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mit Amalgam belegt, so daß derselbe nur die Halste > des Gesichtsfelds von ^ verdeckt.
Will man mit dem S. den Winkel [* 1] zwischen den beiden Gegenständen X und V messen, so bringt man die Ebene des S. in die durch X und ^ gehende Ebene, sieht mit dem Fernrohr [* 2] nach ^ und dreht die den Spiegel [* 3] 8 tra- gende Schiene so lange um den Mittelpunkt des S., bis d'ie von X auf den Spiegel 8 fallenden Strahlen von diesem nach dem Spiegel II reflektiert und nach abermaliger Reflexion [* 4] an 1 ebenfalls in das Fernrohr geworfen werden.
Die punktierten Linien geben den Gang [* 5] der Strahlen an.
Sobald die Bilder von X und V im Fernrohr sich decken, ist der Winkel, den beide Spiegel miteinander bilden, oder der Bogen, [* 6] den die Schiene ^ vom Nullpunkt der Teilung bis zu diefer Stellung durchlaufen hat, gleich der Hälfte des gcsuckten Winkels.
Die Tei- lung ist aber immer schon fo eingerichtet, daß der unmittelbar am S. abgelefene Winkel den gesucbtcn selbst giebt.
Die gewöhnlich gebräuchlichen S. sind von 1l/ zu 10^ geteilt und gestatten mittels eines Nonius [* 7] eine Ablesung bis auf 20". Als Erfinder des S. gilt der Optiker John Hadley, der 1731 der I5o)'ll1 8oci6tx ein Holzmodell vorlegte;
doch fand sich unter Hadleys Hinterlassenschaft eine Hand- schrift Newtons, [* 8] nach der von diefcm die Anregung zur Herstellung eines S. ausgegangen ist.
Während bei diesem ersten Instrument der Ablesungsfehlcr 5' betrug, ist derselbe bei den besten heutigen S. auf 5" herabgemindert worden.
Der Seemann mißt mit dem S. sowohl Horizontalwinkcl zwischen terrestrischen Objekten als auch Höhenwinkel eines Gestirns (z. B. der Sonne) [* 9] zur Ortsbestimmung, [* 10] ebenso die schrägen Abstände zweier Gestirne bei der Methode der Monddistanzen [* 11] (s. d.).
Will man auf dem Lande, wo die scharfe Begrenzung des Horizonts wie auf dem Meere nicht vorhanden ist, die Höhe der Sonne messen, so muß man sich eines künstlichen Horizontes bedienen.
Hierzu benutzt man einen horizontal gelegten Glasspiegel oder besser die spiegelnde Oberfläche einer Schale mit Quecksilber.
Man mißt dann den Winkel zwi- schen der Sonne am Himmel [* 12] und ihrem Spiegelbild in diesem Horizont [* 13] und erhält so die doppelte Höhe der Sonne über dem Horizont.
Bei Sonnenbeobach- tungen werden zum Schutze des Auges dunkle Glä- ser vorgeklappt.
Der größte mit einem S. meßbare Winkesist etwa 120°. Beim Oktanten und Quin- tanten, die im Princip dem S. gleichen, betragen die Sektoren 45° und 72 ^//, die größten zu mesfen- den Winkel demnach 90° und 145". -
Vgl. Vohnen- berger, Anleitung zur geogr. Ortsbestimmung vor- züglich vermittelst des Spiegelsextanten (Gott. 1852); Jordan, Grundzüge der astron.
Zeit- und Ortsbestim- mung (Berl. 1885).
S. ist auch der
Name eines kleinen Sternbildes in der Nähe des
Äquators. Sextarius
,
Maß ^
Via Modius (s. d.). Sexte (lat.),
in der
Musik die sechste
Stufe der
Skala, vom Grundton aufwärts gezählt;
sie kann dreierlei Art sein: groß, klein, übermäßig;
z.B. c-a ist große S., c-as kleine, c-aiä übermäßige. - S. ist auch eine Horg. canonic^ (s. d.).
^S. 699 a). Sextener Dolomite, s. Ostalpen (Bd. 12, Sextett (ital. 868t6tw), ein Tonstück für sechs Solostimmen oder für sechs Soloinstrumente.
Das Instrumentalsextett wird auch Sextuor genannt. Sextidl, im franz. republikanischen Kalender (s. d.) der sechste Tag der Dekade. Brockhaus' Kvnversations-Lrxilon. 14. Aufl. XIV. 3extI1i8, altröm. Kalendermonat, s. August. Sextillion (neulat.), die sechste Potenz einer Million (1 mit 36 Nullen). Sextllschein, s. Aspekten. Sextius, Lucius, Volkstribun, s. Licimer. Sextole, eine musikalische [* 14] Figur von sechs Noten, die im Vortrage den Wert von vier gleichartigen Noten baben;
sie wird durch die Ziffer 6 bezeichnet.
Sextuor, s. Sextett. Sextus, I.il)6!- (lat.), das Gesetzbuch Boni- facius' VIII. vom I. 1298, ist ein Bestandteil des talcn (s. d.) Gregors IX. und enthält die seit 1234 crgangcnen päpstl.
Dekretalen, mit eigenen von Bonifacius VIII. Es ist eingeteilt in 5 Bücher. Sextus Empiricus, Skeptiker zu Ende des 2. Jahrh. n. Chr., lebte und wirkte, wie es scheint, teils zu Alexandria, teils zu Rom. [* 15]
Den Namen Empirikus, d. h. der Empiriker, erhielt er, weil er als Arzt der Empirischen Schule zugerechnet wird. In seinen Werken erscheint die skeptische Kunst auf der Höbe, die sie im Altertum erreicht hat.
Doch bestebt sein Verdienst weniger in der eigentümlichen Entwicklung der Skepsis als vielmehr in der voll- ständigen Sammlung und klaren Anordnung der Maximen und Schlußweisen, deren sich die frühern Skeptiker gegen den Dogmatismus bedient hatten, wobei er vornehmlich die Schriften des Änesidemus benutzte. Da seine Werke eine planmäßige Be- kämpfung aller damals mächtigen und mancher frühern Richtungen griech. Philosophie enthalten, so sind dieselben zugleich für deren Gefchichte wich- tige Quellenschriften.
Erhalten sind von ihm zwei Werke in griech. Sprache, [* 16] wovon das eine («I'xr- i-koniae Iivp0t7p0868») ein Kompendium des Pyr- rhonismus überhaupt, das andere («^äv6r8ii3 ma- tkematicoL») eine planmüßige Anwendung der Pyrrhonischcn Zweifelsgründe auf alle damals gel- tenden philof.
Systeme sowie wissenschaftliche Dis- ciplinen enthält.
Das letztere Werk besteht aus zwei Abteilungen, von denen die erste (der Abfassungs- zeit nach wahrscheinlich zweite) in sechs Büchern die Unsicherheit der Grammatik, Rhetorik, Geometrie, Arithmetik, Astrologie [* 17] und Musik, die zweite (eigent- lich erste) in fünf Büchern die der drei philos.
Wissen- schaften (Logik, Physik und Ethik) nachzuweisen sucht, herausgegeben wurden beide Werke von Fabricius (Lpz. 1718; neue Ausg., 2 Bde., ebd. 1840) sowie von Vckker (Berl. 1842);
eine deutsche Übersetzung der «Pyrrhoneischen Grundzüge von Pappcnheim (Lpz. 1877). Diese Schriften haben dadurch Bedeu- tung, daß sich in ihnen Keime zu einer Kritik des Er- kenntnisvermögens finden. ^bezüglich. Sexual (lat., sexuell), auf das Geschlechtsleben Sexualorgane, s. Geschlechtsorgane. SexuälsystemoderGescklechtssystem, inder Zoologie der Komplex der Geschlechtsteile, s. Ge- schlecht, über das S. in der Botanik f. Systematik. 3sxrl3 (lat.), Geschlecht. Seybouse (Sebuse), bei den Römern Ndus, Fluß in der alger. Provinz Constantine, entsteht aus zwei Qnellarmcn auf dem Plateau von Ain- Beida in der Nähe der Quellen des Mcdfcherda, führt immer Wasser und mündet, 178 km lang, bei Bona in das Mittelmeer. Seychellen(spr.ßäsch-), E echellen,Eeschellen oder Mabö-Inseln, Gruppe von 29 Eilanden im westl. Teil des Indischen Oceans, nordöstlich von Madagaskar [* 18] und dem Gouverneur der brit. Insel 57 ¶