Pflanzenornament hervorzuheben. Aus dem Ende des Mittelalters stammen zahlreiche Altarwerke mit geschnitzten und gemalten
[* 1]
Figuren, zum
Teil fremder (deutscher, flandrischer) Herkunft, zum
Teil in
Schweden
[* 2] verfertigt.
Eins der schwungvollsten Bildwerke
des gesamten Mittelalters ist die kolossale St. Georgsgruppe, die zum Andenken der
Schlacht am Brunkeberg (1471) gestiftet
wurde und, ausgeführt von einem flandr. Künstler, noch in
Stockholm
[* 3] aufbewahrt wird.
Zur Zeit der Renaissance wird die
Bildnerei für architektonisch-dekorative Zwecke benutzt, aber auch für die stattlichen
Grabdenkmäler, die von jetzt an gern die frühern schlichten Grabsteine ersetzen. Die
Gräber des Gustav
Wasa, der
Katharina
Jagellonica in
Upsala,
[* 4] dasjenige des
Herzogs Magnus in Wadstena zeigen die
Bilder der Verstorbenen auf einem
sarkophagähnlichen
Untersatz ruhend, auf andern sind sie in knieender
Stellung dargestellt. Später erschienen Wandepitaphien
mit allegorischen Gestalten, barockem Ornament und architektonischer
Anordnung.
Sodann werden aber auch treffliche Porträtstatuen geschaffen. Die bedeutendsten
Meister (der Spätrenaissance) sind: Nicolas
Millich (1669-85 thätig) undBurchard Precht (1651-1738). In der ersten Hälfte des 18. Jahrh. wirken
einheimische Kräfte zusammen mit einberufenen Fremden, wie den
FranzosenBouchardon und L'Archevêque; in der zweiten Hälfte
findet die
Bildhauerkunst
[* 5] einen hervorragenden
Vertreter in Sergel (s. d. und Taf. III,
[* 1]
Fig.
4), dem Vorgänger
Thorwaldsens. Im 19. Jahrh. setzen anfangs J. N.
^[Johan Niclas]
Byström (1783-1848)
und E. G.
Göthe (1799-1838) die alten
Traditionen fort. Die romantisch-nationale
Richtung wird von B. E. Fogelberg (1786-1854;
s. Taf. III,
[* 1]
Fig. 5) eingeschlagen, dem Qvarnström (1810-67) und Molin
(1814-73), später Kjellberg (1836-85; s. Taf. III,
[* 1]
Fig. 6) und
Börjeson (geb. 1835) folgen. Einer jüngern Generation
gehören P. Hasselberg (1850-94), T.
Lundberg (geb. 1852), Kr. Eriksson (geb.
1858) an.
3) Malerei.Spuren von dekorativen Wandgemälden haben sich aus früher romanischer Zeit erhalten. Von spätroman. Charakter
ist die interessante
Serie, die die kleine Holzkirche zu Råda (1323 geweiht) noch aufzuweisen hat. Übrigens zahlreich sind
Gewölbemalereien aus dem 15. Jahrh., nicht nur von biblischem und legendarischem
Inhalt, sondern auch Gegenstände aus Sage und
Märchen im
Stil der alten Formschnitte behandelnd. In der Zeit der Renaissance
ist die Malerei teils Dekorations-, teils
Bildnismalerei, hauptsächlich von eingewanderten
Niederländern und
Deutschen geübt,
obwohl auch schwed.
Namen nicht fehlen. Im 17. Jahrh. werden die altmodischen «Contrafeier»
von moderner geschulten Kräften ersetzt.
der
«Vater
der schwed. Malerkunst», gründet eine lange fortlebende Schule, die eine erstaunliche
Produktivität entwickelt in religiösen, mytholog., allegorischen
Darstellungen, Tierbildern, Jagden, vor allem aber in
Porträten. Der bedeutendste seiner
Schüler ist
David von Krafft; Zeitgenossen sind: der Schlachtenmaler J. Ph.
^[Johan Philip]
Lemcke ^[auch Lemke oder Lembke] und der Bildnismaler Martin Meytens der
Ältere. Im 18. Jahrh. treten tüchtige Kräfte hervor,
von denen jedoch viele ihre Thätigkeit zwischen
Schweden und dem
Auslande teilen, so M. Meytens der
Jüngere
(1695-1770), Direktor
der
WienerAkademie, G. de Marées (1697-1775), am bayr.
Hofe thätig, die Porträtmaler A. Roslin (1718-93)
und A. Wertmüller (1751-1812), der berühmte Miniaturmaler P. A.
Hall
[* 7] (1739-93), der Genremaler N. Lafrensen (Lavreince,
1737-1807). In
Schweden arbeiten der Pastellmaler G.
Lundberg (1695-1786), die BildnismalerL. Pasch der
Jüngere (1733-1805), P. Krafft der
Ältere (1720-93),
C. G. Pilo (1712-93), C. F. von
Breda (1759-1818), ein
Schüler Reynolds',
der dekorativ angelegteL. Masreliez, der ebenso in England ausgebildete Landschafts- und Genremaler E. Martin (1739-1818),
der von
Boucher und
Chardin beeinflußte P. Hilleström (1732-1816).
Die nationale
Richtung leiten in der Malerei der Landschaftsmaler C. J.
^[CarlJohan]
Fahlcrantz (1774-1861)
und der Historienmaler J. G.
^[Johan Gustaf] Sandberg (1782-1854) ein.
Ihnen folgen die Historienmaler Wahlbom (1810-56) und
Blommér (1816-53), etwas später Boklund (1817-80), der
KoloristHöckert (1826-66) und die noch lebenden Malmström (geb.
1829) und Winge (geb. 1825). Der Landschaftsmaler P. Wickenberg (1812-45)
hat einen mehr kosmopolit. Charakter wie der geniale Zeichner und Aquarellist Egron
Lundgren (1815-75), der von dem Präraffaelismus
beeinflußt ist. An diesen schließen sich seit den fünfziger Jahren die
Düsseldorfer Genremaler B. Nordenberg (geb. 1822),
C. H.L. d'Uncker (1828-66), F. Fagerlin (geb. 1825; s. Taf. II,
[* 1]
Fig. 4), A.
Jernberg (geb. 1826), J. F. ^[korrekt: J. W.: Josef Wilhelm] Wallander (1821-88), die Landschaftsmaler
J. E.
^[Johan Edvard]
Bergh (1828-80), A. Nordgren (1828-88), G. Rydberg (geb. 1835), P. D.
Holm (geb. 1835) u. a. Von der jüngern,
zum größten
Teil noch lebenden Generation seien hier genannt die Historienmaler
Graf G. von
Rosen (geb.
1843),
Freiherr G. O. Cederström (geb. 1845; s. Taf. II,
[* 1]
Fig.
5),
C. G. Hellqvist (1851-90), Jul.
Kronberg (geb. 1850), N. Forsberg (geb. 1842), sämtlich einer
gemäßigten
Richtung angehörend.
Ihnen stehen nahe die Genremaler
Th. Cederström (geb. 1843), A. Jungstedt (geb. 1859), I.
^[Ivar] Nyberg (geb. 1855); die Landschaftsmaler A. Wahlberg (geb.
1834; s. Taf. II,
[* 1]
Fig. 6),
A. M. Lindström (geb. 1849), E. Rosenberg (geb. 1858) u. a.
Die modernste
Bewegung hat in
Karl Larsson (geb. 1853), der (1895) mit monumentalen Wandmalereien im Nationalmuseum beschäftigt
ist, in A.L. Zorn (geb. 1860) und in B. Liljefors (geb.
1860) hervorragende Repräsentanten. An sie schließen sich, teilweise nur theoretisch, Prinz Eugen (geb.
1865), H. Salmson (1843-94), O.
Björck (geb. 1860), R. Vergh (geb. 1858), G. Pauli (geb.
1855), A. Wallander (geb. 1861) u. a.
Das Kunstleben hat mit jedem Jahrzehnt an Intensität und Extensität zugenommen.
In den achtziger Jahren
entstand ein Streit zwischen einer ältern, an den frühern Kunsttraditionen festhaltenden
Richtung, und einer jüngern, die
Opponentin, die ihre Impulse in der modernen franz. naturalistischen Kunst suchte.
Die vervielfältigende Kunst hat in den letzten 15 Jahren einen starken Aufschwung genommen, und ein
Verein für graphische
Kunst ist seit 1887 thätig. Als hervorragende Ätzer seien genannt:
A. H. Hägg (Haig, geb. 1835), A.L. Zorn (geb. 1860),
A. T. Gellerstedt (geb. 1836), F. Boberg (geb. 1860), A. Tallberg
(geb. 1860), R. Norstedt (geb. 1843), R. Haglund (geb.
1844).
[* 8]Münzkonvention, s. Münzkonvention und
Krone. ^[= # Name mehrerer Münzen und dreier Geldeinheiten. Im Deutschen Reich wird das goldene Zehnmarkstück ...]¶