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und mußte dem General Hunter Platz machen. Nach- dem er darauf aus dem Heere ausgetreten war, wurde er Chefredakteur des «Baltimore-Wecker», gab diese Stellung Juli 1866 auf und wurde 1871 Beamter der Stadt und des County Neuyork. [* 1] Sigenot, ein mittelhochdeutsches Gedicht des 13. Jahrh., imBernerton, erzählt, wie Dietrich von Bern [* 2] vom Riesen S. gefangen, aber vom alten Hildebrand befreit wurde. Ausgabe von Znpiha im «Deutschen Heldenbuch», Bd. 5 (Berl. 1870). Sigeth, s. Märmaros-Sziget und Szigeth.
Sigeum (grch. Sigeion), ein Vorgebirge der Landschaft Troas im nordwestl. Kleinasien, am füdl. Eingang des Hellespont, mit einer Stadt gleichen Namens, einer Kolonie von Lesbos, die schon am Ende des 7. Jahrh., dann wieder durch Pisistratus (um 530 v. Chr.) den Mitylenäern abgenommen und mit athenischen Kolonisten besetzt wurde. In der Diadochenzeit verfiel sie und behielt nur noch als Hafenplatz des äol. Ilion eine gewisse Bedeu- tung. Noch jetzt zeigt man hier die angeblichen Grabhügel des Achilleus, Patroklos und Antilochos.
Der merkwürdigste Überrest der alten Stadt, deren Stelle ein fast ausschließlich von Griechen bewohn- tes Dorf, Ienischehr, einnimmt, ist ein jetzt im Bri- tischen Museum befindlicher Marmorpfeiler, welcher eine zweimal, einmal in altattischen, das andere mal in ion. Buchstaben, eingegrabene altertümliche griech. Grabschrist (bekannt unter dem Namen der Sigeischen Inschrift) trägt. SißMaria. _3r0M., Siegelbaum, eine Gruppe fossiler Gefäßkryptogamen, deren Neste sich vorzugs- weise in der Steinkohle finden. Die Stämme waren etwa 20-30 m hoch und unverzweigt oder nur an der Spitze in einige Aste geteilt. Die Blätter waren pfriemlich und ziemlich lang, entweder cylindrifch oder drei- und vierkantig. An den erhaltenen Stamm- stücken (z. B. von 8. ciorwi F^n., s. Tafel: Pe- trefakten der Paläozoischen Formations- gruppe III, [* 3] Fig. 16, Bd. 12, S. 814) sitzen die Nar- ben dieser Blätter dicht zusammen und geben so der Oberfläche ein ganz charakteristisches Aussehen; diese Narben sind rundlich oder durch gegenseitigen Druck sechsseitig abgeplattet, sie stehen meist in Lüngsreihcn und zwischen je zwei solcher Reihen befindet sich eine mehr oder weniger stark hervortretende Leiste.
Nur an den Spitzen der einzelnen Aste waren Büschel von Blättern vorhanden; an den mehr zurückliegen- den Teilen sielen sie jedenfalls bald ab. Ihren Fruktifikationen nach gehören die 8. zu den hetero- sporen Gefüßkryptogamen, da ähren- oder kolben- artige Makro- und Mikrosporangienstände aufge- funden wurden. Ihre systematische Stellung ist nicht mit voller Sicherheit anzugeben, am nächsten ftehen sie, wenigstens in betreff der Sporangien, denIsoeten, mit denen sie auch in der Form der Blätter und in dem Vorhandensein von Dicken- wachstum mittels einer Meristemschicht übereinstim- men; doch weichen sie habituell von denselben be- deutend ab, denn die jetzt lebenden Isoeten sind kleine untergetauchte Wasserpflanzen, [* 4] während die 8. hohe baumartige Gewächfe waren.
Ihre Ver- breitung war während des Carbon eine sehr aus- gedehnte und ein großer Teil der Steinkohlen dürften wohl den Sigillarienwäldern ihren Ursprung ver- danken. Schon in dem darauffolgenden Perm ver- schwinden die 8. wieder vollständig, so daß sie also nur eine verhältnismäßig kurze Zeit an der Pflanzen- decke der Erde hervorragenden Anteil hatten. Die Wurzeln der 8. werden unter einem beson- dern Gattungsnamen, 8tiFmai-i3. Z,-o)lM., beschrie- ben. Es sind gleichfalls cylindrifche Körper mit kreisförmigen regelmäßig gestellten Narben von Seitenwürzelchen auf ihrer Oberstäche (z. B. 8tiF- mai-ia, ücoiä68 F^OFn., s. Taf. IV, [* 3] Fig. 1). Man hielt sie früher für die Stammorgane befonderer Pflanzen, doch ist bei einigen der Zusammenhang mit den 8. erwiesen; ob aber alle unter dem Namen 8tiFMcTi'ia beschriebenen Reste Wurzeln von 8. sind, ist zweifelhaft; manche derfelbcn dürften vielmehr Wurzeln anderer baumartiger Gefäßkryptogamen, befonders der Lepidodenoron-Arten fein.
ZiSilluln (lat.), Siegel; 8. conf688i0ni8, Beicht- siegel (s. Beichtgeheimnis). Sigismund, deutscher Kaiser (1411-37), Sohn Kaiser Karls IV., geb. erhielt nach des Vaters Tode (1378) die Markgrafschaft Brandenburg [* 5] und erwarb sich durch Verlobung mit Maria, der Erbtochter Ludwigs d. Gr. von Polen und Ungarn, [* 6] die Anwartschaft auf die Erbfolge in diesen beiden Ländern. Allein nach Ludwigs Tode (1382) erwählten die Polen Hedwig, die Schwester Marias, zur Königin, und in Ungarn, wo Marias Mutter, Elisabeth, anfangs die vormundschaftliche Regierung übernommen hatte, riß 1385 Karl von Durazzo die Herrschaft an sich. Erst nachdem dieser ermordet war, gelangte Maria, die sich bereits 1385 mit S. vermählt hatte, zur Nachfolge.
Doch kam sie zunächst bei dem Ban von Kroatien, Johann Hor- vath, in Gefangenfchaft, aus der S. sie erst befreien muhte, ehe er sich zum König von Ungarn 1387 krönen lassen konnte. Um zum Kriege mit den Tür- ken die nötigen Mittel zu haben, verpfändete er 1388 die Alt- und Kunnark an feinen Vetter Iobst von Mühren (s. Iodocus). Obgleich von deutschen Für- sten und der franz. Ritterschaft unterstützt, wurde S. in der Schlacht bei Nikopoli 1396 von Bajazct gänz- lich geschlagen.
Als er nach einiger Zeit nach Un- garn zurückkehrte, wo schon 1395 seine Gemahlin gestorben war, empörte sich die Nation gegen ihn, setzte ihn 1401 gefangen und krönte an seiner Statt Ladislaus von Neapel [* 7] (s. Wladislaw) zum König. S. entfloh, eilte mit Unterstützung des Grafen von Cilly nach Böhmen, [* 8] verkaufte die 1396 von seinem Bruder Johann geerbte Neumark an den Deutschen Ritterorden, sammelte ein bedeutendes Heer, mit dem er die ungar. Empörer unterwarf und sich wie- der in den Besitz des Landes setzte.
Sein Bruder Wenzel war bereits 1400 als deutscher König ent- setzt worden und hatte Ruprecht von der Pfalz zum Nachfolger erhalten. Nach dessen Tode (1410) wur- den S. und Iobst von Mähren zugleich von den zwieträchtigen Fürsten zu Königen gewählt. Als aber Iobst schon 1411 starb, sielen S. bei der zwei- , ten Wahl auch die übrigen Stimmen zu. Die nach- / sten Jahre nahmen ungar. Angelegenheiten in An- spruch, ein Krieg mit den Venetianern und die Ver- handlungen über Berufung eines allgemeinen Kon zils. 1414 ließ er sich in Aachen [* 9] krönen und kan Weihnachten zum Konzil. Die Rolle, die er in Kon stanz gespielt, hat weder vor noch nach ihm ein Welt' lichcr Herrscher ausgeübt. Zur Zeit der höchsten Verwirrung (bei Johanns XXIII. Flucht 1415) war es S., der die Versammlung zusammenhielt und ihre Beschlüsse leitete. Während seiner anderthalbjähri- gen Friedensreise nach Spanien, [* 10] wo er den König von Aragonien der Union gewann, nach Paris [* 11] und London, [* 12] wo das deutsch-cngl. Bündnis geschlossen ¶