei ihren
Angehörigen,
denen jährliche Geldvergütungen in folgender Höhe gezahlt werden: je 100
Frs. für
Kinder von 2 bis 5, je 150
Frs. für
Kinder
von 5 bis 8, je 180
Frs. für
Kinder von 8 bis 13 Jahren. Darauf können diese S. in einer der sechs militär.
Vorbereitungsschulen (Écoles militaires préperatories) eintreten, die zu
Rambouillet, Montreuil-sur-Mer, St. Hippolyte du
Fort und Les
Andelys (für Infanterie), zu
Autun (für
Kavallerie und Gendarmerie) und zu
Billom (für
Artillerie,
Genie,
Train und
Marinetruppen) bestehen.
Die Zahl der
Zöglinge einer Schule soll 500 nicht überschreiten. Die Ausbildung erfolgt ungefähr in der
Art der deutschen
Unteroffiziervorschulen und
Unteroffizierschulen; die
Zöglinge treten von den Schulen unmittelbar in die
Truppe und zwar mit Verpflichtung auf zunächst fünf Jahre Dienstzeit, andernfalls müssen die
Angehörigen die Hälfte der
Kosten der Erziehung auf der Schule herauszahlen. Außerdem besteht das Waisenhaus Heriot in La
Boissière
(Seine-et-Oise), welches 160 Militärwaisen aufnimmt. Allmählich scheint die Ausbildung der S. die dafür angesetzten
Ausgaben
erheblich zu übersteigen; auch wurden in der Deputiertenkammer Versuche gemacht, die Einrichtung zu beseitigen, scheiterten
aber an dem militär.
Widerstande.
BeiSoldatenbriefen an aktive Militärpersonen des
Heers und der Marine bis
zum Feldwebel (Wachtmeister) oder
Obersteuermann, Oberfeuerwerker, Obermaschinisten einschließlich aufwärts und an die Invaliden
in Invalidenhäusern kommt im deutschen Reichspostgebiet, einschließlich
Bayern
[* 1] und
Württemberg,
[* 2] bis zum Gewicht von 60 g
Porto nicht in
Ansatz, insofern diese
Briefe neben der genauen
Adresse des
Soldaten mit den Worten
«Soldatenbrief.
Eigene Angelegenheit des Empfängers» bezeichnet sind.
Bei andern S. mit der erwähnten Bezeichnung, wie Postanweisungen bis 15 M. einschließlich, beträgt das Porto 10, und bei
Paketen ohne Wertangabe (auch unfrankiert) bis zum Gewicht von 3 kg 20
Pf.
Alle Postsendungen von
Soldaten unterliegen der vollen
Portozahlung, ferner haben Postsendungen an
Soldaten in rein gewerblichen Angelegenheiten des Empfängers oder des
Absenders
keine Portovergünstigung. Während der Manöver werden auf
Grund einer besondern Manöverpostordnung die S. ohne besonderes
Porto den
Truppen nachgesandt.
Für die durch die Marinepostbureaus in
Berlin
[* 3] zu befördernden Postsendungen an
Personen der Schiffsbesatzungen solcher deutscher
Kriegsschiffe, welche sich außerhalb des
DeutschenReichs befinden, ist vom
Absender bei der Einlieferung zu entrichten:
1) BeiSendungen an Offiziere und die im Offiziersrange stehenden Marinebeamten: für den gewöhnlichen
Brief bis zum Gewicht
von 60
g ein Porto von 20Pf.; für Postanweisungen dieselben Gebühren wie im
Deutschen Reichspostgebiet;
für
Zeitungen unter Kreuzband ein Porto von 5
Pf. für 50 g. 2) BeiSendungen an andere, nicht im Offiziersrange stehende
Marinebeamte und an die Marinesoldaten vom
Obersteuermann oder Feldwebel abwärts: für den gewöhnlichen
Brief bis zum Gewicht
von 60 g eine Gebühr von 10Pf.;
für Postanweisungen bis 15
M. eine Gebühr von 10
Pf.,
über 15 M. die
gewöhnliche Gebühr;
für
Zeitungen unter Kreuzband ein Porto von 5
Pf. für 50 g. Auf die von den
Kriegsschiffen ausgehenden
Briefsendungen nach der
Heimat finden dieselben Portovergünstigungen Anwendung.
Auch andere als die vorerwähnten
Briefe,
sowie Postkarten, Drucksachen,
Warenproben und Geschäftspapiere an die
Besatzung deutscher
Kriegsschiffe
im
Auslande werden, sofern die
Aufschrift nicht einen entgegenstehenden Vermerk trägt, durch das Marinepostbureau vermittelt.
Für diese Sendungen sind die Vereinstaxen zu entrichten. Die
Aufschrift der Sendungen muß enthalten den
Grad und die dienstliche
Eigenschaft oder das
Amt des Empfängers, den
Namen des Schiffs, an dessen
Bord er sich befindet, und die
Angabe: «Durch Vermittelung des
Hof-Postamtes in
Berlin». (S. auch Feldpost.)
Stadt im
Kreis
[* 4] Neidenburg des preuß. Reg.-Bez. Königsberg,
[* 5] 6 km von
der russ. Grenze, an dem zur Weichsel gehenden
Fluß S. (in
Polen Wkra und Dzialdowka genannt), an der
Marienburg-Mlawkaer Eisenbahn und den
NebenlinienAllenstein-S. (83,3 km) und Graudenz-Illowo der
Preuß. Staatsbahnen,
[* 6] Sitz
eines Amtsgerichts (Landgericht
Allenstein),
[* 7]
Steuer- undKatasteramtes, hat (1895) 3925 E., darunter 727 Katholiken und 154 Israeliten,
in Garnison das 3.
Bataillon des InfanterieregimentsGrafDönhoff (7. ostpreuß.) Nr. 44, Postamt zweiter
Klasse,
Telegraph,
[* 8] evang. und kath.
Kirche,
Synagoge, die Ruine einer 1306 erbauten Ordensburg,
Knaben- und Mädchenmittelschule,
Krankenhaus,
[* 9] Schlachthaus, Vorschußverein;
Destillation
[* 10] und
Spritfabrik, Molkerei, bedeutenden Getreide- und Schweinehandel,
Vieh- und Krammärkte. Der
Boden des 1847 entwässerten Soldausees wird als Wiese und Torfstich benutzt. Am fand
hier ein für die
Franzosen siegreiches
Gefecht statt.
1)
Kreis im preuß. Reg.-Bez.
Frankfurt,
[* 13] hat 1145,98 qkm und (1895) 48753 (23757 männl., 24996 weibl.) E., 4
Städte, 53 Landgemeinden
und 60 Gutsbezirke. - 2) Kreisstadt im
Kreis S., ehemals Hauptstadt der Neumark, an dem 7 km langen und
bis 2 m breiten Soldiner See, aus dem hier die Mietzel abfließt, an der
Stargard-Cüstriner Eisenbahn
(Nebenbahn), Sitz des
Landratsamtes und eines Amtsgerichts (Landgericht Landsberg),
[* 14] hat (1895) 6115 E., darunter 62 Katholiken und 89 Israeliten,
Postamt erster
Klasse,
Telegraph, alte Domkirche,
Kirche des ehemaligen Dominikanerklosters (jetzt den
Reformierten gehörig),
St. Gertraudshospitalkirche, Rathaus und neues
Schulhaus. Das 1298 gegründete, reich ausgestattete Domstift wurde 1546 aufgehoben.
Die früher blühende
Tuch-, Wollzeug- und Strumpffabrikation ist jetzt unbedeutend. Es bestehen eine Fabrik für
landwirtschaftliche Geräte
und
Maschinen und eine bedeutende Molkerei.
oder Mietstruppen,
Soldaten, die um Lohn
(Sold) in fremde Kriegsdienste treten. In Westeuropa bildeten sich
nach dem
Verfall der feudalen Kriegsverfassung überall
Banden von Mietstruppen, die bald auch polit. Bedeutung
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